"Was kostet das?"

25 Jahre Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Nord

DSC 0727Rödinghausen. Es war ein turbulentes Wochenende, das die Feuerwehr Rödinghausen hinter sich gebracht hat. Das Gemeindeverbandsfest zum 120-jährigen Bestehen der Löschgruppe Rödinghausen, der Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes, der Kreisfeuerwehrtag und nicht zu vergessen: Der Feuerwehrnachwuchs feierte ebenfalls einen besonderen Geburtstag. Zum 25-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Nord wurde eine „Mini-Fußballweltmeisterschaft“ ausgetragen.

Jugendwartin Kerstin Bremförder bekam  während der Feierstunde zum Gründungsjubiläum für ihr Engagement und ihre Kreativität besonderes Lob des Bürgermeisters zu hören.  „Sie hat einen tollen Umgang mit jungen Menschen und ein Großteil ihres Lebens gehört der Jugendfeuerwehr und dem Vorbeugenden Brandschutz“, sagte Ernst-Wilhelm Vortmeyer. Seit mittlerweile 16 Jahren leistet die Oberbrandmeisterin Jugendarbeit. Eine Zeit, so meinte Bremförder, in der ihr die Kreisjugendzeltlager und die Freizeiten in der örtlichen Jugendherberge in besonders schöner Erinnerung geblieben seien. Die Reise zum Phantasialand nach Brühl bei Köln vor zwei Jahren wird die verdiente Jugendwartin  allerdings aus einem ganz anderen Grund nicht vergessen. „Damals fing unser Reisebus am Bielefelder-Berg plötzlich an zu brennen!“ Alle seien unverletzt geblieben und hätten sich bei einem Frühstück im Gerätehaus Kilver erst einmal von dem Schock erholt. Besonders stolz sind Kerstin Bremförder und ihr neuer Stellvertreter David Wiethölter auf die Leistungen der Jugendfeuerwehr Rödinghausen bei der Leistungsspange. Sechs Jahre hintereinander habe man an dem Wettbewerb mit Erfolg teilnehmen können.

„Viel wichtiger als der Kreisfeuerwehrtag ist mir Euer Jubiläum“, sagte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer während der Feierstunde an die Adresse der Jugendlichen. Über die Hälfte der kreisweit aktiven Feuerwehrleute komme schließlich ursprünglich aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. „Wo stände die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr ohne den Feuerwehrnachwuchs?“ Bürgermeister Vortmeyer sprach ebenfalls von einer Erfolgsgeschichte. In Rödinghausen sei es gelungen, die Zahl der Aktiven zu steigern – und zwar durch junge Menschen, die bereits in der Jugendfeuerwehr hervorragend ausgebildet worden seien.
Ehrenwehrführer Egon Sundermeier erinnerte an die Anfänge der Jugendfeuerwehrarbeit am Wiehen. Bereits im Jahr 1964 hätte es in Bieren und 1982 in Ostkilver erste Versuche gegeben, eine Nachwuchsabteilung zu etablieren, die allerdings gescheitert seien. Am 22. Januar 1989 stellte Sundermeier dann als damaliger Wehrführer der Kurgemeinde einen erneuten Antrag bei der Gemeindeverwaltung. „Was kostet das? - diese Frage habe ich auf dem Amt als erstes zu hören bekommen.“ Offensichtlich hatten die damals Verantwortlichen die Zeichen der Zeit noch nicht so richtig erkannt. Dennoch: „Am 28. September 1989 wurden von der Gemeinde eine Versicherung abgeschlossen und 3.000 DM als Startkapital bewilligt“, berichtete Sundermeier weiter. Während der Gründungsversammlung am 1. Dezember 1989 habe er dann 20 Jugendliche per Handschlag in die Jugendfeuerwehr aufnehmen können und Bernd Walter zum ersten Jugendwart ernannt.

„Jugendarbeit lohnt sich, sie zahlt sich aus, sie setzt allerdings auch ein engagiertes Betreuerteam voraus“, sagte Wehrführer Rudi Altehoff. Zurzeit zählt der Feuerwehrnachwuchs der Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Nord 17 Jungen und drei Mädchen, die aus den Ortsteilen Rödinghausen, Schwenningdorf und Bieren kommen. Jugendarbeit sei ein Geben und Nehmen, meinte Kerstin Bremförder zum Abschluss der Feierstunde. „Das Betreuerteam lernt nämlich  auch immer wieder Neues von den Jugendlichen hinzu!“
Während der anschließenden „Mini-WM“, an der sechs Gruppen teilnahmen, ging es hitzig zur Sache – und das lag nicht nur an den hochsommerlichen Temperaturen.  Das Turnier wurde als „Menschenkicker“ auf einer Luftkissenanlage ausgetragen. Insgesamt fünf Partien hatten die einzelnen Mannschaften, die jeweils aus sechs Spielern bestanden, in der Vorrunde zu bestreiten. Im Finale konnte sich schließlich Spenge (Mannschaft „Brasilien“) mit 2:0 gegen Kirchlengern      („Portugal“) durchsetzen. Zuvor war das Spiel um Platz 3. zwischen Enger („Deutschland“) und Rödinghausen-Süd („Mexiko“) nach Verlängerung mit 1:0 für Enger bzw. „Deutschland“ ausgegangen. Die „Ballkünstler“ aus Spenge reckten anschließend den Siegerpokal in die Höhe, ganz so, wie es ihre großen Vorbilder von der Deutschen Fußballnationalmannschaft vor zwei Wochen in Rio de Janeiro gemacht hatten.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Gründungsvater Egon Sundermeier und Jugendwartin Kerstin Bremförder

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KJFW Natascha Meier überreicht einen wertvollen Kristall-Pokal als Geschenk.

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Gruppenfoto zum Jubiläum: (v.l.) KBM Wolfgang Hackländer, stellv. KBM Bernd Kröger, Ehrenwehrführer Egon Sundermeier,
Ehren-KBM Dieter Wilkening, stellv. Jugendwart David Wiethölter, Jugendwartin Kerstin Bremförder, Wehrführer Rudi Altehoff
und Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer

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Während der Mini-WM wird …

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… verbissen um …

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… jeden Ball gekämpft.

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Kleines Finale: Spiel um den dritten Platz zwischen Rödinghausen und Enger.

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Nach dem großen Finale gratuliert Kerstin Bremförder der Mannschaft aus Spenge zum Titelgewinn.

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Die Spenger Ballkünstler recken den Siegerpokal in die Höhe.

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Gruppenfoto der Mannschaften aus Spenge („Mini-WM-Meister“), Kirchlengern („Vizi-Mini-WM-Meister“) und Enger (Platz 3)