125 Jahre im Dienst für den Nächsten

Jubiläum der LG Löhne-Obernbeck: Feierstunde, "Kuppel-Cup", Z 8 und Dauerregen

DSC_0128Die Feuerwehr Löhne-Obernbeck ist eine der ältesten Einheiten im Kreis Herford. Ihre Geschichte reicht bis in das Jahr 1887 zurück. Damals schlossen sich erstmals mutige Männer zusammen, um im Brandfall "energische Hülfe" zu leisten. Während einer Feierstunde wurde Anfang Juni an das historische Ereignis gedacht. Außerdem organisierten die Wehrleute einen "Tag der offenen Tür", der am Sonntag trotz Dauerregens zahlreiche Bürger zum Gerätehaus am Diekweg lockte.

 

Zu Beginn der Feierstunde, sie fand am Samstagabend (02.06.2012) statt, stimmte der Männergesangverein Obernbeck ein freudiges „Halleluja“ an. Dann trat Löschgruppenführer Dirk Husmeier an das Rednerpult. „Es erfüllt mich schon mit Stolz, bei diesem 125-jährigen Jubiläum mit dabei sein zu dürfen“, sagte der Brandinspektor, der die Obernbecker Wehr seit 1992 leitet. Er erinnerte an die Anfänge der Freiwilligen Feuerwehr. So gab es zunächst einen gemeinsamen Löschverband Obernbeck-Mennighüffen. Nachdem für beide Gemeinden eine eigene Feuerspritze angeschafft wurde, fanden sich zwei Jahre später 27 Männer zusammen und gründeten die Feuerwehr Obernbeck. Husmeier lobte besonders die Arbeit seines Vorgängers Heinrich Meier. „Unter seiner Leitung machte man sich Anfang der siebziger Jahre erstmals Gedanken um den Feuerwehrnachwuchs.“ Im Sommer 1978 wurde schließlich eine gemeinsame Jugendfeuerwehr Mennighüffen/Obernbeck ins Leben gerufen. Sie wurde in Feuerwehrkreisen manches Mal mit einem Augenzwingern „Mennigbeck“ oder auch „Obernhüffen“ genannt. „Werde ich nach den Besonderheiten der letzten Jahre gefragt, so ist mir besonders das Superfeuerwehrjahr 2010 in Erinnerung geblieben“, meinte Dirk Husmeier.  Damals wurde das neue Gerätehaus eingeweiht, nachdem die ersten Planungen fast 20 Jahre zurückreichten. Außerdem erhielt die Löschgruppe ein neues Löschfahrzeug (HLF 20/16) sowie einen „Pick-up“ samt Schlauchboot. Weiterhin nannte Husmeier die Gründung der eigenen Jugendfeuerwehr im Jahr 2000 als besonderes „Highlight“.  Die Obernbecker Nachwuchsgruppe zählt heute zu den kreisweit agilsten. Die Mädchen und Jungen nahmen selbstverständlich recht zahlreich an der Feierstunde teil. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift: „Seit 12,5 Jahren retten wir Obernbeck!“

„Über 125 Jahre hinweg ist es immer wieder gelungen, Menschen für die Feuerwehr zu begeistern“, so stellvertretender Landrat Bernd Deppermann  in seinem Grußwort. Ein so umfangreiches ehrenamtliches Engagement sei ohne die Unterstützung der Familien und Arbeitgeber nicht möglich. Das Feuer abzuwehren, stehe dabei längst nicht mehr an erster Stelle, sagte Löhnes Bürgermeister Heinz-Dieter Held. „Die heutige Feuerwehr ist vielmehr eine universelle Einsatztruppe.“ Außerdem gebe es in Obernbeck viele junge Menschen, die sich zu hervorragenden Feuerwehrleuten entwickelt hätten. Das stellte Wehrführer Ralf Krause ebenfalls fest: „Mein besonderer Dank geht daher an Dirk Husmeier und Jugendwart Torsten Stürzebecher.“ Zum Abschluss der Feierstunde richteten Pfarrer Rolf Bürgers und Pfarrer Thomas Struckmeier, die beide als Notfallseelsorger für die Feuerwehr Löhne tätig sind, besinnliche Wort an die Versammlung. Schließlich hinterlasse manch schwerer Einsatz Spuren in der Seele. „Da ist es gut, die Notfallseelsorge als Gesprächspartner an seiner Seite zu haben!“

Zum Tag der offenen Tür am darauf folgenden Sonntag hatten die Obernbecker Feuerwehrleute ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Es gab Ponyreiten, „Bungee-Running“, Rundfahrten im Feuerwehrauto und sogar Hubschrauberrundflüge. Beim 1. Obernbecker „Kuppel-Cup“ traten acht Mannschaften gegeneinander an. Sie mussten eine Saugleitung auf Zeit zusammenkuppeln. Die Wehrleute aus Löhne-Ort konnten letztlich gleich Platz 1 und Platz 2 belegen.  Auf Rang 3 folgte die Mannschaft von der Löschgruppe Bröderhausen (Minden/Lübbecke). Star der Fahrzeugschau war das Flugfeldlöschfahrzeug der Flugplatzfeuerwehr Bückeburg, einem Standort der Bundeswehr. Jochen Knierim hatte den MAN (Aufbau Ziegler) mit seiner 1000 PS starken V 12 Maschine nach Löhne manövriert. Und das sei gar nicht so einfach gewesen, sagte der Feuerwehrbeamte. „Der Wagen ist immerhin drei Meter breit.“ Der Löschwassertank des „Z8 Advancer“ (Typ: FLF 80/125-12,5) fasst 13.000 Liter. Daneben werden 1.600 Liter Schaummittel mitgeführt. Mehrfach demonstrierte Knierim am Nachmittag Dach- und Frontwerfer. Das ließ besonders die Kinderherzen höher schlagen. Die Jubiläumsveranstaltung war sicherlich eine gute Werbung für die Feuerwehr. Leider war Petrus an diesem Sonntag nicht gut gestimmt.  Dennoch sei der „Tag der offenen Tür“ gut besucht gewesen,  resümierte Dirk Husmeier, der am Ende sehr entspannt wirkte.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

 

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Dirk Husmeier berichtet über die Geschichte der Feuerwehr Obernbeck

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Der Männergesangverein Löhne-Obernbeck unter Leitung von Gerd Sowa
sorgt für das musikalische Rahmenprogramm der Feierstunde.

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Seit 50 Jahren ehrenamtlich aktiv: Richard Dubrow (r) wird von KBM Hackländer (l)
und Wehrführer Ralf Krause ausgezeichnet.

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Die Jugendfeuerwehr mit Jugendwart Torsten Stürzebecher (l) ist der Stolz der Löschgruppe Obernbeck.

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Ehrengäste der Jubiläumsveranstaltung: (v.l.) Bürgermeister Heinz-Dieter Held, BBm Michael Kirchhoff,
KBM Wolfgang Hackländer, Pfarrer Rolf Bürgers, Wehrführer Ralf Krause, Pfarrer Thomas Struckmeier,
stellv. Landrat Bernd Deppermann neben Löschgruppenführer Dirk Husmeier.

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Die Flugplatzfeuerwehr ist aus Bückeburg mit einem "Z 8 Advancer" angerückt.

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Am Steuer sitzt Jochen Knierim.

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Frank Ronken übernimmt den Gesundheitscheck.
Wer will, kann seinen Blutdruck und Blutzuckerspiegel überprüfen lassen.

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Die Sieger des „Kuppel-Cups“ mit Dirk Husmeier und Christian Ehlert (l) sowie Wehrführer Ralf Krause (r)