Mit menschlicher Zuwendung Katastrophen meistern!

Bundespräsident Joachim Gauck zu Gast beim BBK

20872800319 4f75e9522f zBonn. Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montag (31.08.2015) das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn besucht. Das Staatsoberhaupt informierte sich über die vielfältigen Aufgaben und die umfangreichen Leistungen des Amtes im nationalen Sicherheitssystem. Gauck sprach während seiner Stippvisite mit Vertretern der großen Hilfsorganisationen, darunter  Feuerwehrleute und THW-Helfer.

Der Bundespräsident war in Begleitung von Dr. Emily Haber, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, nach Bonn gekommen.   BBK-Chef Christoph Unger erläuterte dem Bundespräsidenten die Rolle des Amtes als Koordinator und Kompetenzzentrum anhand einer länderübergreifenden Hochwasserlage. In einem fiktiven Szenario kam das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ)  zum Einsatz. Joachim Gauck informierte sich daneben über das Modulare Warnsystem (MoWaS) und die Medizinische Task Force (MTF). 

Der Bundespräsident freute sich über das großartige Engagement der mehr als eine Million Feuerwehraktiven. Er sprach mit Hartmut Ziebs, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV),  und Wehrleuten aus Bonn sowie dem Rhein-Sieg-Kreis. Gauck äußerte sich zur aktuellen Flüchtlingsthematik und dem vorbildlichen Einsatz der vielen Helfer im Katastrophenschutz.  Die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die sich angeregt mit dem Bundespräsidenten unterhielten, waren in den vergangenen Tagen selber im Einsatz, um humanitäre Hilfe zu leisten. „Sie sind keine Zuschauer, sondern Akteure, um Menschen zu helfen, wo es nötig ist“, meinte  Gauck. DFV-Vize Ziebs (Schwelm) nutzte die Gelegenheit, um dem hohen Gast aus Berlin über die Sorgen der Feuerwehrleute zu berichten. So ist die  Modernisierung der Löschfahrzeuge, die vom Bund für den Zivilschutz angeschafft wurden, seit langem überfällig. Während seines Rundgangs lernte Gauck außerdem den Mobilen Hochwasserpegel (MHP) sowie das Einsatzstellensicherungssystem (ESS) kennen. Beides sind  Innovationen, die von Ehrenamtlichen entwickelt wurden und heute bundesweit Verwendung finden.   
Im Fokus von Krisen und Katastrophen stehen nach den Prinzipien des Bundesamtes die Menschen. Die BBK-Experten erläuterten dem Bundespräsidenten ihre Arbeit in der Nachsorge, Opfer- und Angehörigen-Hilfe (NOAH). Joachim Gauck zeigte sich angetan und mit der Materie vertraut. Er war in seinem früheren Berufsleben Pastor, Kirchenfunktionär und Beauftragter der Stasi-Unterlagen-Behörde. Damit die Bevölkerung Krisensituationen gut überstehen kann, hat das  BBK Tipps und Informationen zur Selbsthilfe parat. Im Kinderinformationsportal Max und Flocke Helferland wird beispielsweise gezeigt, wie sich Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren auf Notfälle vorbereiten können. Dem Bundespräsidenten gehört jetzt ein eigener Notfallrucksack. Den bekam er in Bonn von Schulkindern überreicht. THW-Helfer, die bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal vor Ort waren, berichteten dem Präsidenten außerdem von ihren Erfahrungen. „Ich habe heute viel dazugelernt. Es geht nicht nur um Technik, sondern auch um menschliche Zuwendung, um Katastrophen zu meistern!“   
Das BBK  hat am 1. Mai 2004 seine Arbeit aufgenommen.  Die  Organisation der zivilen Sicherheit  ist seither unter dem Dach der Behörde gebündelt.  Die Feuerwehr ist ein wichtiger Teil des Katastrophenschutzes und damit ebenso in den Zivilschutz eingebunden. (BBK, DFV, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Mehr Informationen? www.bbk.bund.de

20872800319 4f75e9522f z
Bundespräsident Joachim Gauck wird von DFV-Vize Hartmut Ziebs begrüßt. (Foto: DFV)

Bund P im BBK 01
Er ist mit Lebensgefährtin Daniela Schadt gekommen und trägt sich in das „Goldene Buch“ ein,
das BBK-Chef Christoph Unger (l) bereitgelegt hat. (Foto: BBK)

Bund P im BBK 06
Der Präsident kommt mit Einsatzkräften ins Gespräch. Es geht um die Flüchtlingshilfe,
Auslandseinsätze und eine zeitgemäße Ausrüstung der Helfer. (Foto: BBK)

Bund P im BBK 10
Schulkinder überreichen dem Präsidenten einen Notfallrucksack, den er ab sofort immer dabei haben sollte. (Foto: BBK)