Feuer in Vlotho: Wohngruppe wird durch Rauchmelder gewarnt

Sieben Menschen können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen  

vlotho-bIn der Karfreitagnacht (29.03.2013) hat es in einer Wohnanlage für Menschen mit Behinderung in der Vlothoer Innenstadt gebrannt. Dabei erlitten zwei Menschen leichte Verletzungen. Die Bewohner waren durch das piepsen eines Rauchmelders geweckt worden. Sie hatten sich gerade noch rechtzeitig nach draußen retten können.  

Sieben Bewohner, davon eine Betreuerin, sind in der Unglücksnacht von der Beinahekatastrophe betroffen. Sie schlafen im 2. Stock des Appartementhauses am Sommerfelder Platz in Vlotho. Am frühen Morgen schlägt plötzlich ein Rauchmelder Alarm. Ein Zimmer steht in Flammen. Die gesamte Wohneinheit füllt sich schnell mit dunklem, giftigem Rauch. Die Betreuerin handelt geistesgegenwärtig. Sie beruhigt ihre verängstigten Schützlinge. Die gesamte Gruppe kann sich anschließend über das Treppenhaus nach draußen retten, ohne in Panik zu geraten. Eine Frau zieht sich während der Rettungsaktion  leichte Brandverletzungen am Arm zu. Eine weitere Person erleidet eine leichte Rauchvergiftung. Alle Betroffenen flüchten sich zunächst in die nahe gelegene Polizeiwache der Weserstadt.
Ein Anwohner des Sommerfelder Platzes setzt gegen 5.45 Uhr einen ersten Notruf ab. Er berichtet von den dramatischen Ereignissen vor Ort. Die Leitstelle Herford löst darauf hin für die Feuerwehr und den Rettungsdienst Alarm aus: „Feuer Stufe 2 – Menschenleben in Gefahr“. Neben dem Löschzug Vlotho wird eine weitere Löschgruppe der Weserstadt zur Einsatzstelle beordert. Als die ersten Einheiten eintreffen, ist zunächst unklar, ob sich noch weitere Personen im Haus befinden. 12 Menschen mit Behinderung sind normalerweise in dem Gebäude untergebracht. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen und brauchen besondere Zuwendung.  Die Einsatzkräfte werden von der Polizei mit entsprechenden Informationen versorgt. Die Retter stehen unter Druck. Konnte sich die gesamte Wohngruppe, die in der 2. Etage ihre Unterkunft hatte, rechtzeitig in Sicherheit bringen? Die Einsatzleitung erhöht vorsorglich die Alarmstufe. Weitere Feuerwehreinheiten, Notärzte und Rettungssanitäter eilen in die Vlothoer Altstadt.  
Mehrere Trupps der Feuerwehr rücken sofort unter schwerem Atemschutz in die Brandwohnung vor. Sie kontrollieren gewissenhaft alle Räume nach zurückgebliebenen Personen. Kurze Zeit später klärt sich die Situation. Niemand wird in den giftigen Rauchschwaden vermisst. Die beiden Verletzten werden zwischenzeitlich ärztlich versorgt und anschließend mit dem Rettungswagen ins Klinikum nach Herford gebracht. Die Betreuungskomponente des Deutschen Roten Kreuzes ist angerückt. Die Ersthelfer kümmern sich in einem nahe gelegenen Café um die geschockten Menschen der Wohnanlage am Sommerfelder Platz. Die Wehrleute haben das Feuer schnell unter Kontrolle. Die Vlothoer Feuerwehr ist mittlerweile mit 60 Mann vor Ort.
„Der Einsatz hatte für uns eine besondere Brisanz“, sagte Vlothos stellvertretender Feuerwehrchef André Storck. Alle Maßnahmen hätten zunächst der Menschenrettung gegolten. Außerdem konnten die Wehrleute einen weiteren Gebäudeschaden durch den Brandrauch verhindern. Sie schotteten den Durchgang zum Brandbereich mit einem speziellen Rauchvorhang ab. Durch den mobilen Rauchverschluss konnte sich der Ruß nicht weiter ausbreiten. „Diese Maßnahme war äußerst effektiv“, bestätigte André Storck. Die nicht direkt betroffenen Bewohner hätten dadurch bereits gegen 8 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Die Höhe des entstandenen Schadens steht noch nicht fest, auch die Brandursache ist noch völlig unklar. Experten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. „Rauchmelder retten leben!“, dieses Fazit zog Vlothos Wehrführer Torsten Sievering aus dem Karfreitageinsatz. Ab 1. April müssen alle Neubauwohnungen in NRW mit den Lebensrettern ausgerüstet werden. Das verlangt der Gesetzgeber.  „Eine längst überfällige Maßnahme“, so Sievering.

-Vo-
(Infos u. Fotos: Feuerwehr Vlotho)


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In einer Wohnanlage am Sommerfelder Platz in Vlotho hat es am Karfreitag gebrannt.
Zwei Menschen haben sich dabei Verletzungen zugezogen.

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Die Feuerwehr kann den Brand schnell löschen. Sie ist mit einem Großaufgebot vor Ort.


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Die Wehrleute schotten den Brandbereich mit einem mobilen Rauchvorhang ab (rechts).
Dadurch kann der Rauchschaden gering gehalten werden.