Feuer auf der Feuerwache - Wachmannschaft löscht ihr eigenes Einsatzfahrzeug

 

Feuer auf der Feuerwache - Wachmannschaft löscht ihr eigenes Einsatzfahrzeug

Berlin. Am späten Dienstagnachmittag (24.04.2018) hat es in der Fahrzeughalle der Feuer- und Rettungswache (FRW) Spandau-Nord (Wache 3101) der Berliner Berufsfeuerwehr gebrannt. Die Wachmannschaft griff sofort zu den Feuerlöschern und verhinderte Schlimmeres. Zwei Feuerwehrmänner verletzten sich dabei leicht. Außerdem entstand ein beträchtlicher Sachschaden.

Der Brand war nach ersten Erkenntnissen gegen 17 Uhr im Bereich der Fahrerkabine des ersten Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeugs (LHF) entstanden. Nachdem die Mannschaft das Feuer bemerkt hatte, setzte sie zunächst Pulverlöscher zur Brandbekämpfung ein und brachte die anderen Einsatzfahrzeuge in Sicherheit. Danach leiteten die Feuerwehrleute einen Löschangriff vom zweiten LHF aus ein. Größerer Schaden konnte dadurch verhindert werden. Allerdings verletzten sich zwei Feuerwehrbeamte im Verlaufe der Löscharbeiten leicht. Sie wurden im Krankenhaus behandelt. Das Feuer hat am LHF 1 großen Schaden verursacht. Auch die neben dem Löschfahrzeug geparkte Drehleiter sowie die technischen Einrichtungen der Fahrzeughalle wurden durch die Wärmestrahlung in Mitleidenschaft gezogen. Die Räume der Feuerwache an der Triftstraße mussten per Druckbelüftung entraucht werden. Währenddessen übernahm die Freiwillige Feuerwehr Spandau-Nord die Aufgaben der Berufsfeuerwehrwache, bis deren Einsatzbereitschaft wiederhergestellt war. Das Brandkommissariat nahm unmittelbar nach Abschluss der Löscharbeiten ihre Untersuchungen auf. Die Brandursache ist noch unklar. Ein Vorsatz könne aber ausgeschlossen werden, so die Berliner Feuerwehr. Man gehe vielmehr von einem technischen Defekt aus. Das stark beschädigte Feuerwehrauto wurde noch am Abend zum Standort Charlottenburg-Nord geschleppt, wo sich der „Zentrale Service Fahrzeug- und Geräte“ der Berliner Feuerwehr befindet.

Löschfahrzeug der modernsten Generation

Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, handelt es sich bei dem betroffenen Löschfahrzeug um eins der modernsten im Fuhrpark. Das LHF 20/12 DLS basiert auf dem Fahrgestell eines MAN TGM 15.290 und war erst im Herbst 2016 an der Feuerwache Spandau stationiert worden. Es handelt sich um eins der neu konzipierten Löschfahrzeuge der Berliner Feuerwehr, das über eine vergrößerte Druck-Luft-Schaumanlage und eine Löscheinrichtung zur schnellen Wasserabgabe verfügt. Eine weitere Besonderheit sind die akkubetriebenen hydraulischen Rettungsgeräte, die mit einem Druck von 700 Bar arbeiten. Um die Lärm- und Dieselrußbelastung zu reduzieren, gibt es das System „Greenstar“. Der Fahrzeugmotor wird hierbei an der Einsatzstelle abgestellt und der Energiebedarf zunächst aus der Fahrzeugbatterie gedeckt. Die Fahrzeugelektronik überprüft nun permanent die Batteriespannung. Sinkt diese unter einem bestimmten Wert, startet der tragbare 14-kVA-Stromerzeuger automatisch und lädt die Fahrzeugbatterie wieder auf. Damit sinkt der Gesamtkraftstoffverbrauch, die Lärmemissionen werden reduziert und der Dieselpartikel-Filter setzt sich im Standgasbetrieb nicht so schnell zu. (Infos: Berliner Feuerwehr; Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

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Das LHF 20/12 DLS der Feuerwache Berlin Spandau-Nord
wurde durch ein Feuer stark beschädigt. (Foto: Berliner Feuerwehr)

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Es war erst 2016 in Dienst gestellt worden. (Foto: Berliner Feuerwehr)