Wehrleute überzeugen beim Leistungsnachweis

450 Teilnehmer in Eilshausen dabei, KBM Hackländer informiert zum Stand der Bauarbeiten

Leistungsnachweis 2011Üben für den Notfall: Der Leistungsnachweis bietet den Freiwilligen Feuerwehren seit mehr als 30 Jahren eine gute Ergänzung ihres Ausbildungsprogramms. Rund 450 Wehrleute aus dem Kreis Herford nahmen in diesem Jahr an dem Test in Hiddenhausen teil. Sie mussten unter anderem praktische Übungen vorführen und sportliche Fitness beweisen.  „Der Leistungsstand der Wehrleute ist hoch“, so das abschließende Fazit des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Bernd Kröger. Gerade im praktischen Teil sei die Zahl der Fehler sehr gering gewesen. Kröger ist zugleich Ausbildungsbeauftragter des Kreisfeuerwehrverbandes.


Am Samstagmorgen begrüßte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer zahlreiche Gäste auf der „Großbaustelle Kreisfeuerwehrzentrale“.  Der Leistungsnachweis ist nämlich seit vielen Jahren zugleich ein besonderer Termin, um den Vertretern aus Politik und Verwaltung die Bedeutung des Feuerwehrehrenamtes zu veranschaulichen. Besondere Willkommensgrüße des Kreisbrandmeisters galten Landrat Christian Manz, Bezirksbrandmeister Michael Kirchhoff (Hüllhorst) und Helmut Hevermann, Kreisbrandmeister in Minden-Lübbecke. „Gut und gerne 700 Menschen – Aktive, Helfer und Gäste - werden das Feuerwehrdorf Eilshausen an diesem Tag besuchen“, sagte Hackländer.  Einen Steinwurf weit entfernt mühten sich die Wehrleute derweil mit den Schläuchen. Die Meierstraße war dazu gesperrt worden. Der Bereich vor dem Gerätehaus Eilshausen diente jetzt als Übungsstrecke.

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Baustellenbesichtigung: (v.l.) KBM Wolfgang Hackländer, Norbert Burmann (Dezernent der Kreisverwaltung),
Ulrich Rolfsmeyer (Bürgermeister Hiddenhausen), Bernd Dumcke (Bürgermeister Spenge),
Rüdiger Meier (Bürgermeister Kirchlengern), Ernst-Wilhelm Vortmeyer (Bürgermeister Rödinghausen)
und Heinz-Dieter Held (Bürgermeister Löhne)


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Informieren sich auf dem Übungsgelände: (v.l.) KBM Wolfgang Hackländer,
Christiane Vieweger (Geschäftsführerin THW), Bezirks-BM Michael Kirchhoff
und KBM Helmut Hevermann (Minden-Lübbecke)


„Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit 1. C-Rohr zum linken Übungsobjekt vor“, diesen Einsatzbefehl gaben die Gruppenführer ein ums andere Mal an ihre Mannschaften weiter. Anschließend hatten die Gruppen den geforderten Löschangriff über die 70 Meter Distanz aufzubauen und insgesamt drei C-Rohre in Stellung zu bringen. Gerade den Feuerwehrneulingen war die Nervosität anzumerken; denn das Zeitlimit von fünf Minuten durfte nicht überschritten werden. Außerdem notierte das Schiedsrichterteam unter der Leitung von Heinz-Jürgen Tomann (Enger) und Michael Stiegelmeier (Herford) „gnadenlos“ jeden Fehler. Alternativ zum Löschangriff wurde eine Übung zur technischen Hilfe angeboten. „Eingeklemmte Person in PKW nach Verkehrsunfall“ lautete die Vorgabe an die teilnehmenden Gruppen. Diese fiktive Übungslage war ebenfalls nach den genauen Vorgaben des Landesverbandes abzuarbeiten: Während der Angriffstrupp mit hydraulischem Schneidgerät und Spreizer vorging, kümmerten sich Wassertrupp und Schlauchtrupp um die Absicherung der „Unfallstelle“ und den Aufbau eines Scheinwerferstativs.

Wissensfragen zum Thema „Gefahren an der Einsatzstelle durch Explosion, Elektrizität, Einsturz und Erkrankung“ sowie ein Staffellauf gehörten außerdem zu den Aufgaben des Leistungsnachweises. Weiterhin mussten an der Station „Knoten und Stiche“ Mastwurf, Kreuzknoten und Pfahlstich innerhalb von drei Minuten vorgeführt werden.  Sie dienen zum Befestigen der Einsatzausrüstung, als Leinenverbindung und zum Absichern von Menschen und müssen daher von allen Aktiven sicher beherrscht werden. Burkhard Schürmann kontrollierte – so wie in den 19 Jahren zuvor - gewissenhaft die Ergebnisse der „Prüflinge“. Schürmann wechselt in einigen Monaten in die Ehrenabteilung. Das „Urgestein“ aus Kirchlengern nahm damit in diesem Jahr vom Leistungsnachweis Abschied – „leise“, so wie von ihm gewünscht.

Jörg Wilkening (Löhne-Obernbeck), Dirk Husmeier (Löhne-Obernbeck) und Klaus Westerholz (Kirchlengern)  freuten sich am Nachmittag besonders. Die drei Feuerwehrmänner wurden für die 30. Teilnahme an dem Wettbewerb mit dem  „Leistungsabzeichen der Sonderstufe in Gold mit Jahreszahl“ geehrt. Stolz zeigten sich aber auch die Feuerwehrneulinge: Sie erhielten das Leistungsabzeichen in Bronze, dass sie jetzt an ihrer Ausgehuniform tragen dürfen.

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Glückwusch: Dirk Husmeier (Löhne-Obernbeck) …

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… Jörg Wilkening (Löhne-Obernbeck) und…

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Klaus Westerholz aus Kirchlengern (r. Wehrführer Frank Rieke) sind zum 30. Mal dabei.



Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer nutzte die Gelegenheit, um über den Stand der Baumaßnahme in Hiddenhausen-Eilshausen zu informieren. So liege der Leitstellenneubau gut im Zeitplan, während die Bauarbeiter mit der Errichtung der neuen Fahrzeughallen einige Tage im Verzug seien. Der Abriss der alten Hallen hatte sich aufwendiger gestaltet, als zunächst gedacht. Ein Teil der Baustoffe musste als Sondermüll entsorgt werden. Hackländer zeigte sich zuversichtlich, dass zumindest das Leitstellengebäude termingerecht bis Ende des Jahres fertig gestellt werde.  Nach Übergabe des Gebäudes in „staubfreiem Zustand“ beginnt der Einbau der Funktechnik und der neuen Telefonanlage, für die rund zwei Millionen Euro veranschlagt sind.  Diesen Part sowie die Möblierung des gesamten Neubaus übernimmt die Firma Eurofunk-Kappacher aus Österreich, während die Computer-Programme von der Firma ISE-Software aus Aachen kommen. Die genaue Gestaltung der Medienwand ist hingegen noch nicht bekannt. Denkbar wäre, dass die Standorte der einzelnen Einsatzfahrzeuge oder die Statusanzeigen an die Wand projiziert werden.  Im März 2012 wird die Leitstellentechnik bereits einem ausgiebigen Test unterzogen. Dann reisen Fachleute aus dem Kreis Herford nach Österreich, um alle Komponenten vorab ausgiebig zu testen und letzte Detailfragen zu klären. Der Leitstellenneubau ist in den vergangenen Wochen mächtig gewachsen. Der Stabsraum, die Teeküche sowie der Planspielraum im Erdgeschoss sind bereits im Rohbau fertig gestellt. Darüber entsteht die Leitstelle mit den Büros für den Dienststellenleiter und den Systemadministrator. Vier Funktische stehen den Disponenten künftig zur Verfügung. Ein weiterer Arbeitsplatz ist für den Lagedienstführer geplant.

Erst im Jahr 2013 wird der Umbau der Kreisfeuerwehrzentrale in Angriff genommen.  Während der gesamten Baumaßnahme werde es keinerlei Beeinträchtigungen in punkto Sicherheit der Bürger geben, sagte der Kreisbrandmeister.  Hackländer freut sich schon jetzt auf die Inbetriebnahme des modernen „Sicherheitszentrums“ am bisherigen Standort.
Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Spannung bei der Auslosung: (v.l.) Axel Dahlhaus (Löhne),
Werner Lohmeyer (Hiddenhausen) und Fabian Stadelmann (Hiddenhausen)

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Die gemeinsame Gruppe Oldingh.-Pödinghausen/Enger-Nord an der Station
„Knoten und. Stiche“ im Schlauchkeller.

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„Leiser Abschied“: Burkhard Schürmann (l) geht in den Ruhestand.


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Die Gruppe vom Löschzug Enger...

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...beim Löschangriff mit 3 C-Rohren.

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Die gemeinsame Mannschaft Spenge-Bardüttingdorf, Hücker-Aschen,
Wallenbrück freut sich mit Wehrführer Thomas Reschke.

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Die beiden erfolgreichen Gruppen aus Löhne-Obernbeck.


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Die fleißigen Helfer der JF Hiddenhausen-Eilshausen.