"Der Wettbewerb wird am Leben erhalten!"

34. Leistungsnachweis im Kreis Herford

DSC 0659Kreis Herford/Hiddenhausen-Eilshausen. Der Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren verzeichnet im Kreis Herford weiterhin sinkende Teilnehmerzahlen. Bei der diesjährigen Veranstaltung, die am vergangenen Wochenende (28.09.2013) stattfand, waren nur noch rund 40 Gruppen an den Start gegangen. Nach den Vorgaben des Verbandes der Feuerwehren NRW (VdF NRW) wurde das praktische Können, theoretische Wissen und die sportliche Fitness der Ehrenamtlichen auf freiwilliger Basis geprüft.

Der Leistungsnachweis, der in diesem Jahr zum mittlerweile 34. Mal ausgetragen wurde, sei in früherer Zeit ein regelrechter Anziehungspunkt für die Wehren gewesen, sagte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer am Rande. „Da waren mehr als 70 Gruppen mit dabei und am Gerätehaus Eilshausen herrschte über zwei Tage hinweg Volksfeststimmung!“ Der Kreisfeuerwehrverband Herford werde alles daran setzen, den Wettbewerb auch in Zukunft am Leben zu erhalten, da damit nicht zuletzt die Kameradschaft gefestigt werde, meinte der Kreisbrandmeister.
Vertreter aus Politik und Verwaltung, Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening sowie einige Wehrführer und Ehrenwehrführer waren am Morgen zum Traditionsfrühstück in die Kreisfeuerwehrzentrale gekommen. Sie überzeugten sich anschließend an der Strecke vom guten Ausbildungsstand der Wehrleute, für die die Teilnahme am Leistungsnachweis immer noch eine Selbstverständlichkeit ist. Im feuerwehrtechnischen Teil konnte wie gewohnt zwischen den Bereichen Brandbekämpfung und technischer Hilfe gewählt werden. Ein Großteil der Gruppen, die nach der Feuerwehrdienstvorschrift aus neun Wehrleuten bestanden, hatte sich einmal mehr für den Löschangriff entschieden. Die Standardübung „Vornahme von 3-Rohren“ stand dabei in diesem Jahr auf dem Programm. „Wasserentnahmestelle offenes Gewässer, zur Brandbekämpfung der Zielfeuer vor“, diesen Einsatzbefehl hatte Oberschiedsrichter Michael Stiegelmeier (Herford) wohl unzählige Male an die einzelnen Gruppenführer weitergegeben. Anschließend mühten sich die Mannschaften auf der abgesperrten Meierstraße über die 70-Meter-Distanz mit den Druckschläuchen. Vom reibungslosen Zusammenspiel des Wassertrupps und Schlauchtrupps beim Aufbau der Saugleitung hing die gesamte Gruppenleistung maßgeblich ab. Waren die Saugschläuche schnell gekuppelt und die Halte- und Ventilleinen fehlerfrei angelegt, konnten im Allgemeinen auch gute Gesamtzeiten erzielt werden. Schließlich war bei allen Mannschaften die dritte Klappe für das „mittlere Zielfeuer“ gefallen. Maximal fünf Minuten durften die Gruppen dafür benötigen. Beim Abbau der Schlauchleitungen waren die helfenden Hände der Jugendfeuerwehr Hiddenhausen-Eilshausen eine wichtige Unterstützung. Am Nachmittag startete schließlich die Alternativübung zur Technischen Hilfe. Dabei musste eine „eingeklemmte Person“ aus einem Auto befreit werden.
Außerdem waren mit dem Pfahlstich, der beim Retten und Sichern von Personen Verwendung findet, dem Schotenstich als Leinenverbindung und dem Zimmermannsschlag zum Sichern von Feuerwehrgeräten, drei Knoten innerhalb von drei Minuten vorzuführen.  Im theoretischen Teil wurden 30 Wissensfragen abgeprüft, die sich mit den Themen Erste Hilfe,  Technische Hilfe und Digitalfunk befassten. Gerade dem Bereich Digitalfunk kommt dabei eine immer größere Bedeutung zu, denn noch in diesem Herbst soll in Ostwestfalen-Lippe der Probebetrieb beginnen. Dann könnten die bereits beschafften Mobil Radio Terminals und Handheld Radio Terminals, also die Fahrzeugfunkgeräte und Handfunkgeräte, endlich im Netzbetrieb zum Einsatz kommen.  Eine Neuerung gab es in diesem Jahr beim sportlichen Teil, der erstmals als echter Staffellauf durchgeführt wurde. Jeder „Feuerwehrsportler“ lief einen Streckenabschnitt von 50 Meter und gab als „Staffelholz“ ein Strahlrohr weiter.
Am Ende des Wettbewerbs bekamen einige Wehrleute Ehrenurkunden und Ansteckbroschen überreicht. Heinrich Haake (Bünde-Hunnebrock), Volker Beckmann, Frank Bockermann (beide Enger-Westerenger) und Thomas Arning (Löhne-Ort) wurden vom stellvertretenden Kreisbrandmeister und Ausbildungsbeauftragten des Kreisfeuerwehrverbandes, Bernd Kröger, besonders geehrt. Sie hatten an dem Wettbewerb zum 30. Mal teilgenommen und wurden dafür mit dem Feuerwehrleistungsabzeichen der Sonderstufe ausgezeichnet. Für das nächste Jahr stellte Kröger eine Änderung in Aussicht:  Danach werde voraussichtlich keine Übung zur Technischen Hilfe mehr angeboten. Die Resonanz sei einfach zu gering gewesen. Außerdem appellierte Kröger nochmals an die Feuerwehren im Kreisgebiet: „Alle 45 Einheiten  sollten beim Leistungsnachweis 2014 zumindest mit einer Gruppe an den Start gehen!“

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter der Landtagsabgeordnete Christian Dahm (9. v.l.), informieren sich an der Strecke.
Ebenfalls vor Ort: Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening (l),  Walter Riechmann (stellv. KBM Minden-Lübbecke, 6. v.l.),
die Wehrführer u. einige Ehrenwehrführer.


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Die Gruppe aus Enger-Dreyen beim Anlegen der Knoten u. Stiche.


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Gewissenhafte Kontrolle: (v.l.) Ronja Kreft, Nicholas Jost u. Joachim Franke (LZ Enger).


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Uhrenvergleich: Schiedsrichter Ralf Krause u. Zeitnehmerin Ronja Kreft


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(v.l.) Axel Freitag u. Olaf Strehlow übernehmen die Auslosung der einzelnen Positionen für die praktische Einsatzübung.


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Das Team Wittel/Gohfeld ist startklar: Gruppenführer Ernst-A. Coring (l) erteilt den Einsatzbefehl.


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Mit viel Routine wird die Halteleine befestigt.


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„Übung durchgeführt, 3 C-Rohre vorgenommen!“


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Die Gruppe Enger-Pödinghausen lässt die Saugleitung zu Wasser.


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Alle drei Zielklappen sind gefallen!


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(v.l.) Allan, Laura, Lukas u. Pascal von der Jugendfeuerwehr Hiddenhausen-Eilshausen
kümmern sich an der Wickelmaschine um das Schlauchmaterial.


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Der LZ Herford-Mitte startet mit dem Befehl „4 A-Längen!“


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Michael Stiegelmeier (l) erteilt Gruppenführer Florian Ruthe vom LZ Eilshausen (r)
den Einsatzbefehl. Im Hintergrund: Schiedsrichter Klaus Westerholz


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„Verteiler Wasser marsch!“


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Stellv. KBM Bernd Kröger (l) informiert sich an der Strecke bei Michael Rogowski.


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Das Schlauchmaterial wird über die 70-Meter-Distanz ausgelegt.


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Der Leistungsnachweis verzeichnet im Kreis Herford weiter sinkende Teilnehmerzahlen.


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Das theoretische Feuerwehrwissen wird abgefragt. Jens Meyer hält die Testbögen zur Ziehung bereit.


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Der Löschzug Spenge-Mitte führt im praktischen Teil eine Übung mit …


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… hydraulischem Rettungsgerät vor.


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Staffellauf auf dem Sportplatz Eilshausen: Als Staffelholz wird ein Strahlrohr weitergegeben.


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Michael Heise (4. v.l.) ist mit seinem Team vor dem ELW 2 zum Gruppenfoto angetreten.


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Zur Belohnung gibt es Urkunden u. Ansteckbroschen. Das Foto zeigt die Teilnehmer der
LG Kirchlengern-Südlengern neben stellv. KBM Bernd Kröger (l).