23 Tanker für Chile

Magirus liefert Feuerwehrfahrzeuge nach Südamerika

foto 01Ulm/Santiago de Chile. Anfang dieses Jahres hatten in Chile verheerende Waldbrände gewütet. Tausende Feuerwehrleute waren damals im Einsatz. Jetzt, im Juni 2017 kamen Vertreter der Junta de Bomberos (Feuerwehr-Regierungsausschuss) nach Deutschland. Sie übernahmen beim Feuerwehrausrüster Magirus in Ulm 23 nagelneue Tanklöschfahrzeuge. Die kommen künftig in der Region Bio-Bio in Zentralchile zum Einsatz. Dort hatte das Feuer besonders heftig getobt.

Es handele sich um baugleiche Fahrzeuge der chilenischen Kategorie „C4 Semi Urbano“, sagte ein Magirus-Unternehmenssprecher. Die Autos seien mit einem deutschen TLF 4000 vergleichbar. Grundlage bildet ein Iveco Eurocargo-Fahrgestell mit einer Motorleistung von 220 kW (299 PS), das für ein zulässiges Gesamtgewicht von 16 Tonnen ausgelegt ist. Die Ganzstahl-Mannschaftskabine bietet Platz für eine Gruppe, also neun Einsatzkräfte. Der außenliegende Wassertank hat ein Fassungsvermögen von 4.000 Litern. Jeder „C 4 Semi Urbano“ ist mit einer Magirus Feuerlöschkreiselpumpe ausgerüstet, die 3.000 Liter pro Minute bei zehn Bar Ausgangsdruck schafft. Der Fahrzeugtyp habe die staatlichen chilenischen Behörden aufgrund seiner Vielseitigkeit überzeugt, hieß es aus Ulm. „Das wendige Magirus Tanklöschfahrzeug sorgt aber vor allen Dingen für den wichtigen Nachschub an Löschwasser!“

Bio-Bio besonders hart betroffen

Im Januar hatten in Chile die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte des südamerikanischen Landes getobt. (Redaktion: kfv-herford.de berichtete.) Dabei wurden elf Menschen getötet, hunderte Häuser zerstört und mehr als 370.000 Hektar Waldlandschaft vernichtet. Das entspricht in etwa der Fläche Mallorcas. Die Region del Bio-Bio mit ihrer Hauptstadt Concepcion in Zentralchile war von der Katastrophe besonders schwer betroffen. Hier leben rund 1,9 Millionen Menschen. Sie waren über mehr als zwei Wochen hinweg von den Flammen bedroht. Die extreme Trockenheit und Temperaturen von 35 Grad hatten dafür gesorgt, dass immer neue Brandherde aufflackerten. Zahlreiche Personen waren wegen des Verdachts auf Brandstiftung verhaftet worden. Auf Initiative einer reichen Chilenin, die in den USA lebt, hatte das größte Löschflugzeug der Welt, eine Boeing 747-400, die Löscharbeiten unterstützt.

Auf dem Seeweg nach Südamerika

Die neuen Tanklöschfahrzeuge werden an verschiedenen Standorten in Bio-Bio stationiert. „Sie sollen die Einsatzeffizienz der Bomberos de Chile (chilenische Feuerwehr) stärken“, so Magirus. Die offizielle Fahrzeugabnahme fand Anfang Juni mit Vertretern der Junta de Bomberos de Chile sowie der Region Bio-Bio im Magirus Excellence Center Ulm statt. Die „Tanker“ werden nun auf dem Seeweg nach Chile verschifft.
Magirus zählt in Ulm, wo sich das „Kompetenzzentrum für den Brandschutz“ befindet, rund 1.000 Mitarbeiter. Weitere Standorte des Feuerwehrausrüsters gibt es in Brescia (Italien), Chambéry (Frankreich) und Lohr (Österreich). Das mehr als 150 Jahre alte Traditionsunternehmen, das mittlerweile zur CNH Industrial Gruppe gehört, produziert jährlich etwa 200 Drehleitern und 1.300 Löschfahrzeuge. (Magirus GmbH, Ulm; Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-


foto 01Magirus liefert 23 neue Löschfahrzeuge vom Typ „C4 Semi Urbano“ nach Chile.
Sie stehen vor dem Experience Center in Ulm bereit, um von den Regierungsvertretern der
Junta de Bomberos abgenommen zu werden. (Foto: Magirus GmbH, Ulm)