2012: Im Jahr der Baumaßnahmen gab es weniger Brandeinsätze

Jahresbericht 2012 des Kreisbrandmeisters vorgestellt

DSC 1131Der Kreisfeuerwehrverband Herford verzeichnet eine leichte Steigerung seiner Mitgliederzahlen. Das geht aus dem Jahresbericht 2012 hervor, den Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer jetzt vorgelegt hat. In den neun Freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet gibt es danach 1.515 aktive Brandschützer (2011: 1.465).  Während 2011 das „Jahr der Großbrände“ gewesen sei, bezeichnete Hackländer 2012 als Jahr der Baumaßnahmen. So hätten die Städte und Gemeinden zum Teil umfangreich in neue Gerätehäuser investiert.

Zu 343 Brandeinsätzen rückten die Feuerwehren im Verlaufe des letzten Jahres aus. 2011 hatte es noch 444  Mal Feueralarm gegeben. Elf Großbrände, bei denen mehr als 3 C-Rohre eingesetzt wurden, mussten die Blauröcke ablöschen (2011: 23). In 1.102 Fällen (2011: 1.445) leisteten die Wehrleute technische Hilfe. 289 Menschen seien dabei aus Notlagen befreit worden, berichtet Wolfgang Hackländer.

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Die Zahl der Brandeinsätze ist im Jahr 2012 zurückgegangen. (Foto: Feuerwehr Herford)

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Ein Großteil der Feuerwehreinsätze sind nach wie vor technische Hilfeleistungen.

Der Kreisfeuerwehrverband zählte Ende letzten Jahres 2.613 Mitglieder (2011: 2.566). Neben der aktiven Wehr und der Ehrenabteilung gibt es die Jugendfeuerwehr. 485 (2011: 503) Mädchen und Jungen sind in den Nachwuchsgruppen organisiert. „Im Kreis Herford wird eine wirklich gute Jugendfeuerwehrarbeit geleistet!“, sagt Hackländer. Dadurch könnten immer wieder neue junge Menschen für das Ehrenamt begeistert werden.  An der Spitze der Jugendfeuerwehren im Kreis Herford hat sich im vergangenen Jahr ein Generationswechsel vollzogen. Seit September 2012 ist Natascha Meier als neue Kreisjugendfeuerwehrwartin im Amt. Ihr steht Markus Wonsch (Löhne) als Vertreter zur Seite. Während des 20. Kreisjugendfeuerwehrtags, der im September 2012 im Schulzentrum Vlotho stattfand, wurde das neue Führungsduo eingesetzt. Zuvor war Wolfgang Kenneweg in einer bewegenden Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet worden.  Fast 20 Jahre war der beliebte Vlothoer als Kreisjugendfeuerwehrwart im Dienst. In all den Jahren hat er den Aufbau der Jugendfeuerwehren im Kreisgebiet mit seiner ganz eigenen Hartnäckigkeit vorangebracht.

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Dank einer guten Jugendarbeit gibt es innerhalb des KFV kaum Nachwuchssorgen.

Die Aus- und Fortbildung zählt zu den Hauptaufgaben des Kreisfeuerwehrverbandes Herford. „455 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden haben im Jahr 2012 an Lehrgängen an der Kreisfeuerwehrzentrale teilgenommen“, so der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Wegen der laufenden Baumaßnahme hätte das Lehrgangsprogramm in 2012 nicht wie gewohnt abgewickelt werden können. „Ab Sommer 2013 wird wieder ein uneingeschränkter Lehrgangsbetrieb möglich sein“, ist sich Kröger sicher. Der Ausbildungsbeauftragte des Kreisfeuerwehrverbandes lobt den neuen Planspielraum, der im Erdgeschoss des Leitstellengebäudes geschaffen wurde: „Die neue Technik ist mit der Ausstattung am Institut der Feuerwehr in Münster vergleichbar!“  Über 90 % der Teilnehmer, so die „Feedbackauswertung“, hätten die vermittelten Kenntnisse als gut und sehr notwendig erachtet. „Das spricht für die hervorragende Arbeit der rund 30 Ausbilder, die aus allen Wehren im Kreisgebiet kommen.“ Im letzten Jahr hat der Kreis Herford zahlreiche neue Lehrmittel für die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer an der Kreisfeuerwehrzentrale angeschafft. So gibt es jetzt mit dem „Thermal-Mannequin“ eine Übungspuppe für die Ausbildung mit der Wärmebildkamera. Für die Sicherheit und Gesundheit der Atemschutzgeräteträger seien  regelmäßige Übungen im Brandcontainer auf Dauer unverzichtbar“, meint Bernd Kröger. „Wir werden daher die zukünftige Ausbildung in diesem Bereich noch ausweiten müssen!“

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Die Ausbildung der Feuerwehraktiven bildet den Schwerpunkt der Verbandsarbeit.

-Vo-

Der vollständige Jahresbericht 2012 des Kreisbrandmeisters. (Download PDF)

 

Das Jahr der Baumaßnahmen…

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Gerätehaus Enger-Nord

NEU: Das Gerätehaus der Löschgruppe Enger-Nord am Minden-Weseler-Weg wurde in den letzten Monaten völlig umgebaut und erweitert. Jetzt strahlt das Gebäude in neuem Glanz, auch wenn noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind. Im Juni 2012 waren die Bauarbeiter mit einem großen Bagger gekommen. Sie hatten zunächst einmal Platz für den Neubau der zweiständigen Fahrzeughalle geschaffen. Der alte Bau war völlig marode und vor allem viel zu eng für die beiden Einsatzfahrzeuge der Wehr, ein Löschgruppenfahrzeug 16-TS und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Im Zuge der Baumaßnahme wurden die Räume des benachbarten  alten Sportlerheims, die bereits zuvor durch viel Eigenleistung der Löschgruppe umgebaut worden waren, direkt mit der neuen Fahrzeughalle verbunden. Die Stadt Enger investierte am Feuerwehrstandort Enger-Nord rund 300.000 Euro.  Die Löschgruppe Enger-Nord entstand vor 25 Jahren durch die Fusion der Feuerwehreinheiten in Belke-Steinbeck und Besenkamp.

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Gerätehaus Herford-Elverdissen

NEU: Das Gerätehaus im Stadtteil Herford-Elverdissen wurde saniert und um eine 200 Quadratmeter große Fahrzeughalle erweitert. Für die drei Einsatzfahrzeuge der Löschgruppe, ein Löschgruppenfahrzeug 16/12, Löschgruppenfahrzeug 8/6 und Mannschaftstransporter, gibt es nun  ausreichend Platz. Im alten „Spritzenhaus“, es wurde in den Jahren 1938/1939 errichtet, entstanden neue Schulungsräume für die aktive Wehr und die Feuerwehrjugend. Beide Bereiche sind durch einen Raumteiler getrennt und können bei größeren Veranstaltungen als Einheit genutzt werden. Durch die Umgestaltung des alten Gebäudebestandes steht den Wehrleuten nun eine Nutzfläche von 178 Quadratmetern für Schulungs- und Ausbildungszwecke, aber natürlich auch für Feierlichkeiten zur Verfügung. Insgesamt 570.000 Euro hat die Stadt Herford für die Baumaßnahme investiert. Äußeres Erkennungszeichen des Gerätehauses in Herford-Elverdissen bleibt der Schlauchturm. Bis zum Jahr 1964 befand sich hier die Schlauchpflegerei für den gesamten Kreis Herford.  

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Gerätehaus Herford-Schwarzenmoor  

NEU:  Das Gerätehaus der Löschgruppe Herford-Schwarzenmoor steht kurz vor der Vollendung. Der moderne Funktionsbau, er hat eine Nutzfläche von gut 400 Quadratmetern, ist direkt unterhalb des Eggebergs entstanden. Es gibt eine dreiständige Fahrzeughalle mit Lager, in der das Löschgruppenfahrzeug 16/12, Tanklöschfahrzeug 16/25  und Mannschaftstransportfahrzeug, bequem Platz finden. In den kommenden Wochen werden noch die Hoffläche und ein Parkplatz mit 35 Stellplätzen fertig gestellt. Seit Anfang der siebziger Jahre war die Löschgruppe in einem Provisorium untergebracht. Der Schulungsraum befand sich in einer alten Grundschule aus dem 18. Jahrhundert. Der Immobilien- und Abwasserbetrieb (IAB), ein Eigenbetrieb der Stadt Herford, investierte am Feuerwehrstandort in Schwarzenmoor rund 600.000 Euro.
Die Löschgruppe Herford-Diebrock soll ebenfalls ein neues Gerätehaus erhalten. Läuft alles glatt, dann könnte der erste Spatenstich noch in diesem Jahr gesetzt werden. Darüber hinaus ist an der Hauptwache eine weitere Fahrzeughalle für das Wechselladersystem geplant. Für die weiteren Bauprojekte sind im IAB-Wirtschafsplan entsprechende finanzielle Mittel ausgewiesen.

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Gerätehaus Kirchlengern-Südlengern

NEU: Die 32 Aktiven der Löschgruppe Kirchlengern-Südlengern haben ihr neues Domizil erst kürzlich bezogen. Das moderne Gerätehaus liegt an der Elsestraße, nur wenige hundert Meter vom alten Standort entfernt und in unmittelbarer Nähe zum neuen Interkommunalen Gewerbegebiet Oberbehme. Die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplans werden damit erfüllt. Am Feuerwehrstandort in Südlengern gibt es jetzt eine Halle mit Lagerraum, die als Stahlkonstruktion errichtet wurde und Platz für drei Einsatzfahrzeuge bietet. Der Schulungsraum ist für 40 Personen ausgelegt. Außerdem entstanden Sozial-, Büro- und Technikräume. Insgesamt steht eine Fläche von 470 Quadratmeter zur Verfügung. Das neue Gerätehaus wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Im Außenbereich gibt es einen Parkplatz mit 25 Stellplätzen.  Für den Neubau investierte die Gemeinde  rund 650.000 Euro. Am Standort Südlengern sind ein Tanklöschfahrzeug 16/25, ein Löschgruppenfahrzeug 16-TS und ein Mannschaftstransporter stationiert. In Kürze wird die Löschgruppe mit einem neuen Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug ausgerüstet.

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Gerätehaus Rödinghausen-Bieren

NEU: Das Gerätehaus der Löschgruppe Rödinghausen-Bieren wurde erst Anfang diesen Jahres eingeweiht. Am alten Standort an der Donoer Straße ist ein „futuristische Quader“ entstanden. In die anthrazitfarbene Fassade wurden Glaselemente integriert. Der Neubau verfügt über eine große Fahrzeughalle für das Löschgruppenfahrzeug 8 und den Mannschaftstransporter der Löschgruppe.  Angegliedert sind ein Lagerraum, der Umkleidebereich und die sanitären Anlagen.  Im Obergeschoss gibt es einen großzügigen Schulungsraum, eine Teeküche und ein kleines Büro. Ingesamt rund 415.000 Euro hat die Gemeinde Rödinghausen am Feuerwehrstandort in Bieren investiert. Das alte Spritzenhaus der Feuerwehr Bieren war völlig marode. Fachleute hatten daher den Abriss empfohlen.
Die Gemeinde Rödinghausen investiert weiterhin in den Brandschutz. Läuft alles nach Plan, dann könnte auch der neu entstandene Löschzug Kilver in absehbarer Zeit ein neues Domizil erhalten.

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Leitstelle Herford in Hiddenhausen

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Fahrzeughallenkomplex an der Kreisfeuerwehrzentrale in Hiddenhausen

NEU: Der Kreis Herford hat an seinem Feuerwehrstandort in Hiddenhausen-Eilshausen kräftig investiert. Während die neuen Hallen für die Einsatzfahrzeuge und das Wechselladersystem der Kreisfeuerwehrzentrale seit Februar letzten Jahres genutzt werden können, verzögerte sich die Inbetriebnahme der neuen Kreisleitstelle bis November 2012.  Zurzeit läuft die 3. Bauphase: In den Räumen der alten Funkzentrale entsteht ein dritter Schulungsraum. Außerdem wird die Atemschutzwerkstatt modernisiert. Diese Arbeiten sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen wurde von den Verantwortlichen der Kreisverwaltung zu Beginn der Bauarbeiten auf 6,4 Millionen Euro beziffert. Es soll nach Informationen des zuständigen Dezernenten zu keinen gravierenden Kostensteigerungen gekommen sein.  

-Vo-