2010: Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer zieht Bilanz

Jahresbericht 2010 erschienen

Die Bürger im Kreis Herford brauchen sich um ihre Sicherheit keine Sorgen zu machen; denn 1.481 Feuerwehrleute stehen rund um die Uhr bereit, um im Notfall zu helfen. Zum großen Teil handelt es sich um ehrenamtliche Einsatzkräfte, die in den 45 Löschzügen oder Löschgruppen ihren Dienst versehen. Nur 94 Berufsfeuerwehrmänner gibt es im Kreisgebiet. Weitere Zahlen, Daten und Fakten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes hat Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer in seiner Jahresbilanz 2010 zusammengestellt. Das umfangreiche Werk (103 Seiten!)  ist jetzt erschienen.

 



Die Zahl der Großbrände ist im vergangenen Jahr gesunken.

Die Zahl der Brandschützer in den aktiven Einsatzabteilungen ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. So verzeichnet Hackländer ein Plus von 25 Wehrleuten. Ob sich diese Tendenz allerdings künftig fortsetzen wird, da bleibt der Feuerwehrchef skeptisch. In diesem Jahr werde die Wehrpflicht ausgesetzt und damit entfalle auch der alternative Ersatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr, so Hackländer. „Im Kreis Herford gibt es zurzeit noch 136 vom Wehrdienst freigestellte aktive Feuerwehrangehörige.“ 323 Brände hatten die Blauröcke im Wittekindskreis im Verlaufe des letzten Jahres zu löschen. In der Kreisstadt Herford rückte  die Feuerwehr allein zu 106 Brandeinsätzen aus. In der Mehrzahl handelte es sich dabei allerdings um Kleinbrände (264), die mit einem C-Rohr oder der Kübelspritze abgelöscht  werden konnten. Nur 8 Großbrände verzeichnet die Statistik für das Jahr 2010 (2009: 21!). So stand im Dezember in Spenge eine Scheune im Vollbrand. Damals bereitete das extreme Winterwetter den Löschmannschaften Probleme bei der Löschwasserversorgung.
 
Im Bereich der technischen Hilfeleistungen wurden die Einsätzkräfte im vergangenen Jahr wieder einmal besonders gefordert. Von der Türöffnung bis zum Gefahrgutunfall reichte hier das Spektrum.  1.582 (2009: 1.253)  dieser Einsätze wurden im Jahr 2010 erledigt. In 308 Fällen konnte dabei Menschen in Notlagen geholfen werden. Besonders heikel verlief ein Unfall in einem Unternehmen im Industriegebiet Vlotho-Exter. Hier war es zu einer chemischen Reaktion gekommen. Spezialkräfte aus Herford und Löhne unterstützten seinerzeit die Vlothoer Wehr. Das Gros der Technischen Hilfeleistungen bildeten allerdings überflutete Keller und Straßen, nachdem es im August tagelang heftig geregnet hatte. Das Tiefdruckgebiet „Cathleen“ bescherte allein der Bünder Wehr innerhalb von drei Tagen 164 Einsätze. Während die Einsatzkräfte dort den aufgeweichten Damm der Else stabilisierten, waren die Löhner Blauröcke an einem Bahndamm im Einsatz, der ebenfalls abzurutschen drohte.
 

Fließwasserübung der Feuerwehr Herford
 
Die Aus- und Fortbildung ist eine der Hauptaufgaben des Kreisfeuerwehrverbandes. 507 Aktive nahmen im Jahr 2010 an insgesamt 64 Fortbildungsveranstaltungen teil, die zumeist in der Kreisfeuerwehrzentrale stattfanden. Während eines Seminars ging es beispielsweise um die Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise von niedrig dosiertem Schaummittel (sog. Class A Foam). Daneben wurde der Maschinistenlehrgang durch eine Stationsausbildung verbessert.  Spezielle Laufkarten garantieren jetzt, dass alle Ausbildungsabschnitte auch absolviert wurden. Umfang und Qualität der Kreisausbildung seien übrigens von den „Feuerwehrschülern“ insgesamt mit gut, teilweise sogar mit sehr gut bewertet worden, so Wolfgang Hackländer.                 
 

Wohnhausbrand in Vlotho
 
Mehr als 5 Millionen Euro betrugen im zurückliegenden Jahr die Investitions- und Sachkosten  der öffentlichen Hand für den Feuerschutz im Kreis Herford, ist im Jahresbericht des Kreisbrandmeisters weiter zu lesen.  Einige Wehren durften sich dabei über die Beschaffung von neuen Löschfahrzeugen freuen. Die Feuerwehren Bünde und Vlotho erhielten z.B. moderne  Drehleitern, die gerade für die Menschenrettung unverzichtbar sind. Aber auch einige Baumaßnahmen konnten in Angriff genommen werden. So wird das Gerätehaus in Enger-Pödinghausen in absehbarer Zeit bezugsfertig sein. Die Baumaßnahme in Spenge Hücker-Aschen soll ebenfalls im laufenden Jahr zum Abschluss gebracht werden. Der Grunderwerb für das neue Gerätehaus in Herford-Schwarzenmoor konnte ebenfalls in 2010 unter „Dach und Fach“ gebracht werden. Und schließlich steht der Baubeginn an der Kreisfeuerwehrzentrale unmittelbar bevor.
 
 
 
 
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Fotos:  Feuerwehren Herford (1), Kirchlengern (1), Vlotho (1), Archiv (1)
 


Info-Veranstaltung der Feuerwehr Kirchlengern Stift-Quernheim am Maifeiertag