Neubau folgt Abriss: Die Bauarbeiten an der Feuerwehrzentrale haben planmäßig begonnen.

Bis Ende 2012 entsteht ein moderner Feuerwehr-Stützpunkt

Es ist soweit: An der Kreisfeuerwehrzentrale in Hiddenhausen-Eilshausen sind die Bauarbeiter mit ihren Maschinen angerückt.  Landrat Christian Manz und Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer verkündeten am 16. Mai den offiziellen Start des Projektes. Das Gelände an der Meierstraße ist jetzt für mehrere Monate eine Großbaustelle. Hier entstehen für 6,4 Millionen Euro eine neue Funkzentrale sowie ein moderner Fahrzeug- und Ausbildungsstützpunkt. Generalunternehmer ist die Oevermann Hochbau GmbH mit Hauptsitz in Münster.
 
 
Nach dem symbolischen ersten Spatenstich übergaben Landrat Manz und Feuerwehrchef Hackländer das Kommando an die Bauleute. Beide zeigten sich zuversichtlich, dass die Durchführung des Projektes zügig und vor allem unfallfrei ablaufen werde. „Die Arbeiten sind bereits planmäßig und gut angelaufen“, sagte der Kreisbrandmeister. Der Baustart fand wohl bewusst in einem schlichten Rahmen statt. Denn das Projekt ist nicht unumstritten. Vor allem die gestiegenen Kosten hatten bei einigen Kreistagspolitikern für Unmut gesorgt. Hierüber wurde bereits früher auf der Internetseite des Kreisfeuerwehrverbandes berichtet. Die Kosten müssen allerdings in Relation zum Unfang des Bauvorhabens betrachtet werden. So wird nach dem Abriss eines Vierfamilienhauses an der Königsberger Straße und der alten Fahrzeugunterstellplätze der Grundstein für den Neubau der Leitstelle sowie die neuen Fahrzeughallen gelegt. Dieser Bauabschnitt soll bereits Ende des Jahres abgeschlossen sein.
 
Die Gebäude werden dabei auf Basis der Energieeinsparverordnung 2009 erstellt. Von Oktober 2011 bis August 2012 ist dann der Einbau der Leitstellentechnik bzw. Systemtechnik vorgesehen. Ab Sommer kommenden Jahres sehen die Planungen schließlich in einer dritten Bauphase den Umbau der Kreisfeuerwehrzentrale vor. Mit der Gesamtfertigstellung sei im Dezember 2012 zu rechnen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Aufgrund des Kreistagsbeschlusses vom 20. März 2009 waren die Planungs- und Bauleistungen europaweit ausgeschrieben worden. Eine Untersuchung zur Einhaltung der Lärmschutzwerte hatte zu einer mehrmonatigen Unterbrechung des Vergabeverfahrens geführt und eine Überarbeitung der Pläne erforderlich gemacht. Letztlich wurde der Auftrag nach Beendigung des Verhandlungsverfahrens im Februar diesen Jahres an die Firma Oevermann als Generalunternehmer vergeben.
 
 
Bereits in der vergangenen Woche herrschte an der Meierstraße und der Königsbergerstraße reger Betrieb.  Auf dem Außengelände wurde hinter einem hohen Bauzaun das Logistikzentrum der Baustelle eingerichtet. Der Platz mit dem Übungsturm ist damit bis auf weiteres für die Feuerwehrausbildung nicht mehr nutzbar.  Am Freitag fällten Spezialisten einen großen Ahornbaum hinter der Atemschutzwerkstatt. Eine Birke musste ebenfalls weichen, um Platz zu schaffen.  Die Beschäftigten des Abrissunternehmens Hagedorn trafen erste Maßnahmen für den Abriss des Wohnhauses. Sie entfernten die Fenster des Gebäudes aus den sechziger Jahren und begannen mit dem Ausbau der Heizungsrohre. Ein großer Kettenbagger stand währenddessen hinter dem Gebäude bereit. Und auch die Männer der Kreisfeuerwehrzentrale waren nicht untätig. Sie hatten gemeinsam mit einigen Mitarbeitern der Rettungswachen die Fahrzeughallen ausgeräumt. Die Einatzwagen der Kreisfeuerwehrzentrale sind jetzt vorübergehend beim Löschzug Hiddenhausen-Eilshausen untergebracht. Für das Verbrauchsmaterial hat der Kreis Herford eigens eine Industriehalle rund 500 Meter entfernt angemietet.
 
 

Nach dem Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung hat der Kreis Herford Einrichtungen für den Feuerschutz und die Hilfeleistung zu unterhalten, soweit hierfür ein überörtlicher Bedarf besteht. Darüber hinaus muss der Kreis eine ständig besetzte Funkzentrale vorhalten. Eine solche Leitstelle ist im Rettungsdienst zentrales Schaltorgan mit Lenkungs-, Leitungs- und Koordinierungsbefugnissen gegenüber sämtlichen am Rettungsdienst mitwirkenden Organisationen. Im Feuerschutz und bei Hilfeleistungen nehmen die Disponenten Hilfeersuchen entgegen und alarmieren die Feuerwehren nach der Alarm- und Ausrückordnung. Außerdem hat die Rettungsleitstelle eine Reihe sonstiger Aufgaben – wie die Registrierung und Auswertung der Einsatzdaten - zu erfüllen. Die Kreisleitstelle Herford in Hiddenhausen-Eilshausen hat zum 1. Februar 1984 ihren Betrieb aufgenommen. Seit Januar 2003 werden in Eilshausen sämtliche Notrufe aus dem Kreis Herford – pro Jahr sind es rund 20.000 - entgegengenommen. Davor hatten die Städte Bünde, Herford und Löhne noch eigene Nebenleitstellen unterhalten.



Von Jens Vogelsang
(Fotos: Hackländer, Vogelsang)