Ein starkes Team feiert Geburtstag

Jugendfeuerwehr Löhne-Gohfeld besteht seit 40 Jahren

Seit mittlerweile vier Jahrzehnten wird bei der Jugendfeuerwehr Löhne-Gohfeld erfolgreich Jugendarbeit geleistet. 40 Jahre und kein bisschen Leise: So lässt sich die wechselvolle Geschichte der Nachwuchsgruppe aus der Werrestadt wohl auf den Punkt bringen. Die Jugendfeuerwehr scheint nämlich heute noch genauso die Begeisterung der Mädchen und Jungen zu wecken, wie zur Gründerzeit.  Das war während der Jubiläumsfeier im Juli 2011 deutlich zu spüren. Jugendwart Sven Hofmann und sein Betreuerteam hatten dazu nach Löhne-Gohfeld eingeladen: Zahlreiche Gäste, darunter die befreundeten Jugendfeuerwehren aus dem Kreisgebiet und eine Abordnung der Partnerfeuerwehr aus Hamm, versammelten sich zu der Feierstunde im Gerätehaus am Libellenweg.
 
 
„Im Team sind wird stark!“  Unter diesem Leitspruch fanden die Jubiläumsfeierlichkeiten statt. Landrat Christian Manz zeigte sich vom Motto der Veranstaltung überzeugt. „Neben der Feuerwehr gehören noch viele andere Organisationen, wie THW und Rotes Kreuz, zum Team.“ Alle gemeinsam sorgten schließlich dafür, dass die Menschen im Lande in Sicherheit lebten.  Bürgermeister Heinz-Dieter Held erinnerte an die Anfänge der Jugendfeuerwehr im Stadtteil Gohfeld. Die Verantwortlichen hätten damals einen weisen Entschluss gefasst.  Die Gründungsversammlung der Jugendfeuerwehr Löhne-Gohfeld fand Anfang des Jahres 1971 statt. An jenem Tag konnte der damalige Löschgruppenführer Fritz Stühmeier im Beisein des ehemaligen Stadtbrandmeisters Erwin Remmert neun Jugendliche per Handschlag in die Jugendfeuerwehr aufnehmen. Zwei Jahre zuvor war bereits in Löhne-Ort eine Gruppe an den Start gegangen. Sie war die erste Jugendfeuerwehr im Kreis Herford und übernahm auch landesweit eine Vorreiterrolle. „Auf diese führende Position können wir stolz sein!“, sagte  Bürgermeister Held. Dabei gehe es nicht nur darum, den Brandschutz sicherzustellen. Die Jugendfeuerwehr biete dem Nachwuchs vielmehr ein attraktives Angebot, damit dieser seine Freizeit sinnvoll gestalten könne. Dieser Einsatz verdiene nach Ansicht von Angela Lück, Landtagsabgeordnete aus Löhne, höchste Achtung. „Die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr muss deshalb eine verstärkte öffentliche Wertschätzung erfahren!“  Weitere Glückwünsche überreichten stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger, Wehrführer Ralf Krause und Kreisjugendfeuerwehrwart Wolfgang Kenneweg.
 
 
Die Aufnahme in die Jugendfeuerwehr sei ein bewegender Moment gewesen, berichtete  Gründungsmitglied Reinhard Sieker, der heute als stellvertretender Löschgruppenführer in verantwortlicher Position ist. Überhaupt setzt sich der komplette „amtierende“ Vorstand der  Wehr aus ehemaligen Jugendfeuerwehrangehörigen zusammen. Von den heute 29 aktiven Mitgliedern der Löschgruppe Löhne-Gohfeld haben 21 Frauen und Männer den Einstieg über die Jugendfeuerwehr gefunden. Dazu zählt natürlich auch Jugendwart Sven Hofmann, der gleich mit zehn Jahren in die Nachwuchsgruppe eintrat. Er ist der Jugendarbeit seit jener Zeit treu geblieben. Im Jahr 2009 wurde Hofmann zum Chef der Jugendfeuerwehr Löhne-Gohfeld ernannt, die heute sechs Mädchen und 15 Jungen zählt. Unzählige Dienststunden wurden in den vergangenen 40 Jahren geleistet. Manches ist in Vergessenheit geraten, viele schöne Stunden sind aber in Erinnerung geblieben. „Dazu zählen sicherlich die Winterfreizeiten nach Winterberg-Mollseifen“, so Jugendwart Sven Hofmann. Das letzte Stadtjugendzeltlager im Goldenstedter Moor sei ebenfalls ein voller Erfolg gewesen. Jahr für Jahr zeigen die Nachwuchsblauröcke am Strahlrohr und als Schauspielerensemble ihr Talent. Zuletzt hatten die Mädchen und Jungen unter Leitung ihres stellvertretenden Jugendwartes Mathias Kurth das Theaterstück „Die faulen Sternenputzer“ einstudiert, das vor „großem Publikum“ während der Weihnachtsfeier im Gerätehaus aufgeführt wurde. Besonders stolz sind die Gohfelder Jungfeuerwehrleute auf ihren eigenen Jugendraum. Der wurde erst im letzten Jahr frisch renoviert.
 
 
Vor der offiziellen Feierstunde waren 16 Jugendfeuerwehrteams zu einem Orientierungslauf an den Start gegangen. Darunter befanden sich übrigens gleich zwei Mannschaften der Partner- Jugendfeuerwehr Hamm-Wiescherhöfen unter Leitung von Manuel Murer. An sechs Stationen mussten unterschiedliche Aufgaben gelöst werden. Angesicht des sommerlich warmen Wetters standen dabei die bei der Feuerwehrjugend allseits beliebten Wasserspiele im Vordergrund. So  kamen Kübelspritze, Wasserpistolen und –becher zum Einsatz. Am Gohfelder Bahnhof hatte die Feuerwehrjugend außerdem einen „Turm“ aufzubauen. 18 Feuerwehrarmaturen waren hier unter den wachsamen Augen von Schiedsrichter Nico Petermann zusammenzufügen. Schließlich entschied die Höhe der „kreativen Gebilde“ über Punkte und Platzierungen. Die gemeinsame Mannschaft Bünde-Vlotho-Schweicheln schaffte hier mit 3,12 Meter den Spitzenwert. Letztlich konnte aber die Jugendfeuerwehr Löhne-Obernbeck den Wettbewerb mit 512 Punkten für sich entscheiden. Auf den weiteren Plätzen landeten die Gruppen Bünde-Vlotho-Schweicheln (510 Punkte) und Hamm-Wiescherhöfen II (507 Punkte).  
Am Ende bekam die Jubiläumsgruppe noch ein besonderes Präsent überreicht. Jörg Brackmann, Leiter der Löschgruppe Gohfeld, und Stellvertreter Reinhard Sieker rollten ein langes Plakat aus. „Volle Kostenübernahme für einen Tag Eurer Winterfreizeit!“, war darauf zu lesen. Sven Hofmann muss sich jetzt nur noch um ein passendes Quartier in Winterberg(?) kümmern …

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
 

 

 

 Gespräch am Rande: (v.l.) Bürgermeister Heinz-Dieter Held, Jörg Brackmann
(Leiter der LG), MdL Angela Lück u. Landrat Christian Manz

 

Bürgermeister Held überbringt die Glückwünsche von Rat und Verwaltung.
Rechts im Bild: Jugendwart Sven Hofmann u. Vertreter Mathias Kurth.

 

 
Sieger des Orientierungslaufs: Die Gruppe der JF Löhne-Obernbeck.
 

Die Mannschaften Löhne-Obernbeck (Platz 1.), Bünde-Vlotho-Schweicheln
(Platz 2.) und Hamm-Wiescherhöfen (Platz 3.) wurden mit Pokalen und
Modellbausätzen (LF 20/16 im Maßstab 1:24!) bedacht.