19. Kreisfeuerwehrtag in Rödinghausen
Rödinghausen. Mit dem 19. Kreisfeuerwehrtag hat das Feuerwehrverbandsfest in Rödinghausen am Sonntag (27.07.2014) seinen Höhepunkt erreicht. „Wir alle zusammen profitieren in Deutschland vom Ehrenamt“, sagte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer vor den rund 300 Feuerwehrleuten, die auf der abgesperrten Alten Dorfstraße angetreten waren. Bedauerlich sei allerdings, dass sich nur wenige Bürger mit Migrationshintergrund in den Freiwilligen Feuerwehren engagierten.
Der Kreisbrandmeister hob zunächst die symbolische Bedeutung des Kreisfeuerwehrtags hervor. „Er soll den Bürgern zeigen, wie stark die Feuerwehren sind.“ Schließlich ständen im Kreis Herford 44 Löschgruppen und –züge gemeinsam mit hauptamtlichen Kräften bereit, um die Gefahrenabwehr für rund 250.000 Einwohner sicherzustellen. „Die Bürger können sich auf ihre Feuerwehr verlassen“, sagte Hackländer. „Dafür sorgen unsere Feuerwehrleute, die auf Freizeit verzichten, finanzielle Nachteile in Kauf nehmen und dann noch ihre Gesundheit und manchmal sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um denen zu helfen, die in Not sind.“ Ohne ausreichende Freiwillige Feuerwehren, gab der Kreisbrandmeister zu bedenken, würde sich unsere Gesellschaft vermutlich drastisch verändern. „Darum ist unsere Arbeit richtig und wir machen weiter so“, appellierte Hackländer an seine Mannschaft, „auch wenn das Dankeschön nach einem erfolgreichen Einsatz oft ausbleibt!“ Es müsse allerdings nach den Gründen gesucht werden, warum so wenig Mitbürger mit Migrationshintergrund bereit seien, ein Ehrenamt zu übernehmen, obwohl deren Anteil in Deutschland bei 16 Millionen Menschen liege. „Hier sehe ich ein großes Potential zur Stärkung des Systems!“ Der Stellvertretende Landrat Friedel Möhle lobte das Feuerwehrwesen am Beispiel der Löschgruppe Rödinghausen. Seit nunmehr 120 Jahren sei es im Ort gelungen, den Feuerschutz mit ehrenamtlichen Kräften sicherzustellen. Ein Brand im Turm der Bartholomäus-Kirche hatte ursprünglich die Initiative zur Organisation des Brandschutzes ausgelöst, wusste Rödinghausens Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer in seinem Grußwort an die Wehrleute zu berichten. Der Kreisfeuerwehrtag bot für Kreisbrandmeister Wolfgang Häckländer und seinen Stellvertreter Bernd Kröger gleichzeitig den passenden Rahmen, um verdiente Kameraden besonders zu ehren. Ausgezeichnet wurden Rödinghausens Feuerwehrchef Rudi Altehoff (Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold), Dieter Griechen aus Hiddenhausen (Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber) sowie Jens Meyer (Enger), Thomas Arning (Löhne) und Friedrich-Wilhelm Böke (Vlotho), die das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze erhielten. „Ich hoffe, dass wir alle weiterhin Freude daran haben, in der starken Gemeinschaft Feuerwehr mitzuwirken und mehr Mitbürger den Weg zum Feuerwehrehrenamt finden“, sagte Hackländer zum Abschluss. „Stillgestanden, nach hinten wegtreten!“, mit diesem Kommando, dass Rudi Altehoff an die Mannschaft richtete, endete der offizielle Teil des 19. Kreisfeuerwehrtags.
Zum Auftakt des Gemeindeverbandsfestes hatte die Feuerwehr Rödinghausen am vergangenen Freitag (25.07.2014) während einer groß angelegten Übung auf dem Gelände eines ehemaligen Supermarktes mehrere „Kostproben ihres Könnens“ gezeigt. Der Löschzug Kilver und die Löschgruppen Bieren und Schwenningdorf sowie beide Jugendfeuerwehrgruppen waren daran beteiligt. Zunächst wurde eine klassische Löschübung vorgeführt und im Verlaufe eines weiteren Szenarios ein Auto mit einem pneumatischen Hebekissen angehoben, um eine „verletzte Person“ zu befreien. Außerdem, so berichteten Dennis (Waldi) Weidenbrück und Patrick Krüger, sei die Spezialgruppe „Rettung aus Höhen und Tiefen“ an einem Seil in einen Baum aufgestiegen. Direkt im Anschluss an den Delegiertentag am Samstag (der Kreisfeuerwehrverband berichtete) startete ein Autokonvoi, bestehend aus den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Rödinghausen, einigen älteren Schätzchen und Traktoren mit festlich geschmückten Anhängern, zu einer Schaufahrt durch die Gemeinde. Das hat in Rödinghausen Tradition. „Durch das eingeschaltete Martinshorn soll das Dorf nochmal aufmerksam gemacht werden“, sagte Weidenbrück. Über mangelnde Resonanz an ihrem Fest konnten sich die Wehrleute aus der Kurgemeinde dann tatsächlich nicht beklagen. „Die Partyband Steamboat hat bis drei Uhr morgens im Festzelt gespielt“, berichtete stellvertretender Wehrführer Peter Mende am Sonntag. Die letzten Gäste seien erst gegen sechs Uhr in der Früh gegangen. Feuerwehrchef Rudi Altehoff zog ein erstes Zwischenfazit. Die Veranstaltung sei an allen Tagen gut angenommen worden. Die Bürger hatten den gesamten Ortsteil zuvor in blau und rot geschmückt und den Feuerwehrleuten beim Aufbau geholfen. „Diese Unterstützung hat mich wirklich überrascht!“, sagte ein zufriedener Rudi Altehoff.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Mit einem Autokorso wird am Samstag nochmal auf das Festwochenende aufmerksam gemacht.
Ein alter Renault-Omnibus (Bj. 1936) „tuckert“ mit seinen 58 PS vorweg. …
… Festlich geschmückte Gespanne folgen.
Rund 300 Feuerwehrleute treten am Sonntag auf der Alten Dorfstraße zum Kreisfeuerwehrtag an.
Die Abordnungen aus Vlotho …
… Löhne u. …
Bünde.
KBM Hackländer: „Unsere Gesellschaft würde sich ohne eine starke Freiwillige Feuerwehr drastisch verändern!“
Bürgermeister Vortmeyer: „Wir können stolz sein auf das, was die Feuerwehr für die Gemeinschaft leistet!“
Der Kreisfeuerwehrtag bildet den passenden Rahmen, …
… um verdiente Feuerwehrleute auszuzeichnen.
Gruppenfoto der Geehrten im Kreise der Ehrengäste: (v.l.) stellv. Landrat Friedel Möhle, Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer,
Vlothos Bürgermeister Bernd Stute, Wehrführer Rudi Altehoff (Ehrenkreuz in Gold), Dieter Griechen (Ehrenkreuz in Silber),
Friedrich-Wilhelm Böke (Ehrenkreuz in Bronze), KBM Wolfgang Hackländer, Jens Meyer (Ehrenkreuz in Bronze),
stellv. KBM Bernd Kröger, Thomas Arning (Ehrenkreuz in Bronze)
Ein „Feuerwehrmann“ begrüßt die Gäste am Eingang.
Festplatz und …
… Festzelt sind …
… an allen Tagen gut besucht.