Fünf Verletzte nach Küchenbrand in Hiddenhausen

Friteuse als Ursache vermutet

P1030384Eine Mutter und ihre vier Kinder wurden am Freitagnachmittag (12.07.2013) bei einem Küchenbrand in Hiddenhausen verletzt. Der Rettungsdienst brachte die Familie in das Klinikum nach Herford. Die Feuerwehr Hiddenhausen hatte den Brand in dem Mehrfamilienhaus an der Löhner Straße schnell unter Kontrolle.

Nach ersten Erkenntnissen wurde das Feuer durch eine überhitzte Friteuse ausgelöst. Als die Frau das brennende Fett bemerkte, soll sie noch versucht haben, das Gefäß aus dem Küchenfester im 1. Obergeschoss zu werfen. Das sei der 32-Jährigen allerdings misslungen, war vor Ort zu erfahren. Die Frau verbrannte sich an dem siedend heißen Fett. Ihre vier Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren erlitten vermutlich Rauchgasvergiftungen und wurden deshalb ebenfalls vorsorglich in das Klinikum eingeliefert.
Die Feuerwehr und der Rettungsdienst werden gegen 14.25 Uhr alarmiert. Nach acht Minuten sind die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Die Lage ist zunächst sehr unübersichtlich. Vorsorglich rücken gleich drei Feuerwehreinheiten aus: Die beiden Löschzüge der Großgemeinde und die hauptamtliche Wache aus Herford, die mit Löschgruppenfahrzeug (LF 24) und Teleskopgelenkmast (TLK 23/12) anrückt. Aus dem geöffneten Küchenfenster im 1. Stock dringt dichter Rauch. Einsatzleiter Bernd Gante vom Löschzug Eilshausen sieht, wie die Flammen hervorzüngeln.  Dem erfahrenen Feuerwehrmann ist unklar, ob sich noch Personen in der Wohnung befinden. Er ordnet deshalb sofort den Innenangriff an. Zwei Trupps rüsten sich mit Atemschutzgeräten aus und übernehmen diese Aufgabe. Parallel dazu rückt ein Trupp von außen zum brennenden Küchenraum vor. Die Wehrleute bringen dazu an der seitlichen Gebäudefassade eine Steckleiter in Stellung und nehmen vor dem Hauseingang ein Überdruckbelüftungsgerät in Betrieb.  Die Mutter und ihre Kinder werden zwischenzeitlich von drei Notärzten, darunter der leitende Notarzt, versorgt. Die Leitstelle Herford hat  MANV 1 (Massenanfall an Verletzten) ausgelöst, sodass die Schnell-Einsatz-Gruppe des Roten Kreuzes aus Löhne ebenfalls nach Hiddenhausen gekommen ist.  Weitere Personen können in dem Heim der Unglücksfamilie nicht gefunden werden. Auch alle weiteren Bewohner, unter der Adresse an der Löhner Straße sind nach den Informationen der Polizei 27 Menschen gemeldet, haben ihre Wohnungen während der Löscharbeiten verlassen.  Insgesamt sind 35 Feuerwehrleute und 15 Rettungssanitäter im Einsatz. Nach rund 30 Minuten ist der Brand gelöscht. Das Feuer hat den Küchenraum völlig zerstört. Die übrigen Räume der Wohnung wurden durch den Rauch stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Wehrleute beginnen damit, das Löschwasser aus der Wohnung zu saugen. Die Löhner Straße bleibt für rund eine Stunde gesperrt. Der Sachschaden kann noch nicht beziffert werden.
Noch während die Aufräumarbeiten laufen, bekommt der Löschzug Schweicheln-Bermbeck einen neuen Einsatzauftrag. „Auf einem Bauernhof in der Nähe des Schweichelner Gerätehauses brennt ein Holzstapel“, wird Löschzugführer Nicholas Jost telefonisch gemeldet. Zwei Jungen der Jugendfeuerwehr hätten das Feuer entdeckt. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es für die Schweichelner Wehrleute zurück „in die Heimat“. Die lodernden Holzabfälle sind mit einem Hohlstrahlrohr ebenfalls schnell gelöscht. Der Landwirt hatte das Feuer direkt neben einem Holzschober selber ausgelöst. Er hatte anschließend Löschversuche mit einem Gartenschlauch unternommen, die allerdings erfolglos geblieben waren.  

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Quelle: ots

Stichwort: Fettexplosion

Sollte es zu einem Fettbrand kommen, sind Löschversuche mit Wasser unter allen Umständen zu vermeiden! Jeder Liter, der beispielsweise in eine Friteuse gespritzt wird, verwandelt sich explosionsartig in 1.700 Liter Wasserdampf, der die brennenden Fetttröpfchen mit sich reißt.  Sofern noch die Möglichkeit bestehe, so die Experten der Feuerwehr, sollte ein passender Deckel aufgeschoben werden oder eine Löschdecke darüber gelegt werden.  

Hinweis: In Kürze erscheint auf dieser Internetseite ein Beitrag unter der Überschrift „Tipps für ein sicheres Zuhause“

 

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Keine Atempause: In Schweicheln brennt am gleichen Nachmittag ein Holzstapel.

Fettexplosion
Ein Fettbrand darf auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden, sonst kommt es zu einer
Fettexplosion mit fatalen Folgen! (Foto: Feuerwehr Kirchlengern)