Neue Wache für den Rettungsdienst

Kreis investiert in Spenge 1,75 Millionen Euro, lange Tradition wird fortgesetzt

DSC 1155Der Kreis Herford baut in Spenge eine neue Wache für den Rettungsdienst. Das Gebäude entsteht in zentraler Lage, nur wenige hundert Meter vom alten Standort entfernt. Der erste Spatenstich erfolgte bereits Ende Oktober letzten Jahres. Im Herbst 2013 soll der Neubau bezogen werden. „Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 1,75 Millionen Euro“, teilte Kreisdezernent Norbert Burmann mit. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Kostenrahmen auch eingehalten werde.

Seit der Grundsteinlegung hat sich auf der Baustelle an der Industriestraße schon einiges getan. Die Betonpfeiler für die Fahrzeughalle stehen. Sie wurden bereits mit den mächtigen Deckenträgern verbunden. Der Sozialtrakt ist ebenfalls schon gut zu erkennen. Hier haben die Arbeiter des Bauunternehmens Finke aus Enger damit begonnen, die ersten Mauern hochzuziehen. In den letzten Wochen sind die Bauarbeiten nur langsam vorangegangen. Der Frost war schuld daran. Doch nun hat das Frühjahr begonnen…
Die alte Rettungswache befindet sich an der Eschstraße im Stadtzentrum. Hier hat der Kreis Herford ein Gebäude von der Stadt Spenge angemietet, das sich unmittelbar neben dem Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Spenge-Mitte befindet. Die alte Unterkunft aus den sechziger Jahren entspricht nicht mehr den  Anforderungen an einen modernen Rettungsdienststandort. Die Ausstattung ist marode  und die Platzverhältnisse lassen zu Wünschen übrig. Besonders eng geht es in der Fahrzeughalle zu. Eine Erweiterung und Modernisierung des Altbaus an der Eschstraße hatte sich im vorhinein als nicht realisierbar herausgestellt. Es gab daher zunächst Überlegungen, die Rettungswache in eine andere Kommune zu verlegen. Das wäre allerdings nicht im Interesse der Stadt Spenge gewesen; denn, so betonte Bürgermeister Bernd Dumcke, die Rettungswache sei eine wichtige Infrastruktureinrichtung, die man nur ungern verloren hätte. Die Beamten der Stadtverwaltung Spenge seien daher bei der Stadtortsuche behilflich gewesen, sagte Dezernent Norbert Burmann.  Schließlich wurde dem Kreis Herford ein 2.500 Quadratmeter großes Grundstück an der Industriestraße angeboten, das sich damals noch im Privatbesitz befand. Das Brachland bot die idealen Voraussetzungen für den geplanten Neubau, sodass der Kauf letztlich besiegelt werden konnte. Vom neuen Standort aus können die Retter schnell nach Spenge und in die Nachbarstadt Enger ausrücken.  Das sei ein wichtiges Kriterium bei der Standortsuche gewesen, sagte Landrat Christian Manz. Überörtliche Einsatzstellen im Kreis Gütersloh und im benachbarten Niedersachsen sind von hier aus ebenfalls problemlos zu erreichen. Am neuen Standort gibt es außerdem keine direkten Nachbarn, die sich durch die ausrückenden Einsatzfahrzeuge gestört fühlen könnten.
Die Planungen sehen an der Industriestraße eine Fahrzeughalle mit fünf Stellplätzen vor. Künftig wird es einen Wasch- und einen Desinfektionsplatz geben. In Spenge sind drei Rettungswagen (RTW) stationiert. Ein Fahrzeug ist rund um die Uhr besetzt. Tagsüber sind zwei Rettungswagenbesetzungen im Dienst. Das dritte Auto wird als Ersatzfahrzeug vorgehalten. Für das Personal der Wache, 13 Rettungsassistenten und drei Assistentinnen gehören zur Mannschaft,  ist ein moderner Sozialtrakt vorgesehen. In Zukunft werden Gemeinschafts-, Ruhe- und Umkleideräume sowie zeitgemäße sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.  Die alten Räumlichkeiten an der Eschstraße würden  nach Inbetriebnahme der neuen Wache von der Freiwilligen Feuerwehr genutzt, bestätigte Spenges Wehrführer Thomas Reschke auf Anfrage.  
In Spenge ist der Rettungsdienst seit vielen Jahren beheimatet. Bereits vor der Gebietsreform hatte das Amt Spenge eine Rettungswache. In der Folgezeit wurde die Einrichtung von der Stadt Spenge weiter betrieben. Im Jahr 1980 wechselte die Zuständigkeit für das Rettungswesen aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung auf den Kreis Herford. Das Einsatzgebiet der Rettungswache Spenge, sie steht momentan unter Leitung von Jörg Hülsmann, erstreckt sich auf die Städte Enger und Spenge mit zusammen etwa 37.000 Einwohnern. Im Jahr 2010 wurden 3.522 Notfalleinsätze und Krankentransporte geleistet. Die Rettungswache Spenge  ist gleichzeitig eine Lehrrettungswache, an der zwei zusätzliche Praktikantenstellen zur Verfügung stehen. Die meisten Rettungsassistenten sind parallel zu ihrem Beruf Mitglieder in einer Freiwilligen Feuerwehr.

-Vo-
(Quellen: Kreis Herford, Feuerwehr Spenge)


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An der Industriestraße entsteht die neue Rettungswache mit einer großen Fahrzeughalle und …


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… einem modernen Sozialtrakt.


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Am alten Standort des Rettungsdienstes an der Eschstraße geht es eng zu.
Eine Erweiterung und Sanierung des Gebäudes hatte sich als nicht realisierbar herausgestellt.


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Rettungswagen (RTW) der Wache Spenge. Insgesamt drei Fahrzeuge sind hier stationiert. (Foto: Feuerwehr Spenge)


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Das Gerätehaus des Löschzugs Spenge-Mitte liegt in unmittelbarer Nähe. Künftig wird die alte Rettungswache für Feuerwehrzwecke genutzt.