Gefahrenabwehr steht im Brennpunkt der Weltleitmesse
Hannover. Sie ist die Weltleitmesse für den Brand- und Katastrophenschutz: Am 8. Juni öffnet die INTERSCHUTZ 2015 in Hannover ihre Tore. Die Deutsche Messe AG spricht bereits jetzt von Rekorden. „ 1.400 Aussteller aus 49 Nationen präsentieren die neusten Innovationen“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Jochen Köckler. Das Fachpublikum – gerechnet wird mit mehr als 125.000 Besuchern – erwartet außerdem spannende Vorführungen, packende Wettkämpfe und informative Kongresse. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière ist Schirmherr der Interschutz 2015.
Alle fünf Jahre organsiert die Deutsche Messe AG die Rettungs- und Sicherheitsausstellung. Nachdem das Megaevent 2010 in Leipzig stattfand, werden sich die Sicherheitsexperten aus aller Welt nun vom 8. bis 13. Juni in der niedersächsischen Landeshauptstadt treffen. Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage sei das Ausstellungsgelände der Interschutz 2015 um die Halle 25 erweitert worden, heißt es von der Messe AG. Dort werden die Aussteller aus den Bereichen Rettung und Katastrophenschutz zu finden sein, während sich die Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen schwerpunktmäßig in Halle 27 präsentieren. Das Areal der Interschutz ist damit erstmals auf eine Gesamtfläche von mehr als 100.000 Quadratmetern gewachsen. Darin inbegriffen ist das große Freigelände, auf dem zahlreiche Vorführungen die Besucher begeistern werden. Messevorstand Dr. Köckler verspricht, dass die Reise nach Hannover für jeden einzelnen Besucher aus dem In- und Ausland ein Erlebnis werde. Auch international ist die Interschutz besser als je zuvor aufgestellt. Besonders groß sei das Interesse von Unternehmen aus China, Italien und den USA, meldet die Messe AG. „Erstmalig sind in diesem Jahr Aussteller aus Island und Sierra Leone mit dabei.“
Nach Leipzig folgt Hannover: Am 8. Juni öffnet die Interschutz ihre Tore. (Foto: © Deutsche Messe AG)
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zählen zu den ideellen Trägern der Interschutz. Sie stehen an der Seite der Deutschen Messe AG für eine beeindruckende Themenvielfalt, die von den kommerziellen Herstellern und den großen Hilfsorganisationen gemeinsam geprägt wird. Spannende Wettkämpfe werden die weltweit wichtigste Messe für den Brand- und Katastrophenschutz begleiten. Beim Wettbewerb um den Titel „Toughest Firefighter Alive“ ( „härtester und wachsamster Feuerwehrmann“), der von der Feuerwehr Mönchengladbach zum 17. Mal ausgerichtet wird, müssen die Feuerwehrleute , so wie im täglichen Einsatzalltag, Kraft, Koordination und Kondition unter Beweis stellen. Etwa 100 Teilnehmer gehen am Samstag (13. Juni) zur „Deutschen Meisterschaft der Höhenretter“ an den Start. Die Holmatro-Group, ein niederländischer Hersteller von hydraulischen Rettungsgeräten, ruft außerdem zur „Holmatro Extrication Challenge“ („Bergungs-Herausforderung“) auf. Rettungsteams sollen mit den Produkten des Unternehmens neuwertige Autos „zerlegen“ und die Fahrzeuginsassen befreien. Zuvor wird jedes Teilnehmerteam ein ausführliches Einweisungstraining erhalten. Die einzelnen Durchgänge werden nach Holmatro-Angaben per Live-Stream im Internet übertragen. Am letzten Messetag gibt es weiterhin eine Feuerwehr-Oldtimer-Ausstellung zu sehen. Die „alten Schätzchen“ werden um 10 Uhr durch das Tor „West 4“ auf das Messegelände rollen und vor den Hallen 22 und 23 Aufstellung nehmen.
Erstmals wird es auf einer Interschutz Partnerlandtage und Branchentreffs geben. Darüber hinaus sind rund 50 Informationsveranstaltungen, vom Rettungskongress bis zum Notfallsymposium, geplant. Die Zahl der Brände habe nach den Worten des Präsidenten der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), Dirk Aschenbrenner, alarmierende Ausmaße angenommen. Sie sei hierzulande von etwa 177.000 im Jahr 2006 auf rund 194.000 (2012) gestiegen, sagt der leitende Branddirektor und Chef der Berufsfeuerwehr Dortmund. Das Thema werde auf der bevorstehenden Interschutz breiten Raum einnehmen. „Trotz aller Fortschritte im Brandschutz ist es in den vergangenen Jahrzehnten nicht gelungen, die Anzahl der Brände zu verringern!“ Als wesentliche Ursachen nennt Aschenbrenner die Elektrizität und den fahrlässigen Umgang mit offenem Feuer. Dagegen seien klassische Ursachen, wie Funkenflug oder Selbstentzündung, fast vollständig aus der Statistik verschwunden.
Währenddessen wartet Rettungshund Timmy gelassen auf den großen Messe-Ansturm. Der zweieinhalb Jahre alte Border Collie mit eigenem Facebook-Auftritt ist das Maskottchen der Interschutz 2015. Timmy vertritt zugleich die vielen Rettungshunde, die in Katastrophenfällen unentbehrliche Helfer sind. „Er hat sich schon gut in seine Repräsentanten-Rolle hineingefunden“, sagt Herrchen Christian Lang, der als Feuerwehrbeamter die Interschutz-Geschäftsstelle bei der Feuerwehr Hannover betreut.
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Stichwort: INTERSCHUTZ
Die Messe gibt es seit mehr als 60 Jahren. 1953: Drei Jahre nach der Gründung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) findet die erste Fachausstellung in Essen statt – damals noch als reine Feuerwehrmesse unter dem Namen „Der Rote Hahn“. 75.000 Besucher kommen zur Premiere in die Ruhrmetropole. 1961: Zusammen mit der Messe- und Ausstellungsgesellschaft Köln und der Berufsfeuerwehr der Domstadt veranstaltet die vfdb die Internationale Ausstellung für Brand-, Strahlen- und Katastrophenschutz „Interschutz – Der Rote Hahn“. 1972: Nach elf Jahren Pause öffnet die Messe, die damals bereits die weltweit größte und wichtigste Ausstellung ihrer Art ist, in Frankfurt ihre Pforten. Partner sind die Frankfurter Messe und die Berufsfeuerwehr Frankfurt. 1980: Erstmals findet die Weltleitmesse in Kooperation mit der Deutschen Messe AG in Hannover statt. Bei dieser Konstellation bleibt es während der Ausstellungen 1988, 1994 und 2005. 2000: Die Interschutz wird aus Anlass des Deutschen Feuerwehrtags in Augsburg veranstaltet. Sie steht im Zeichen der Wiedervereinigung. 2005: Die Messe ist zurück in Hannover und gemeinsam mit der „Interpolice“ wird erstmals der Bereich der inneren Sicherheit mit abgedeckt. 2010: Die Interschutz sorgt dafür, dass die Leipziger Messe erstmals in ihrer jüngeren Geschichte ausgebucht ist. 2015: Der Countdown zur Interschutz 2015 in Hannover läuft.
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1.400 Austeller aus 49 Nationen zeigen die neusten Innovationen zur Gefahrenabwehr,
Rettung und Sicherheit. (Foto: © Deutsche Messe AG)
Packende Vorführungen auf dem Außengelände gehören zum Programm. (Foto: © Deutsche Messe AG)
vfdb-Präsident Aschenbrenner: „Die Zahl der Brände hat alarmierende Ausmaße angenommen!“ (Foto: © Deutsche Messe AG)
Das Thema wird auf der Interschutz einen breiten Raum einnehmen. (Foto: © Deutsche Messe AG)
Beim Wettkampf um den „Toughest Firefighter Alive“ müssen die Teilnehmer alles geben. (Foto: © Deutsche Messe AG)
Fans historischer Feuerwehrfahrzeuge kommen am Samstag (13. Juni) auf ihre Kosten.
Auf dem Messegelände ist in Kooperation mit dem Hannoverschen Straßenbahnmuseum eine
Feuerwehr-Oldtimer-Ausstellung geplant. (Foto: © Deutsche Messe AG)
Rettungshund „Timmy“ ist das Maskottchen der Interschutz 2015. (Foto: © Deutsche Messe AG)