Keine Atempause!

1. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Vlotho

Vlotho. Ihr Job ist anstrengend, aufregend und manchmal auch gefährlich: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sorgen tagtäglich für Sicherheit und professionelle Hilfe in unserem Land. Am letzten Wochenende (10.09./11.09.2016) bekamen die 18 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Vlotho einen authentischen Einblick in die Arbeitswelt der Retter.  Beim Berufsfeuerwehrtag stellten sie sich einer Reihe von Einsätzen, die zuvor realistisch nachgestellt worden waren. Am Ende der  harten „24-Stundenschicht“ fühlten sich einige Jungfeuerwehrleute in ihrem Berufswunsch bestätigt:   „Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann!“

Am Samstagvormittag ist Schichtbeginn. Die Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren treten unter Leitung von Stadtjugendfeuerwehrwart Michel Horling ihren Dienst auf der  „Feuerwache“ Am Bullerbach an.  Noch ist die Lage ruhig. Die Jugendfeuerwehrmannschaft checkt ihre Ausrüstung. Danach steht die Fahrzeugkunde auf dem Dienstplan.  Sven Detering und Thomas Twelsiek, die beiden stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Vlotho, erläutern ihrer „Wachabteilung“  die Ausrüstung der Einsatzfahrzeuge. Der Jugendfeuerwehr-Löschzug wird in den nächsten 24 Stunden standardmäßig mit zwei Mittleren Löschfahrzeugen (MLF) und je nach Einsatzlage mit der Drehleiter und dem Rüstwagen ausrücken.  Die Beiden machen klar, dass für den Notfall alle Geräte tipptopp in Schuss sein müssen.  Die Nachwuchsblauröcke testen sicherheitshalber noch einmal die Digitalfunkgeräte und führen auf einem Übungskanal Probegespräche durch.   Twelsiek schildert ihnen außerdem die Technik einer   automatischen Brandmeldeanlage (BMA).

 
Landwirt Detering ist unter einem Fahrzeug „eingeklemmt“. Der Feuerwehrnachwuchs
            setzt für die Rettungsaktion ein Hebekissen ein. (Foto: FW Vlotho)

 

Ein Einsatz jagt den nächsten!

Dann ist es mit der Ruhe erst einmal vorbei. Der Alarmgong ertönt und die erste Gruppe wird zum Einsatz gerufen. Die BMA eines Unternehmens im Industriegebiet Exter hat - wie es der Zufall will - ausgelöst. Löschfahrzeug und Drehleiter rücken aus.  Vor Ort erkunden Jacqueline, Paul und Till die Produktionshalle der Firma MIT; sie können jedoch kein Feuer feststellen.
Zurück in der „Wache“ steht die Zubereitung des Mittagessens auf der Tagesordnung. In der Küche packen alle mit an, sodass am Ende ein schmackhaftes Mahl auf dem Tisch steht. An ein Verdauungsschläfchen ist allerdings anschließend nicht zu denken. Auf dem Gelände der Firma ATB Baumann in Uffeln brennt Verpackungsmaterial. Als die zweite Gruppe am Höferweg eintrifft, ist bereits dichter Qualm und Feuerschein zu sehen. Die Mannschaft baut sofort einen Löschangriff auf und nimmt zwei C-Rohre vor. Gruppenführer Jonas meldet schnell: „Feuer aus!“ Vlothos Feuerwehrchef Torsten Sievering ist zufrieden. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. In Exter soll ein Bauernhof brennen. Aufgrund der unklaren Lage rückt gleich die komplette  „Wachabteilung“ mit sämtlichen Fahrzeugen aus.  Auf einer großen Freifläche steht tatsächlich ein Holzstapel lichterloh in Flammen. Lara, Yanic, Eric und Laurin verlegen die Schläuche zu einem Teich, aus dem wenig später das Löschwasser gepumpt wird. Einige Eltern sind gekommen und schauen sich die Übung an. Der Löscheinsatz ihrer Sprösslinge wirkt schon recht professionell. Anschließend verwöhnt „Grillmeister“ Heinz Schröder die hungrigen Jugendlichen am Gerätehaus mit Leckereien vom Holzkohlegrill.  

 

Hebekissen eingesetzt

Die Mannschaft will sich gerade ein Stündchen aufs Ohr legen, als erneut der Alarmgong zu hören ist. Auf dem Gelände des Bauhofs wird ein Mann in einem Waldstück „vermisst“. Mehrere Suchscheinwerfer erhellen binnen Minuten das Areal. Der Gesuchte ist schnell gefunden. Vier Nachwuchsfeuerwehrleute bringen ihn mit einer Trage in Sicherheit. Auf der Rückfahrt zur „Wache“ erreicht den Jugendfeuerwehr-Löschzug gleich die nächste Einsatzmeldung: „Bauer Detering ist auf seinem Hof unter einem Fahrzeug eingeklemmt!“  Mit vereinten Kräften und dem Hebekissen vom Rüstwagen gelingt es, ihn unverletzt zu befreien.  

Danach haben sich die Jungfeuerwehrleute eine Ruhepause verdient.  Sie ziehen sich in die Mannschaftsunterkunft zurück und machen es sich auf ihren Feldbetten bequem. Eine Zeitlang fachsimpeln sie noch über die Erlebnisse der letzten Stunden. Gegen Mitternacht kommt allerdings von Jugendwart Horling der Befehl:  „Licht aus – Nachtruhe!“ Am Sonntagmorgen rückt die erste Gruppe zu einem kleinen Chemieunfall aus. Die Jugendlichen legen  Vollschutzanzüge an, bevor sie im Industriegebiet Hollwiesen den illegal entsorgten Kanister bergen.

 

Demnächst eine „48-Stunden-Übung“?

Nach dem abschließenden Frühstück ziehen alle Beteiligten ein positives Fazit.  Der erste Berufsfeuerwehrtag sei ein voller Erfolg gewesen, so die einhellige Meinung. Jugendwart Michel Horling und Vertreter Stephan Burmeister sind vor allem von der Mithilfe der Löschgruppen begeistert. Einige Firmen hätten die Veranstaltung ebenfalls unterstützt und ihre Firmengelände zur Verfügung gestellt. Die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Vlotho haben bereits große Pläne: „Im nächsten Jahr wollen wir eine 48-Stunden-Übung!“

 

Die Jugendfeuerwehr Vlotho sucht noch Verstärkung. Interessierte Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren können sich telefonisch an Stadtjugendfeuerwehrwart Michel Horling (Telefon: 0173 8254637) wenden.  Die Jugendfeuerwehr trifft sich alle 14 Tage am Gerätehaus Vlotho zu ihren Dienstabenden. Beginn ist um 18 Uhr. (Torsten Sievering, FW Vlotho; Redaktion: kfv-herford.de)

                                                                                                                                                    -Vo-
                                                                                                                                         

 

 


Die Jungfeuerwehrleute aus Vlotho erleben einen spannenden Berufsfeuerwehrtag.
Sie haben das Gerätehaus Am Bullerbach in eine Feuerwache verwandelt und rücken
während ihrer „24-Stundenschicht“ mit zwei Mittleren Löschfahrzeugen (MLF) zu
einigen kniffeligen Einsätzen aus.  (Foto: FW  Vlotho)

 


Auf einem Bauernhof in Exter brennt ein Holzstapel. (Foto: FW Vlotho)

 


Mit vereinten Kräften gelingt es, das Feuer zu löschen. (Foto: FW Vlotho)

 


Chemiealarm im Industriegebiet Hollwiesen. (Foto: FW Vlotho)

 


An die Dekontamination der Schutzkleidung wird ebenfalls gedacht. (Foto: FW Vlotho)