„Giftalarm“ beim Sprudelhersteller Hansa-Heemann AG

Stadtübung der Feuerwehr Löhne mit 100 Einsatzkräften
 
Aus einer Halle des Getränkeherstellers Hansa-Heemann AG in Löhne dringt Rauch. Minuten später ist die Hauptamtliche Wache mit Löschgruppenfahrzeug, Drehleiter und Rettungswagen vor Ort. Die Kreisleitstelle alarmiert weitere Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet zur Verstärkung.  Die Wehrleute bleiben allerdings gelassen: Es handelt sich „nur“ um eine Großübung, so stellt sich wenig später heraus.
 

Eintreffen der „Wache“
 
Ablauf des Übungsgeschehens (schematische Darstellung):

Übungsobjekt:
Firma Hansa-Heemann AG (Mineralbrunnen), Im Rüsken 22, 32584 Löhne

Angenommene Lage:
Gegen 09.45 Uhr meldet ein Mitarbeiter über den Notruf 112 einen Unfall mit Gefahrgut im Versandzentrum der Firma Hansa-Heemann AG. Eine Person soll verletzt sein, so die telefonischen Angaben. Die Feuerwehrleitstelle alarmiert daraufhin die Hauptamtliche Wache und den Gefahrgutzug der Feuerwehr Löhne. Er setzt sich aus Einsatzkräften der Löschgruppen Bahnhof, Ort und Wittel sowie der Wehrführung zusammen. Als die ersten Wehrleute an der Einsatzstelle eintreffen, stellt sich die fiktive Lage wie folgt dar:
Im Verlaufe von Umfüllarbeiten ist es zu einem größeren Leck in einem Behälter mit Salzsäure gekommen. Mehrere Personen sind im Gebäude zurückgeblieben. Sie konnten nicht mehr rechtzeitig flüchten und sind vermutlich verletzt. Aus der Tür zum Palettierzentrum und den Oberlichtern der Halle treten anscheinend giftige und ätzende Dämpfe aus.

 

Die GSG-Einheit rüstet sich mit Chemikalienschutzanzügen aus.
 
Weiterer Verlauf:
Der Gruppenführer des Löschgruppenfahrzeugs 24 bittet über Funkt sofort um Verstärkung. Die Kreisfeuerwehrzentrale löst nun Vollalarm für die Feuerwehr der Stadt Löhne aus. Wenig später sind die Löschgruppen Gohfeld, Obernbeck und Mennighüffen sowie das Deutsche Rote Kreuz Löhne ebenfalls vor Ort.  Die Einheiten beginnen sofort mit der Menschenrettung. Hydroschilder werden in Stellung gebracht, um eine Ausbreitung der „schädlichen Dämpfe“ zu vermeiden. Die Spezialisten des GSG-Zugs übernehmen das Abdichten und Auffangen der austretenden Flüssigkeit. Sie haben sich dazu mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet. Das Rote Kreuz kümmert sich um die Erstversorgung der Verletzten. Außerdem haben die Sanitäter die Aufgabe, eine Ruhezone für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr einzurichten. In einem Zelt werden die Vitalfunktionen der Einsatzkräfte ebenfalls kontrolliert und dokumentiert. Außerdem werden die erschöpften Wehrleute mit Flüssigkeit versorgt.

Die Ziele einer solchen Übung fasst Wehrführer Ralf Krause wie folgt zusammen:
- Stärkung der Zusammenarbeit aller Feuerwehreinheiten aus dem Stadtgebiet und weiterer
Hilfsorganisationen wie dem DRK,
- neue Erkenntnisse zur Strukturierung einer Einsatzstelle gewinnen,
- Unternehmen im Stadtgebiet und deren besonderes Gefährdungspotenzial kennen lernen,  
- Überprüfung der Wasserversorgung,
- mögliche Fehler im Einsatzablauf feststellen, um diese künftig zu vermeiden.

„Eine kritische Nachbetrachtung gehört zu jeder Übung dazu“, meint Ralf Krause.  

 

Aufbau der Wasserversorgung
 
Organisatoren:
Herr Hartsieker (Fa. Heemann)
Ralf Krause (Wehrführer, Einsatzleiter)
Christian Ehlert (stellv. Wehrführer, Übungsbeobachter)

Eingesetzte Einheiten:
Hauptamtliche Wache
(Löschfahrzeug, Drehleiter, Rettungswagen)
Löschgruppe Löhne-Bahnhof
(Löschfahrzeug, Gerätewagen-Gefahrgut, Mannschaftstransportwagen)
Löschgruppe Löhne-Ort
(2 Löschfahrzeuge, Mannschaftstransportwagen, Einsatzleitwagen)
Löschgruppe Löhne-Wittel
(Löschfahrzeug, Gerätewagen-Umweltschutz, Mannschaftstransportwagen)
Löschgruppe Löhne-Gohfeld
(2 Löschfahrzeuge, Mannschaftstransportwagen, Verpflegungseinheit)
Löschgruppe Löhne-Mennighüffen
(2 Löschfahrzeuge, Schlauchwagen, Mannschaftstransportwagen)
Löschgruppe Löhne-Obernbeck
(Löschfahrzeug, Rüstwagen, Mannschaftstransportwagen)
Deutsches Rotes Kreuz Löhne

Insgesamt ca. 100 Einsatzkräfte

Achtung!
Weitere Bilder gibt es auf der Homepage der Feuerwehr Löhne zu sehen:
www.feuerwehr-loehne.de

Bericht: Christian Ehlert
Fotos: Elmar Settnik


Einsatz von Hydroschild und Sprühstrahl zum Niederschlagen von Gasen und Dämpfen
 

(v.l.) Einsatzleiter Ralf Krause (Wehrführer), Übungsbeobachter Christian Ehlert
(stellv. Wehrführer), Bürgermeister Heinz-Dieter Held, Bernd Kröger (stellv.
Kreisbrandmeister). Im Hintergrund: Frank Rieke (Wehrführer in Kirchlengern)

 

Dekontaminationsplatz mit „Schwarz/Weiß-Bereich“
 

Einsatznachbesprechung