"Wir sind stolz auf Dich!"

Werner Lohmeyer als Wehrführer der Feuerwehr Hiddenhausen verabschiedet

DSC 0239Hiddenhausen. Die Gemeinde  Hiddenhausen hat am vergangenen Donnerstag (18.06.2015) ihren langjährigen Wehrführer verabschiedet. Neun Jahre war Werner Lohmeyer Chef der Feuerwehr Hiddenhausen, 33 Jahre ist er aktiver Feuerwehrmann gewesen. Jetzt wechselt der 50-Jährige in die Ehrenabteilung.  Vom Bürgermeister bekam der scheidende Gemeindebrandinspektor zum Abschied ein „dickes“  Dankeschön zu hören. „Wir sind stolz auf Dich!“ Mit diesen Worten  lobte Ulrich Rolfsmeyer dessen ehrenamtliche Leistungen.

Zu der Feierstunde im Gerätehaus Eilshausen waren Feuerwehrführungskräfte aus dem gesamten Wittekindskreis, Mitglieder des Gemeinderates und die freiwilligen Feuerwehrleute aus Hiddenhausen gekommen.   „Es war eine schöne Zeit“,  meinte ein sichtlich gerührter Werner Lohmeyer, dem am Ende fast noch die Stimme versagt hätte.  Aufgaben und Verantwortung eines Wehrführers seien gestiegen, schilderte er die Beweggründe für seinen Rücktritt.  Am Ende sei es für ihn immer schwieriger geworden, das Ehrenamt mit der Familie und seinem anstrengenden Beruf als Chef einer Fensterbaufirma in Einklang zu bringen. Bürgermeister Rolfsmeyer nannte den Schritt des 50-Jährigen daher konsequent. „Auf Dich sind neue Aufgaben im Leben zugekommen.“  Stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger erinnerte daran, dass der scheidende Wehrführer vor neun Jahren kein leichtes Amt übernommen habe. „Mittlerweile seien die Wogen geglättet und die beiden Löschzüge der Großgemeinde arbeiten wieder harmonisch zusammen!“
 Werner Lohmeyer ist am 1. Mai 1982 in die Freiwillige Feuerwehr Hiddenhausen eingetreten.  Er absolvierte zunächst die normale Feuerwehrgrundausbildung. Werner Brocks, damals Gemeindebrandmeister in Hiddenhausen, erkannte den Ehrgeiz und die Führungsqualitäten seines jungen Feuerwehrsprösslings und schickte ihn zur Landesfeuerwehrschule nach Münster. Dort absolvierte Lohmeyer zunächst die Ausbildung zum Brandmeister und später zum Brandinspektor.  Es folgten elf Jahre als Löschzugführer in Schweicheln-Bermbeck. Im Jahr 2006 übernahm der Feuerwehrmann schließlich die Leitung der Feuerwehr Hiddenhausen, nachdem er bereits seit 1997 die Stellvertreterfunktion inne gehabt hatte. Er beerbte damit Wolfgang Hackländer, der zum Kreisbrandmeister aufgestiegen war.  Den Brand auf einem Bauernhof,  ganz zu Beginn seiner Zeit in der Freiwilligen Feuerwehr, werde er niemals vergessen, erzählte der Familienvater.  „Damals konnte ich durch den dichten Rauch die Hand nicht mehr vor Augen sehen.“ Da sei ihm das erste Mal bewusst geworden, wie gefährlich die Arbeit der Feuerwehrleute ist!
Neuer Wehrführer der Gemeinde Hiddenhausen ist Mario Daume. Der hatte zuvor das einstimmige Votum des Gemeinderates erhalten. Bürgermeister Rolfsmeyer führte den 35-Jährigen am gleichen Abend in sein Amt ein.  Die Feuerwehrlaufbahn des hauptberuflichen Zollbeamten startete im thüringischen Bürgel, wo Daume im Alter von 12 Jahren in die Jugendfeuerwehr eintrat.  Die Feuerwehr Hiddenhausen wird auch künftig von einem Trio geleitet. Der Schweichelner Löschzugführer Nicholas Jost bleibt stellvertretender Wehrführer. Bernd Gante, der den Löschzug Eilshausen leitet, rückt als weiterer Stellvertreter neu in die Wehrführung auf. Damit gehe ein eingespieltes Team an den Start, meinte Rolfsmeyer. Am gleichen Abend wurden mit Dieter Griechen und Klaus Wilke zwei weitere verdiente Feuerwehrleute in die Ehrenabteilung verabschiedet. Griechen war 40 Jahre lang ehrenamtlich engagiert, davon lange Zeit in verantwortlicher Position als Löschgruppenführer, während  Wilke  vor 35 Jahren seinen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr antrat.
Als erste Amtshandlung nahm Mario Daume symbolisch den Schlüssel für das neue Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000) der Wehr entgegen. Der 18-Tonner, ein MAN der von Feuerwehrspezialist Schlingmann aus Dissen ausgebaut wurde, verfügt über 290 PS, hat 5.000 Liter Wasser und 500 Liter Schaummittel an Bord. Der neue Löschtruck ersetzt das alte TLF 24/50 der Wehr, das nach über 30 Jahren ausgemustert wurde. Bürgermeister Rolfsmeyer rechtfertigte die hohen Anschaffungskosten von rund 300.000 Euro. „Gutes Handwerkszeug hilft den Feuerwehrleuten bei ihrer Arbeit und gibt ihnen im Einsatzalltag ein Stück Sicherheit!“

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Werner Lohmeyer ist mit Ehefrau Susanne zu seiner Verabschiedung gekommen.

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Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer (l) lobt den vorbildlichen Einsatz des scheidenden Wehrführers,
dessen Amtszeit am Donnerstag, exakt um 24 Uhr endete.

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An der Feierstunde nehmen viele Wehrführer u. Feuerwehrführungskräfte aus dem Wittekindskreis teil.

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Werner Lohmeyer (l) übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger.
Von Mario Daume bekommt er dafür ein ganz besonderes „Schlauch-Stück“ zurück.

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Erste Amtshandlung für Mario Daume als neuer  Wehrführer: Er nimmt den Schlüssel für das neue TLF 4000 der Wehr entgegen.

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Dieter Griechen (l) wechselt nach 40 Jahren in die Ehrenabteilung. Er lässt sich das „Abschiedsbier“  im Kreis seiner Kameraden schmecken.
 
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Und noch ein Abschied: Volker Braun (Mitte) ist  ab sofort Chef des Umweltamtes der Gemeinde Hiddenhausen.
Er war zuvor lange Zeit als Ordnungsamtsleiter für die Feuerwehr zuständig.

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Die Führungsmannschaft des Löschzugs Eilshausen: Bernd Gante (Mitte)
mit seinen beiden neuen Stellvertretern Florian Ruthe (l) u. Timo Drekshagen

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Die Feuerwehrleute aus Hiddenhausen blicken positiv in die Zukunft.

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Verabschiedungen, Neueinsetzungen u. Ehrungen bei der Feuerwehr Hiddenhausen: (v.l.) Nicholas Jost (stellv. Wehrführer),
Volker Braun (Ordnungsamtsleiter a.D.), Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer, Dieter Griechen (Verabschiedung in die Ehrenabteilung),
Werner Lohmeyer (Verabschiedung als Wehrführer), Klaus Wilke (Verabschiedung in die Ehrenabteilung),
Bernd Gante (neuer stellvertretender Wehrführer), Timo Drekshagen (neuer stellv. Löschzugführer in Eilshausen),
Mario Daume (neuer Wehrführer der Feuerwehr Hiddenhausen) u. Florian Ruthe (neuer stellv. Löschzugführer in Eilshausen)