Klettern, Indoor-Soccer, Volleyball und mehr

Dienstsport der Feuerwehr Enger stärkt Teamgeist und Fitness

2012_05_16-21_34_55-4154Feuerwehrleute müssen auf ihre Gesundheit und ihre Fitness achten; denn so mancher Einsatz  ist für die Helfer mit  Schwerstarbeit verbunden. Alleine die Einsatzausrüstung samt Atemschutzgerät wiegt gut und gerne 30 Kilogramm. Bei der Feuerwehr Enger gehört regelmäßiger Dienstsport daher bereits seit einigen Jahren zum festen Programm. Die Wehrleute trainieren dabei  nach dem Motto "fit for fire fighting".

Die "Dienstsportoffensive" der Engeraner Wehr startete im Oktober 2006. Damals konnte eine freie Hallenzeit im Schulzentrum der Widukindstadt "ergattert" werden. Damit war der Dienstsport geboren. Von nun an traf man sich wöchentlich.  Ziel der Verantwortlichen war von Anfang an, die Kondition der Feuerwehrleute zu fördern. Sie sind im Einsatzfall besonders beim Innenangriff gefordert. Dann fließt der Schweiß unter der schweren Schutzkleidung oftmals in Strömen.

Um eine professionelle Leitung der Sporteinheiten hatten sich die Wehrleute ebenfalls gekümmert. In den ersten Monaten waren zwei Trainerinnen, eine Sportstudentin und eine Physiotherapeutin abwechselt im Einsatz.  Sie hatten die Aufgabe, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehraktiven zu steigern. Dabei standen auch immer mal wieder besondere Körperpartien im Fokus, wie zum Beispiel der Rücken, der beim Feuerwehrdienst zuweilen durch das Heben und Tragen von schweren Geräten starken Belastungen ausgesetzt ist. Diese Aktivitäten bildeten den ersten Teil der einzelnen wöchentlichen Trainingseinheiten. In der zweiten Hälfte wurden dann Ballspiele veranstaltet und kleine Sportspielchen durchgeführt, die für jede Menge Spaß sorgten.

Im  Laufe der Jahre "erforschten" die Engeraner weitere sportliche Betätigungsfelder. Neue Trainer setzten andere Schwerpunkte und so war beim Dienstsport immer „Action“ angesagt.  Eine Zeit lang stand sogar "Tae Bo" auf dem Trainingsplan. Das ist eine Fitness-Sportart, bei der Elemente aus fernöstlichen Kampfsportarten mit Aerobic verbunden werden.

Mittlerweile nehmen nicht nur die Aktiven das Dienstsportangebot wahr. Steht wieder einmal eine Leistungsspange "vor der Tür", dann ist der Feuerwehrnachwuchs mit von der Partie. Zum Leistungsspangenwettbewerb gehört nämlich ebenso ein sportlicher Teil mit 1.500-Meter-Staffellauf und Kugelstoßen. Auch an anderen Orten waren die Feuerwehrleute bereits sportlich aktiv, da die Sporthalle aufgrund der Schulferien nicht immer zur Verfügung stand. Im Sommer ging es schon mehrmals ins Freibad. Dort wurden "Aqua-Fitness-Einheiten" durchgezogen. 2007 berichtete die Lokalzeitung über den Dienstsport der Feuerwehr und zwar unter der zugegeben etwas reißerischen Schlagzeile: "Wasser ist ihre Waffe, im Wasser halten sie sich fit." Außerdem gab es damals eine Reportage über die sportlichen Wehrleute im Lokalradio. In den Wintermonaten waren schnell einige Alternativen zum Schwimmbad gefunden. Im lokalen Sportpark spielte man Squash oder Badminton. Nach dem Umbau der Anlage in Enger kam eine weitere interessante Möglichkeit hinzu: Indoor-Soccer auf dem Kunstrasenfeld in der Halle.

"Solch einen Muskelkater hatte ich noch nie!", das sagte ein Feuerwehrmann nach einer anderen besonders intensiven sportlichen Aktion. Die Gruppe war damals zur Universität nach Bielefeld gefahren. Beim "Treppensteigen" bzw. "-laufen" ging es an die Leistungsgrenzen. Das Hauptgebäude der Uni bot dafür ideale Bedingungen. Über fast 300 Stufen auf acht Etagen ging es sportlich vom Erdgeschoss "in den Bielefelder Himmel". Dabei wurden die Stufen auf unterschiedliche Arten und Geschwindigkeiten erklommen - neudeutsch nennt man so etwas übrigens "Skyrun".

Der Erfolg der Ausdauersteigerung wurde übrigens mit dem so genannten Cooper-Test überprüft. Einige besonders dienstsportengagierte Feuerwehrleute bekamen bereits das "Deutsche Sportabzeichen" nach den Richtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes verliehen.

Zuletzt besuchten die Engeraner Feuerwehrleute in Bielefeld eine Kletterhalle. Doch anders als bei der Feuerwehr gewohnt, wurde nicht mit Sicherung "geklettert". Man wagte sich an das "Bouldern". Das ist Klettern ohne Sicherung in Form von Seilen oder Klettergurten. Die Sicherheit besteht bei dieser Sportart durch die Höhe vom Boden. Es wird "Absprunghöhe", also maximal zwei Meter über dem Boden, der mit Matten ausgekleidet ist, geklettert. "Das geht ganz schön in die Arme", waren sich die Feuerwehrsportler nach dem Ausflug einig.

Nach den Sommerferien 2012 geht der Feuerwehrsport in Enger bereits in sein siebtes Jahr. Dass einige Aktive bei der G26 Untersuchung, die jeder Atemschutzgeräteträger spätestens nach drei Jahren wiederholen muss, augenscheinlich bessere Ergebnisse erzielten, ist ganz offensichtlich der regelmäßigen Teilnahme am Dienstsport zuzuschreiben. Außerdem macht es einfach mehr Spaß in einer Gruppe sich sportlich zu betätigen; zumal ganz nebenbei die Kameradschaft gefördert wird.

Eine weitere Veranstaltung darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden: Im Herbst findet nämlich regelmäßig ein stadtinternes Volleyballturnier statt. Die Jugendfeuerwehr Enger hat diesen Wettbewerb 2005 ins Leben gerufen. Sechs Mannschaften spielen dabei nach dem Modus "jeder gegen jeden" gegeneinander. Nach den 15 Pflichtspielen gibt es für das siegreiche Team dann den Wanderpokal des Wehrführers und die Glückwünsche vom Bürgermeister.

 

Von Jens Meyer
(Text und 7 Fotos)

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Gruppenfoto in der Sporthalle

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Indoor-Soccer im Sportpark Enger

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„Bouldern“ in einer Kletterhalle in Bielefeld

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Nils Tolksdorf hat Spaß am Klettern beim Feuerwehrsport

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Gruppenfoto in der Kletterhalle

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Der Löschzug Dreyen gegen den Löschzug Enger beim "städtischen" Volleyballturnier

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Training in der Sporthalle

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Feuerwehrsport im Freibad Spenge - Foto 2007 © Neue Westfälische

 

Weiterführende Links zum Thema Sport in der Feuerwehr Enger:
- Bericht der Tageszeitung zum Dienstsport aus dem Jahr 2007
- Bericht von Radio Herford zum Dienstsport (mit Audionachricht als mp3)
- Infos zum Feuerwehrsport auf www.feuerwehr-enger.de
- Infos zum stadtinternen Volleyballtrunier in Enger