Flammen züngeln meterhoch in den Nachthimmel

Großbrand zerstört Lagerhalle in Löhne

Löhne. In Löhne hat sich erneut ein Großbrand ereignet. In der Nacht zu Samstag (12.09.2015) stand die Lagerhalle des Möbelzulieferers Keller und Wehbrink Möbelteile GmbH in Löhne-Gohfeld in Flammen. Die Feuerwehr rückte mit mehr als 100 Einsatzkräften an, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Menschen wurden nicht verletzt.  Der Sachschaden beträgt nach einer ersten groben Schätzung der Polizei bis zu einer Million Euro.


Die Lagerhalle des Löhner Küchenmöbel-Zulieferers Keller und Wehbrink stand
     Samstagnacht in Brand. (Foto: Michael Kolpak, FW Löhne)  



Passanten, die gegen 2.50 Uhr am Unteren Hellweg vorbeifuhren, hatten den Brand entdeckt und die Feuerwehr verständigt. (Redaktion: kfv-herford.de berichtete bereits.) In kurzer Folge gingen weitere Notrufe bei der Kreisleitstelle ein. Der diensthabende Disponent löste deshalb Vollalarm für die Feuerwehr der Stadt Löhne aus. Die Hauptamtliche Wache und alle sechs Löschgruppen rückten aus.
Als die ersten Kräfte vor Ort eintrafen, seien bereits offene Flammen im Bereich der Lagerhalle zu sehen gewesen, berichtete Einsatzleiter Ralf Krause.  Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs lagerten darin größere Mengen Vollformat-Spanplatten für die Herstellung von Möbelfertigteilen. Die Halle, sie misst etwa 1.400 Quadratmeter,  ist durch eine Brandwand von der Produktion getrennt. „Noch während der Erkundungsphase kam es zu einer Durchzündung“, schilderte Krause die dramatischen Minuten zu Beginn des Einsatzes. Brennbare Gase, die sich offenbar unter der Hallendecke gesammelt hatten, könnten zu der explosionsartigen Brandausbreitung geführt haben. Die Flammen züngelten jetzt meterhoch in den nächtlichen Himmel. Das Feuer drohte auf die angrenzende Maschinenstraße und damit auf die gesamte Fabrik samt Verwaltung überzugreifen. Die Einsatzleitung forderte umgehend weitere Kräfte nach.   Großtanklöschfahrzeuge aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho eilten daraufhin zum Industriegebiet Am Hellweg. Die Mannschaft der Feuerwache Bad Oeynhausen aus dem Nachbarkreis Minden-Lübbecke leistete  ebenfalls Amtshilfe und rückte mit dem Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000) an.


Nach einer Rauchgasdurchzündung züngeln die Flammen meterhoch in den Himmel.
     (Foto: Michael Kolpak, FW Löhne)


Die Einsatzkräfte nahmen einen umfassenden Löschangriff vor, um das Feuer einzugrenzen.  Von drei Seiten aus wurden mehrere Strahlrohre in Stellung gebracht.  Über die Wenderohre der beiden Drehleitern (DLK 23/12), die Fahrzeuge der Hauptamtlichen Wache Löhne und aus Hiddenhausen waren  vor Ort, schoss das Wasser aus der Luft in das Flammenmeer um für Kühlung zu sorgen. Mehrere Trupps arbeiteten sich unter Atemschutz im Produktionsbereich vor. Sie kontrollierten die Brandabschnittswände und öffneten die Rauch- und Wärmeabzüge.  Da die Rauchsäule durch die enorme Hitze kerzengerade in den Himmel stieg, bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. Dennoch sei es in Teilen des südlichen Stadtgebiets zu einer Geruchsbelästigung gekommen, sagte Krause. Gefahrstoffexperten der Feuerwehr Herford analysierten den Qualm mit dem Gerätewagen-Messtechnik (GW-Mess).
Den 114 Einsatzkräften gelang es schließlich, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Um letzte Brandnester abzulöschen musste eine Außenwand, die aus Betonelementen bestand, mit einem Bagger geöffnet werden.  Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis 11 Uhr am Morgen an. Experten der Kriminalpolizei untersuchten die Unglücksstelle direkt im Anschluss an die Löscharbeiten. Nach Angaben der Kreispolizeibehörde Herford dauern die Ermittlungen zur Brandursache an.
Keller und Wehbrink ist nach eigenen Angaben größter Produzent von Sockelblenden für die Küchenmöbel-Industrie in Deutschland.  Das Unternehmen, das von Thorsten Keller und Andreas Wehbrink geleitet wird, beschäftigt in Löhne rund 40 Mitarbeiter. Vor dem verheerenden Brand wurden die Vollformat-Spanplatten in dem vollautomatischen Plattenlager für die Maschinenstraße vorkommissioniert. Das Unternehmen bietet eine Auswahl von über 200 Dekoren an. Die verkohlten Reste des Materials lagen am Nachmittag aufgetürmt vor der ausgebrannten Halle.


Die Feuerwehr Löhne kommt in diesen Tagen nicht zur Ruhe. Als die Wehrleute am Samstag gerade wieder eingerückt waren, mussten sie auch schon wieder ausrücken. Das Feuer in einem Übergangsheim an der Ellerbuscher Straße in Obernbeck stellte sich glücklicherweise als wenig dramatisch heraus. Angebranntes Essen hatte den Rauch verursacht.  (ots, Feuerwehr Löhne, Redaktion: kfv-herford.de)  

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Mehr als 100 Feuerwehrleute rücken den Flammen zu Leibe.
     (Foto: Michael Kolpak, FW Löhne)


Sie nehmen von allen Seiten Löschangriffe vor. (Foto: Michael Kolpak, FW Löhne)



Mit einem Bagger wird eine Außenwand geöffnet um versteckte Brandnester zu
     erreichen. (Foto: Michael Kolpak, FW Löhne)


Am Tag danach wird das Ausmaß der Zerstörungen sichtbar.
     (Foto: Redaktion: kfv-herford.de)


(Foto: Redaktion: kfv-herford.de)    


(Foto: Redaktion: kfv-herford.de)


(Foto: Redaktion: kfv-herford.de)