Mann droht aus dem vierten Stock zu springen - Einsatzkräfte können ihn von seinem Vorhaben abbringen

Mann droht aus dem vierten Stock zu springen - Einsatzkräfte können ihn von seinem Vorhaben abbringen

Herford. Höchste Eile bestand am Donnerstagmorgen (21.07.2016) für die Feuerwehr Herford. Ein junger Mann drohte damit, sich vom Dach eines Geschäftshauses an der Schillerstraße zu stürzen.  Die Einsatzkräfte redeten auf ihn ein. Er ließ sich schließlich von seinem Vorhaben abbringen.  

Die Hauptamtliche Wache der Hansestadt wurde um 9.11 Uhr alarmiert. Vier Minuten später trafen der Löschzug und der Rettungsdienst vor Ort ein.  Zu diesem Zeitpunkt stand der Mann auf dem Vordach  des Gebäudes in etwa zwölf Metern Höhe. Er drohte aus dem vierten Stock in die Tiefe zu springen.  Die Einsatzkräfte der Feuerwehr bereiteten sofort einen Sprungretter vor und brachten den Teleskopgelenkmast (TLK 23/12) in Stellung.  Dem Einsatzleiter und einem Notfallsanitäter gelang es, einen ersten Kontakt zu der Person aufzubauen. Schnell zeigte sich, dass den Mann persönliche Probleme quälten. Ein Mitarbeiter der Diakonie, der als Bezugsperson hinzu gerufen worden war, beruhigte ihn in einem Gespräch. Er ließ sich schließlich von Polizeibeamten überwältigen.  Die Einsatzkräfte der Feuerwehr brachten ihn mit dem Teleskopgelenkmast sicher zu Boden. Der Mann blieb körperlich unverletzt und wurde wegen seines labilen psychischen  Gesundheitszustandes mit dem Rettungswagen (RTW) ins Klinikum Herford gebracht. Für Feuerwehr und Rettungsdienst war der Einsatz um 10.21 Uhr beendet. Sie waren mit zwölf Mann, darunter der Notarzt, und fünf Fahrzeugen ausgerückt.  (Feuerwehr Herford, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-


Suizidversuch Schillerstraße HF
Im Korb des Teleskopgelenkmastes (TLK 23/12) wird der Patient sicher zu Boden gebracht.
Für alle Fälle hatten die Einsatzkräfte einen Sprungretter vorbereitet. (Foto: Feuerwehr Herford)


Stichwort: Sprungpolster 16 (SP 16)
Ein Sprungpolster (Sprungretter) besteht aus einem Schlauchgerüst, das zu allen Seiten mit Spezialplanen umschlossen ist. Am unteren Rahmen ist eine Pressluftflasche mit einem Fülldruck von 300 Bar angeschlossen. Nach Öffnen des Flaschenventils wird das Schlauchgerüst mit etwa 0,3 Bar Überdruck gefüllt und richtet sich selbständig auf. Das dauert etwa 30 Sekunden. Der Innenraum füllt sich währenddessen über die seitlichen Öffnungen mit der Umgebungsluft. Das Rettungsgerät ist für Sprunghöhen bis zu 16 Metern ausgelegt. Das entspricht in etwa dem fünften Obergeschoss eines Wohnhauses.   Nach dem Sprung richtet sich das luftgefüllte, elastische Schlauchgerüst in etwa zehn Sekunden  wieder auf.  Für den Auf- und Abbau werden lediglich zwei Einsatzkräfte benötigt.

-Vo-