Neue Bundeslöschfahrzeuge rollen aus Bonn in die Länder

Ziegler liefert LF-KatS der neuesten Generation

LF KatS aBonn/Berlin. Es ist der vielbesagte Tropfen auf den heißen Stein: Der Bund hat in einer zweiten Kampagne 27 Löschgruppenfahrzeuge der neusten Generation für den Katastrophenschutz beschafft.  Feuerwehrspezialist Ziegler liefert die LF-KatS in diesen Tagen  an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn aus. Dem Unternehmen liegt eine Option über den Kauf von weiteren 69 Fahrzeugen vor. Ob diese in Anspruch genommen wird, ist fraglich. Das hänge von der Haushaltslage ab, heißt es aus Bonn.

Das LF 20 KatS der neuesten Generation basiert auf einem Mercedes-Benz Atego-Fahrgestell vom Typ 1323 AF mit 230 PS. Den dreiteiligen Kofferaufbau mit den sechs Gerätefächern haben die Ziegler-Ingenieure in Aluminium-Paneel-Bauweise konstruiert. Das System wird vom Unternehmen als hochflexibel, langlebig und extrem wertstabil gelobt. Die Mannschaftskabine „Z-Cab“ besticht darüber hinaus durch ein üppiges Platzangebot und viel Sicherheit. Der Dreizehntonner verfügt über einen permanenten Allradantrieb und ein automatisiertes Schaltgetriebe, das mit einem Zusatzmodus für die schnelle Einsatzfahrt ausgestattet ist.  Gewässer bis zu 65 Zentimetern Tiefe können mit dem Auto durchfahren werden. Das LF-KatS hat 1.000 Liter Wasser für den Erstangriff im Tank. Die Heckpumpe schafft 2.000 Liter pro Minute.  Außerdem gibt es eine seitlich eingeschobene Tragkraftspritze (TS) mit einer Förderleistung von 1.500 Litern in der Minute. 600 Meter B-Schläuche sind zum Teil in Buchten verladen. Das  Schlauchmaterial kann dadurch bereits während der Fahrt verlegt werden. Eine Wasserversorgung über lange Wegstrecken lässt sich somit ohne großen Zeitaufwand aufbauen. Weiterhin verfügt das neue „Bundeslöschfahrzeug“ aus dem Hause Ziegler über Lichtmast,  Umfeld-Beleuchtung, 5-kVA-Stromerzeuger, vier Atemschutzgeräte, Motorsäge, Tauchpumpe und  5.000-Liter-Faltbehälter. Analoge und digitale Handsprechfunkgeräte hat es ebenfalls an Bord. Die ersten 16 Serienfahrzeuge sind kürzlich im Bestückungslager des BBK in Bonn-Dransdorf eingetroffen. Ein Musterexemplar war dort bereits seit Februar getestet worden und im Juni auf der Interschutz in Hannover zu sehen. Bis Mitte September sollen dann alle 27 Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
In einer ersten Beschaffungsserie hatte der Bund bereits 190 Löschtrucks an die Länder weitergegeben. Mit der nun laufenden Auslieferung der weiteren Autos ist der Bedarf allerdings noch längst nicht gedeckt. Über 60 Prozent der Einsatzfahrzeuge, die vom Bund für den Zivilschutz angeschafft wurden, sind nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) älter als 25 Jahre. Konkret handelt es sich um 955 Löschgruppenfahrzeuge LF-KatS und 466 Schlauchwagen SW-KatS, für die von den Entscheidungsträgern in Berlin eigentlich bereits 2007 eine Modernisierungszusage gegeben worden war. (Radaktion: kfv-herford.de berichtete im Juni unter dem Titel „Wir lassen uns nicht ausspielen!“)
 
In Deutschland sind die im Katastrophenschutz mitwirkenden Einheiten auch für den Zivilschutz, also den Schutz der Bevölkerung vor den besonderen Gefahren und Schäden im Verteidigungsfall zuständig.  Zu diesem Zweck ergänzt der Bund die Ausstattung des Katastrophenschutzes in den Bereichen Brandschutz, ABC-Schutz, Sanitätswesen und Betreuung. Die Unterstützungskomponente „Brandschutz/Betreuung“, die im Ernstfall mit Feuerwehrleuten und Rettungsdienstpersonal besetzt wird, umfasst folgende Fahrzeuge: Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz (LF-KatS), Schlauchwagen Katastrophenschutz (SW-KatS), Gerätewagen Betreuung (GW-Bt), Mannschafts-Transportwagen Betreuung (MTW-Bt), Krankentransportwagen Typ B (KTW Typ B). Die ergänzende Ausstattung wird vom BBK an die Innenminister der Länder übergeben, die für die Verteilung an die Kommunen zuständig sind. (BBK, DFV, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

LF KatS a
"Bundeslöschfahrzeug" der neusten Generation: LF-KatS mit „Z-Cab“
und ALPAS-Aufbau der Firma Ziegler. (Foto: BBK)

LF KatS b
Das Mercedes-Fahrgestell verfügt über permanenten Allradantrieb und
ein automatisiertes Schaltgetriebe mit "Feuerwehrmodus".  (Foto: BBK)

LF KatS c
Zur umfangreichen feuerwehrtechnischen Ausrüstung gehört
eine seitlich eingeschobene Tragkraftspritze (TS 15/10).

LF KatS d
Vom Heck aus kann bereits während der Fahrt eine
Schlauchleitung verlegt werden. (Foto: BBK)

LF KatS e
Die ersten Serienfahrzeuge des neuen LF-KatS sind am
Bestückungslager Bonn-Dransdorf eingetroffen. (Foto: BBK)