Blockbohlenhaus wird ein Raub der Flammen

Nächtlicher Einsatz in Hiddenhausen

Schweicheln-Bermbeck. In Bermbeck stand am frühen Samstagmorgen (30.08.2014) ein Gartenhaus lichterloh in Flammen. Die Feuerwehr Hiddenhausen war mit zwei Löschzügen angerückt. Sie konnte das Feuer schnell eindämmen. Das Blockbohlenhaus, in dem sich zum Zeitpunkt des Unglücks niemand aufgehalten hatte, wurde allerdings vollständig zerstört.

 

 


Das Gartenhaus brennt völlig nieder. Es war in Blockbohlenweise aufgebaut worden.

Ein Autofahrer, der gegen 3.30 Uhr auf der Bundesstraße 239 unterwegs gewesen war, hatte den Brand als erstes entdeckt. Er meldete der Leitstelle, dass in der Nähe des Hotels Freihof  Flammenschein zu sehen sei.
Um 3.34 Uhr laufen zunächst für den zuständigen Löschzug Schweicheln-Bermbeck die Alarmmelder. Zu diesem Zeitpunkt brennt das hölzerne Gartenhaus an der Straße Im Bredensiek bereits in voller Ausdehnung. Ob sich noch Personen darin aufhalten, die hier möglicherweise übernachten wollten, kann zunächst nicht geklärt werden. Vor Ort ist kein Ansprechpartner erreichbar. Sind die Bewohner des Nachbargebäudes, das sich auf dem gleichen Grundstück befindet, verreist? Dort öffnet jedenfalls niemand die Tür. Einsatzleiter Nicholas Jost lässt deshalb sicherheitshalber die Alarmierungsstufe erhöhen. Aus Eilshausen kommt ein weiterer Löschzug zur Verstärkung.
Eine Menschenrettung sei zu diesem Zeitpunkt aber ohnehin nicht mehr möglich gewesen, meinte Jost. „Das etwa 30 Quadratmeter große Gartenhaus in Blockbohlenbauweise ist bereits kurz nach unserem Eintreffen teilweise eingestürzt.“  Eine besondere Gefahr ging zudem von den Metallplatten der Dachkonstruktion aus. Die Bleche seien durch den Brand völlig verformt worden und durch ihr Gewicht und die scharfen Kanten sehr gefährlich gewesen. Außerdem hatte Jost seine Leute gewarnt: „Die Erfahrungen früherer Einsätze haben gezeigt, dass in solchen Gartenhäusern auch Gasflaschen lagern können.“

 


Im Brandschutt entdecken die Wehrleute eine Kohlendioxidflasche, die unversehrt bleibt.


Die Wehrleute gingen deshalb sehr behutsam vor. Sie beschränkten sich zunächst auf die Brandbekämpfung im Außenangriff aus sicherer Entfernung. Von drei Seiten wurden dazu insgesamt vier C-Rohre vorgenommen. Die Strahlungswärme habe einen angrenzenden Steingarten so erhitzt, dass hier das Löschwasser verdampft sei, berichtete ein Feuerwehrmann. Wegen der starken Rauchentwicklung mussten die Trupps Atemschutzgeräte tragen. Von einem nahen Unterflurhydranten wurde eine B-Leitung aufgebaut, um die Wasserversorgung für die beiden Löschfahrzeuge  sicherzustellen. Andere Feuerwehrleute kümmerten sich um die Ausleuchtung des Grundstücks. Da die Einsatzstelle nur über die schmale Zufahrtsstraße Im Bredensiek zu erreichen war, blieben die Kräfte des Löschzugs Eilshausen auf der Bundesstraße 239 in Bereitstellung. Sie konnten wenig später wieder abrücken.

 


Die Einsatzstelle ist nur über eine schmale Zufahrtstraße zu erreichen.


Nach rund 30 Minuten meldete Einsatzleiter Jost: „Feuer unter Kontrolle!“. Während der Nachlösch- und Aufräumarbeiten bestätigte sich, dass durch den Brand niemand zu Schaden gekommen ist. Allerdings wurde tatsächlich eine Kohlendioxid-Gasflasche gefunden, die zum Glück unversehrt blieb. Das Gartenhaus war zuvor offensichtlich als Partyraum genutzt worden und die Kohlensäurepatrone hatte zu einer Bierzapfanlage gehört. Während am Holzblockhäuschen Totalschaden entstand, blieb das in einiger Entfernung stehende Wohngebäude völlig unversehrt. Um 5.30 Uhr konnten die Wehrleute aus Schweicheln-Bermbeck ebenfalls zum Gerätehaus zurückkehren. Insgesamt waren 45 Ehrenamtliche im Einsatz. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, wird jetzt durch die Polizei ermittelt. Drei Beamte waren bereits in der Brandnacht vor Ort. Erst kürzlich hatte es am Schweichelner Bahnhof gebrannt. Dort hatten Unbekannte einen großen Stapel aus Zeitungspaketen angezündet, die unter einem Wartehäuschen zur Auslieferung bereitlagen.

                                                                                                                         Von Jens Vogelsang
                                                                                                                         (Text u. Fotos)