22. Treffen der Ehrenabteilungen im Stadtgarten-Schützenhof

Kreischor mit musikalischer Kostprobe, Lars Etzold besonders begrüßt

So manch heiklen Feuerwehreinsatz haben die Männer der Ehrenabteilungen während ihrer aktiven Dienstzeit erlebt. Anderen Menschen zu helfen stand dabei immer im Vordergrund. Während des Jahrestreffens der Ehemaligen aus allen neun Wehren aus dem Kreis Herford lebten viele alte Erinnerungen auf. Rund 450 Feuerwehrpensionäre samt Anhang waren dazu am vergangenen Samstag im Stadtgarten-Schützenhof zusammengekommen.    

 
 

Mit dem Alter von 60 Jahren endet zumeist die aktive Dienstzeit in der Freiwilligen Feuerwehr. Dann genießen die Feuerwehrleute ihren verdienten Ruhestand in der Ehrenabteilung. Sie bleiben damit der Feuerwehr erhalten und erfüllen gerade für die jüngeren Kameraden eine Vorbildfunktion. Insoweit gelte bei der Feuerwehr das Motto dabei sein und dabei bleiben, sagte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer während seiner Ansprache. Die Pflege der Kameradschaft gehöre zu den sozialen Verpflichtungen des Kreisfeuerwehrverbandes, so Hackländer weiter. „Das Jahrestreffen der Ehrenabteilungen ist für uns allerdings eine Selbstverständlichkeit.“  Zum mittlerweile 22. Mal jährte sich die Veranstaltung in diesem Jahr. An der wohl größten Kaffeetafel im Kreis Herford im großen Saal des Stadtgarten-Schützenhofs hatten neben den Wehrleuten und ihren Angehörigen zahlreiche Ehrengäste Platz genommen. So waren Landrat Christian Manz, der Herforder Bürgermeister Bruno Wollbrink sowie einige von dessen Amtskollegen aus den umliegenden Städten und Gemeinden erschienen. „Sie bringen den Wehrleuten damit ihre Anerkennung zum Ausdruck“, meinte Hackländer.
 

Der Kreischor Herford unter Leitung von Fritz Honermeier begeistert.
 
Der Landrat lobte in seinem Grußwort die Leistungen der Feuerwehr. Vor kurzem hätte sich eine Ukrainische Delegation im Kreishaus über die verschienen Hilfsorganisationen informiert. Der hohe technische Stand, vor allem aber die Leistungen der Helfer, die zum aller größten Teil ehrenamtlich erbracht würden, seien dabei deutlich geworden. Doch alles habe eine Vorgeschichte. „Die Aufbauleistung ist zweifellos ihr Verdienst“, so die Worte des Landrats an die Ruheständler. Herfords Bürgermeister Wollbrink konnte da nur zustimmen. Die ehrenamtliche Unterstützung sei wichtig, sie dürfe allerdings nicht überfordert werden. Das Thema Sicherheit, so Wollbrink, spiele bei den Bürgern schließlich immer eine große Rolle. Die Qualität der Feuerwehr sei dabei von entscheidender Bedeutung. „Der Kreis Herford ist hier allerdings gut aufgestellt!“. Dank der Ehrenabteilungen würden letztlich die menschlichen Kontakte nicht verloren gehen.
 
 
Der Kreischor Herford unter Leitung von Fritz Honermeier begeisterte während der Veranstaltung mit stimmungsvollen Liedern. So gaben die Männer unter anderem die Stücke Viva la musica und La Campanella zum Besten. Das musikalische Intermezzo endete mit dem berühmten russischen Volkslied „Die 12 Räuber“. Die Chorgemeinschaft wurde übrigens im Jahr 2002  aus fünf Sängerkreisen gebildet. Sie versteht sich als musikalischer Botschafter des Kreises Herford in Europa. So wurden bereits Konzertreisen in die Partnerstädte Sibenik (Kroatien), Voiran (Frankreich) sowie nach Bassano del Grappa (Italien) unternommen. Dieter Wagner und Band sorgten schließlich mit beschwingten Tönen für den Abschluss des Jahrestreffens.
 
 
Am Rande der Veranstaltung bewegte das Schicksal des Bünder Feuerwehrkameraden Lars Etzold, den Kreisbrandmeister Hackländer im Stadtgarten-Schützenhof besonders begrüßte. Der junge Feuerwehrmann war im November 2008 während eines Feuerwehreinsatzes schwer verunglückt. Auf der Fahrt zur Feuerwache stieß der heute 22-Jährige mit einem Einsatzfahrzeug der Polizei zusammen und erlitt schwere Kopfverletzungen. Lange Zeit hatten die Ärzte um das Leben des jungen Mannes kämpfen müssen. Mittlerweile meistert Lars Etzold seinen Alltag wieder in seiner Heimatstadt Bünde. Hier lebt der junge Mann mit seiner Verlobten in einer behindertengerechten Wohnung und arbeitet in einer Einrichtung der Lebenshilfe in Bünde-Hunnebrock. Die Feuerwehr ist die große Leidenschaft des 22-Jährigen geblieben. Durch seine Aufnahme in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Bünde bleibt Lars Etzold der Feuerwehr eng verbunden und ist immer bestens informiert. „Du bist hier in guten Händen!“, so Wolfgang Hackländer.  

Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
 

Landrat Christian Manz: „Die Aufbauleistung ist ihr Verdienst!“
 

(v.l.) Ehren-KBM Dieter Wilkening, KBM Wolfgang Hackländer, Landrat
Christian Manz, Herfords Bürgermeister Bruno Wollbrink u. Rüdiger Meier,
Bürgermeister in Kirchlengern

 

Lars Etzold mit seiner Verlobten Manuela neben (v.l.) dem Bünder Bürgermeister
Wolfgang Koch, KBM Wolfgang Hackländer u. Rüdiger Meier, Leiter der Bünder Feuerwehr