Funkmast in die Senkrechte gebracht

Kreisleitstelle soll Ende November ihren Betrieb aufnehmen

IMG_339824 Meter misst der neue Funkmast an der Kreisfeuerwehrzentrale in Hiddenhausen-Eilshausen. Er ist das äußere Erkennungszeichen der neuen Leitstelle, die voraussichtlich Ende November ihren Betrieb aufnehmen wird. Am Freitag (26.10.2012) wurde der Stahlkoloss mit einem Autokran aufgestellt. In den kommenden Wochen werden jetzt noch die Antennen für den Digital- und Richtfunk sowie die digitale Alarmierung installiert.

Für die Techniker der Firma Eurofunk-Kappacher aus Österreich gehört die Montage des Stahlriesen zum Alltagsgeschäft. Bei aller Routine sei eine solche Aktion allerdings  jedes Mal Millimeterarbeit, erläutert Montageleiter Hermann Zerrenner. „Wird hierbei nicht präzise gearbeitet, steht am Ende der ganze Turm schief!“ Insgesamt zehn Stahlbolzen ragen aus dem Fundament, das bereits einige Wochen zuvor gegossen worden war. An gleicher Stelle, zwischen dem neuen Leitstellengebäude und der Atemschutzwerkstatt der Kreisfeuerwehrzentrale, stand auch schon der alte, wesentlich kleinere Sendemast. Der neue Funkturm besteht aus vier Elementen. Er wiegt drei Tonnen und wurde von einer Firma in den Niederlanden gefertigt.

Am Freitagmorgen steht alles bereit. Noch liegt das 24 Meter lange Stahlrohr, das künftig die Antennentechnik tragen wird, wie ein umgeknickter Baum auf dem Hof der Kreisfeuerwehrzentrale. Arbeiter befestigen das Stahlseil des 60 Tonnen schweren Autokrans der Firma Roeder an der Mastspitze. Das Personal der Kreisleitstelle und der Kreisfeuerwehrzentrale will sich diesen Moment nicht entgehen lassen. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer ist ebenfalls gekommen. Was für die Experten von Eurofunk-Kappacher zum Alltag gehört, ist für die Feuerwehrmänner ein ganz besonderer Moment. „So etwas erleben wir wahrscheinlich nicht noch einmal“, ist zu hören. Für einen Moment schwebt der Mast am Kranausleger über das Feuerwehrgelände an der Königsberger Straße. Bernd Kirchhoff schaut fasziniert in den blauen Morgenhimmel. Der Sendemast sei quasi das Herzstück der neuen Funkanlage, sagt der Leiter der Leitstelle, der gleichzeitig als Vor-Ort-Koordinator fungiert. Schon nach wenigen Minuten ist das ungewöhnliche Schauspiel beendet: Der Mast steht kerzengerade und wird auf dem Fundament verschraubt. Arbeiter Christian Unterberger klettert bedenkenlos den Turm hinauf. In fast 20 Meter Höhe löst er die Rundschlinge und kappt damit die Verbindung zum Autokran. Die Monteure aus Österreich sind zufrieden und von ihrer Arbeit überzeugt: „Da fällt nichts mehr um!“. In den kommenden Wochen wird der „Antennenpark“ am neuen Sendeturm installiert. Zurzeit läuft der Funkbetrieb über eine provisorische Antennenanlage, die auf dem Dach des neuen Leitstellengebäudes installiert ist.

Eigentlich sollte die neue Leitstelle bereits Ende März in „staubfreiem Zustand“ übergeben  und anschließend mit der Installation der Technik begonnen werden. Dieser Termin hat sich um mehrere Wochen verzögert. Rund 60 Firmen sind an dem Projekt beteiligt. Die Federführung hat die Firma Oevermann Hochbau GmbH aus Gütersloh. Wer letztlich die zeitliche Verzögerung zu vertreten hat, ist nicht zu erfahren.  Kreisverwaltung und Generalunternehmer haben auch zu eventuellen Baumängeln und Mehrkosten Stillschweigen vereinbart. „Wir sind bestrebt auf dem Angebotspreis des Generalunternehmers zu bleiben“, sagte Norbert Burmann, zuständiger Dezernent des Kreises Herford, erst kürzlich. Momentan arbeiten die Techniker der Firma Eurofunk-Kappacher mit Hochdruck daran, die Funktechnik und die Telefonanlage im neuen Leitstellengebäude zu installieren. Die Inbetriebnahme ist für den 21. November diesen Jahres geplant. So lautet jedenfalls die neue, ehrgeizige Zielvorgabe der Kreisverwaltung. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, bleibt angesichts der Komplexität des 6,4 Millionen-Projektes fraglich. Um den reibungslosen Start zu gewährleisten, sind die Mitarbeiter der Leistelle gerade in den kommenden Wochen  besonders gefordert. Einige von ihnen wurden bereits vorsorglich mit einer Urlaubssperre „bedacht“.

Von Jens Vogelsang
(Fotos: Wolfgang Hackländer)

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Imposantes Schauspiel: Der 24-Meter-Funkmast hängt am Haken des 60-Tonnen-Autokrans.

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Der Mast wird millimetergenau mit dem Fundament verbunden. Hermann Zerrenner kontrolliert die Bolzen.

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In rund 20 Meter Höhe löst Christian Unterberger die Rundschlinge.
 
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