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Hauptversammlung der FFw Hiddenhausen: Rückblick, Ausblick, Ehrungen u. Beförderungen

P1030085Hiddenhausen. Sie haben Menschen gerettet, Brände gelöscht und Unwetterschäden beseitigt. Zu 115 Einsätzen sind die Helfer der Feuerwehr Hiddenhausen im vergangenen Jahr ausgerückt. Während der Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Freitag (21.02.2014) im Gerätehaus Eilshausen stattfand, präsentierte Wehrführer  Werner Lohmeyer seine Mannschaft als schlagkräftige und vor allem harmonische Truppe. „Dank der guten Jugendarbeit wird auf die Feuerwehr Hiddenhausen auch künftig Verlass sein!“

Die Arbeit der Ehrenamtlichen werde in der Öffentlichkeit hoch geschätzt, sagte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer in seinem Grußwort. Er hatte noch kurz vor der Veranstaltung eine hierzu passende Schlagzeile in den Nachrichten gelesen: Danach genieße die Feuerwehr das größte Vertrauen in der Bevölkerung. „Sie helfe den Menschen schließlich in höchster Not!“ Das Feuerwehrehrenamt bezeichnete Rolfsmeyer als die beste und wirtschaftlichste Organisationsform für die öffentliche Hand. In Hiddenhausen bestehe zudem ein gutes Verhältnis zwischen Rat, Verwaltung und der Feuerwehr. „Dadurch konnte in den vergangenen Monaten einiges angeschoben werden“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die erheblichen Investitionen, die der Rat für die Anschaffung von neuen Einsatzfahrzeugen bewilligt hatte. Die Wehr wird voraussichtlich im Sommer dieses Jahres zunächst einen neuen  Kommandowagen vom Typ Volkswagen Passat Variant erhalten. Anschließend sollen ein über 30 Jahre altes Tanklöschfahrzeug durch ein modernes TLF 4000 ersetzt und die ebenfalls betagte Drehleiter ausgetauscht werden. Für eines der Großfahrzeuge, so teilte der Bürgermeister mit, liefe bereits ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren. „Ein weiteres Feuerwehrprojekt“, gab Rolfsmeyer zu bedenken, „liegt allerdings noch vor uns!“ Das Gerätehaus Schweicheln-Bermbeck müsse auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Eine Aufgabe, die nach den Kommunalwahlen auf den neuen Rat zukomme. Am Feuerwehrstandort in Schweicheln-Bermbeck, hier versehen zurzeit über 40 Aktive ihren Dienst, geht es bekanntermaßen sehr eng zu. An der Herforder Straße stehen vier Einsatzfahrzeuge auf drei Stellplätzen. Der Mannschaftstransporter muss auf dem Hof geparkt werden. Die sanitären Anlagen sind veraltet und es gibt keinen separaten Umkleidebereich. „Wir sind uns bewusst, dass nicht all diese Probleme von heute auf morgen gelöst werden können“, meinte Wehrführer Werner Lohmeyer.

Zwei Großbrände hatten die Blauröcke im vergangenen Jahr neben weiteren Mittel- und Kleinbränden zu löschen. Zunächst brannte im April eine Scheune auf dem Gelände von Gut Bustedt; dann  bedrohte im Herbst ein Feuer das Wohnhaus eines Ehepaars in Schweicheln-Bermbeck. In beiden Fällen hätten die Wehrleute durch ihr schnelles Eingreifen ein Übergreifen der Flammen und damit größere Schäden verhindern können, sagte Lohmeyer. Bedenklich stimmte den Wehrführer allerdings die Zahl der Menschen in Notlagen, die im Jahr 2013 wieder deutlich gestiegen sei. Zu 19 dieser Einsätze, bei denen oftmals ältere, hilfelose Mitbürger aus ihren Wohnungen gerettet werden mussten, waren die beiden Löschzüge der Großgemeinde im vergangenen Jahr ausgerückt. Die Mitgliederzahl habe sich dafür weiterhin positiv entwickelt.  Mittlerweile seien in Hiddenhausen 94 Feuerwehrleute aktiv, darunter 13 Frauen. „Damit sind wir auf der sicheren Seite!“, sagte Lohmeyer, der den Zuwachs auf die gute Jugendarbeit zurückführte. Die beiden Nachwuchsgruppen beständen bereits seit vielen Jahren. So hätte die Jugendfeuerwehr Schweicheln-Bermbeck, die künftig unter Leitung von Fabian Stadelmann und Patrick Flachmeier steht, gerade erst ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Hockeyturnier gefeiert.  Mannschaften aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke seien mit dabei gewesen. „Ohne die zahlreichen Übertritte aus der Jugendfeuerwehr säßen wir wahrscheinlich heute Abend in kleiner Runde zusammen und hätten längst eine Pflichtfeuerwehr gründen müssen!“, meinte der Wehrführer. Nach den Worten des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Bernd Kröger müsse aber bei allem ehrenamtlichen Engagement immer im Vordergrund stehen, dass die Belastungsgrenze gerade bei den Feuerwehrführungskräften nicht überschritten werde. „Es müssen daher mehr Anreize zur Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr geschaffen werden!“

Die Tätigkeit der ehrenamtlichen Brandschützer erfordere ein hohes Maß an Verantwortung und ein umfangreiches Spezialwissen, machte stellvertretender Wehrführer Nicholas Jost deutlich, der über den Ausbildungsbereich berichtete. Im letzten Jahr hätten Maschinisten und Gefahrstofflehrgänge, aber auch ein Seminar zur Personenbefreiung aus Aufzügen und ein Fahrsicherheitstraining stattgefunden. 146 Lehrgangsplätze auf Gemeinde, Kreis- und Landesebene seien durch die Angehörigen der Feuerwehr Hiddenhausen belegt worden. Ein verschärfter Gesundheitscheck hätte allerdings dazu geführt, dass von den 64 Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehr Hiddenhausen nur noch 50 einsatzbereit seien. Jost:  „Wir arbeiten daran, diese Zahl wieder zu steigern!“ Der Brandschutzerziehung galt ein weiteres Augenmerk der Feuerwehrleute. 327 Personen, darunter viele Kinder,  seien in diesem Bereich unterwiesen worden, erläuterte Fachbereichsleiter Ulrich Dockhorn. Im letzten Jahr sei man auch wieder im Haus Holtkamp zu Gast gewesen. Die Einrichtung der Lebenshilfe Herford betreut Menschen mit Behinderungen.  

Am Ende der Hauptversammlung konnte Bürgermeister Rolfsmeyer einige besondere Ehrungen vornehmen. So erhielten Dirk Flachmeier und Jens Vogelsang für ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr das Ehrenzeichen in Silber des Landes NRW, während Nicholas Jost und Klaus Wilke für ihr 35-jähriges Engagement mit dem Ehrenzeichen in Gold des Landes NRW ausgezeichnet wurden. Einen besonderen Applaus und ein Präsent gab es für Ulrich Dockhorn, der seit mittlerweile 40 Jahren seinen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr versieht.

Schließlich nahm Gemeindebrandinspektor Lohmeyer noch die folgenden Beförderungen und Ernennungen vor:

Zum Feuerwehrmann
Christian Bürger (LZ Eilshausen) u. Andreas Dehne (LZ Schweicheln-Bermbeck)

Zum Oberfeuerwehrmann
Kai Konrad (LZ Eilshausen), Yannik-Tobias Clemm, Patrick Flachmeier u. Bastian Schönknecht (alle LZ Schweicheln-Bermbeck)

Zur Hauptfeuerwehrfrau
Jennifer Becker, Sarah-Jane Rainey u. Nicole Strototte (alle LZ Eilshausen)

Zum Unterbrandmeister
Patrick Knafla u. Pascal Diesing (beide LZ Eilshausen)

Zum Brandmeister
Marco Ruschhaupt (LZ Eilshausen)

Zum Oberbrandmeister
Florian Ruthe (LZ Eilshausen) u. Michael Siekmann (LZ Schweicheln-Bermbeck)

Zum Brandinspektor
Jens Vogelsang (LZ Schweicheln-Bermbeck)

Ernennung zum  Gemeindebrandinspektor im Ehrenbeamtenverhältnis als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hiddenhausen
Mario Daume (LZ Eilshausen)

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos (11))

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Auf dem Gelände von Gut Bustedt brennt im April eine Scheune. Die Feuerwehr kann ein
Übergreifen der Flammen auf das historische Bettenhaus verhindern.

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Belastender Einsatz: Im August bergen Einsatzkräfte des LZ Schweicheln-Bermbeck eine Person,
die nach dem Zusammenstoß mit einem Triebwagen tödliche Verletzungen erlitten hatte.
Die Bundespolizei lobt in einem offiziellen Schreiben den vorbildlichen Einsatz der Wehrleute.

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Im Spätsommer rettet die Feuerwehr Hiddenhausen einen hilflosen Mann aus seiner Wohnung.
Er wird anschließend in eine Spezialklinik geflogen.

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Bremsversagen: Im Oktober verunglückt der Fahrer eines Elektromobils. Es läuft Batterieflüssigkeit aus.

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Die Feuerwehr gehört zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in der Großgemeinde.
Das Oktoberfest des LZ Schweicheln-Bermbeck hat mittlerweile Kultstatus erreicht.

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Bernd Gante berichtet über die Arbeit des LZ Eilshausen: „Es war ein eher ruhiges Einsatzjahr!“

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Der Eilshausener Jugendwart Patrick Knafla schildert die Erlebnisse während der Freizeitfahrt zum Heidepark Soltau.
Die JF Eilshausen feiert im nächsten Jahr bereits ihr 25-jähriges Bestehen.  

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BE/BA-Fachbereichsleiter Ulrich Dockhorn: „327 Personen wurden unterwiesen!“

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JHV 2013 im Gerätehaus Eilshausen: Zu den Gästen zählen Vertreter aus Politik u. Verwaltung sowie eine Abordnung des THW Herford.

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Gruppenfoto der Geehrten u. Beförderten mit Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer (r)

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Die JF Schweicheln-Bermbeck steht jetzt unter Leitung von Fabian Stadelmann (Mitte) u. Stellvertreter Patrick Flachmeier (l),
denen LZ-Führer Nicholas Jost (r) gratuliert.

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Führungstrio der Feuerwehr Hiddenhausen: Wehrführer Werner Lohmeyer (Mitte)
mit seinen beiden Stellvertretern Mario Daume (l) und Nicholas Jost.