„Wir haben Euch gern in unserer Mitte!“

22. Kreisjugendfeuerwehrtag in Hiddenhausen

Hiddenhausen. Hiddenhausen stand am vergangenen Samstag (5.09.2015) ganz im Zeichen der Jugendfeuerwehr. Zum 22. Kreisjugendfeuerwehrtag waren die Nachwuchsfeuerwehrleute aus dem gesamten Wittekindsland in die Großgemeinde gekommen. Sie lieferten sich beim „Spiel ohne Grenzen“ an der Olof-Palme-Gesamtschule ein spannendes Kopf an Kopf Rennen um den Kreisjugendfeuerwehrpokal. Im Anschluss stand die Wahl des neuen Vorstandes auf dem Programm. Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier und ihr Stellvertreter Markus Wonsch haben sich im Verlaufe ihrer bisherigen Amtszeit als gutes Führungsduo bewiesen. Sie werden die Geschicke der Jugendfeuerwehr auf Kreisebene auch für die nächsten drei Jahre lenken.

 


Schnelligkeitsübung: Sechs C-Schläuche müssen über Hindernisse hinweg
zu einer Leitung verbunden werden.

 


Die Jugendfeuerwehr Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck hatte den Kreispokal im letzten Jahr in Rödinghausen gewonnen. „Die Siegermannschaft richtet traditionell den Folgewettbewerb aus“, sagt Jugendwart Fabian Stadelmann. Zehn Stationen hat er gemeinsam mit seinem Team vorbereitet. Die Nachwuchsblauröcke müssen Schnelligkeit, Geschick und Konzentration beweisen. „Der Spaß soll aber auch nicht zu kurz kommen“, meint Noel Schuppenat (17), Jugendsprecher bei der Feuerwehr Schweicheln-Bermbeck. Das launische Wetter an diesem Nachmittag ändert daran nichts. Gerade ist die Mannschaft aus Kirchlengern am Start. Sie muss möglichst viele kleine Plastikbälle mit dem Wasserstrahl aus der Kübelspritze durch einen Parcours manövrieren. Mark Niewöhner (16), Finn-Luca Hellmann (16), Niklas Körtner (17), die von Jonas Fockel (17) von der Jugendfeuerwehr Vlotho verstärkt werden, machen ihre Sache gut. Am Ende können sie fünf Tore erzielen. Ein Spitzenwert, wie Schiedsrichter Thomas Graf meint. Eine Station weiter geht es darum, mit einem perfekten Wurf alle Neune umzuwerfen. Die Funktion der Kegelkugel übernimmt allerdings ein C-Schlauch, der mit dem nötigen Schwung ausgerollt bzw. gekegelt werden muss. „Das ist eine verdammt schwere Aufgabe“, sagt Clas de Witt, der diese Station betreut. 14 Kegel innerhalb von drei Minuten habe das beste Team bisher geschafft. An anderer Stelle ist die Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd in Aktion. Der Nachwuchs vom Wiehen lässt Flummi-Bälle auf einer Holzbank aufspringen, die dann in einen Eimer hopsen sollen. Immerhin 46 Mal gelingt ihnen die Aktion. Einen besonders guten Eindruck hinterlassen die Jugendfeuerwehren Enger und Spenge-Nord bei der Schnelligkeitsübung. Die Mannschaften treten  zackig an und verlegen die Schlauchleitung in Nullkommanichts über die 90-Meter-Distanz. „Für uns war das ein gutes Training für die Leistungsspange, die am kommenden Wochenende in Oerlinghausen stattfindet“, sagt Nils Ebmeyer, Jugendwart im Spenger Norden. Derweil sind die Jungfeuerwehrleute aus Kirchlengern erneut nicht zu bremsen. Sie bugsieren einen kleinen Gummiball durch einen B-Schlauch und erreichen innerhalb von fünf Minuten 74 Meter.


Die JF Enger zeigt dabei eine vorbildliche Leistung.


Zum  offiziellen Teil des Kreisjugendfeuerwehrtags waren Landrat Christian Manz, Hiddenhausens Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer und die Wehrführer aus dem Kreis Herford gekommen. Bundestagsabgeordneter Stefan Schwartze und Landtagsabgeordneter Christian Dahm gehörten ebenfalls zu den Ehrengästen. Manz, der in Kürze als Chef der Kreisverwaltung ausscheiden wird, erinnerte in seiner Abschiedsrede daran, dass er vor einiger Zeit mit der Floriansmedaille der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet worden sei. Die Medaille habe im Büro und künftig in seinem Zuhause einen festen Platz und werde seine Verbundenheit mit der Jugendfeuerwehr immer dokumentieren. „Die Jugendfeuerwehrarbeit ist absolut unverzichtbar“, sagte MdB Stefan Schwartze. 31 junge Frauen und Männer seien im letzten Jahr in die aktiven Einheiten übergetreten. Damit hätte quasi eine komplette Löschgruppe ihren Dienst angetreten. Das sah Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer ähnlich. „Die Schlagkraft einer Wehr hängt entscheidend von einer guten Jugendarbeit ab!“, brachte er die Sache auf den Punkt. Und: „Wir haben Euch gern in unserer Mitte!“  Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer bedankte sich bei den Jugendwarten und Betreuern. „Ihr leistet eine gute und verantwortungsvolle Arbeit!“


Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier ließ noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren. Das Programm in den 19 kreisweit aktiven Jugendgruppen sei sehr vielseitig gewesen. Sie zählte einige Aktivitäten auf, die vom Besuch im Allwetterzoo in Münster bis zur Stippvisite in Hamburg und zum Zeltlagerwochenende auf Sylt reichten. Das 140-köpfige Betreuerteam lege ein großes Augenmerk auf die Aus- und Fortbildung, meinte Meier. Im letzten Jahr seien Seminare zu den Themen Sport, Öffentlichkeitsarbeit, Neue Medien, Unfallversicherungsschutz, Integration und Erlebnispädagogik besucht worden. Die Jugendfeuerwehren im  Wittekindsland zählen zurzeit rund 470 Mitglieder, davon fast 100 Mädchen.  
Natascha Meier und ihr Stellvertreter Markus Wonsch bleiben für weitere drei Jahre im Amt. Das hatte eine Anhörung der Wehrführer bereits im Vorfeld ergeben. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer nannte die Beiden ein gutes Team. Die Wahlen während des Kreisjugendfeuerwehrtags ergaben folgendes Bild:  Neuer Schriftführer ist Sebastian Pörtner (Löhne), nachdem Ernst-August Coring (Löhne) aus Altersgründen nicht erneut kandidierte. Die Finanzen regelt künftig Sonja Rulle (Herford-Elverdissen). Für die Organisation der Seminare ist Fabian Stadelmann (Hiddenhausen) zuständig während sich Ulrich Pörtner (Löhne) um den Fachbereich Wettbewerbe kümmert.
Die Jugendfeuerwehr Kirchlengern wurde schließlich als Sieger des „Spiel ohne Grenzen“ geehrt. Das Team erreichte 206 Punkte. Ehrenlandesjugendfeuerwehrwart Gustav Henning und Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer zeichnten die Jungfeuerwehrleute mit der Kreistrophäe und dem Siegerpokal aus. Auf dem zweiten Platz landete die Gruppe aus Enger (170 Punkte), gefolgt von der Mannschaft Rödinghausen-Süd (159 Punkte).

                                                                                                        Von Jens Vogelsang
                                                                                                        (Text u. Fotos)

 


Konzentration ist erforderlich, ...

 


... damit der Flummi in den Eimer hopst.

 


Ebenfalls kniffelig: Kleine Kuntstoffbälle sind mit dem Wasserstrahl ...

 


... durch einen Parcours zu lenken.

 


An der "Box" herrscht gespanntes warten. ...

 


... Es geht darum, Feuerwehrgeräte zu ertasten und ...

 


... anschließend auf einer Bilderwand wiederzuerkennen.

 


Den Gummiball durch einen B-Schlauch zu bugsieren.
Das lösen die JF Löhne-Obernbeck u. ...

 


... Kirchlengern mit Bravour.

 


Die JF Hiddenhausen-Eilshausen u. ...

 


... Spenge-Nord beim Schlauchkegeln.

 


Hund, Katze, Maus! Beim Bilderrätsel werden die Fotos erst ganz langsam scharf.

 


Zwölf Flaschen müssen in eine Getränkekiste geworfen werden. Für jedes Exemplar,
das aufrecht stehen bleibt, gibt es einen Punkt.

 


Platz 1 für die JF Kirchlengern: (v.l. Mark Niewöhner, Jonas Fockel, Niklas Körnter u. Fin-Luca Hellmann)

 


Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer gratuliert.

 


Die Siegermannschaften aus Kirchlengern, Enger u. Rödinghausen.

 


Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier (l) und Stellvertreter Markus Wonsch
überreichen Landrat Christian Manz zum Abschied ein Foto, das beim
letzten Kreisjugendzeltlager entstand.

 


Der neue Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr mit KBM Wolfgang Hackländer:
     (v.l.) Fabian Stadelmann (Seminare), Ulrich Pörtner (Wettbewerbe), Sebastian
     Pörtner (Schriftverkehr), Sonja Rulle (Finanzen), Markus Wonsch (stellv. KJFW)
     u. Natascha Meier (KJFW)