Fernfahrer rettet sich aus brennendem Lastzug

Großeinsatz auf der Vlothoer Straße

einsatz-hf-2Herford. Ein  Lastzug ist in der Nacht zum Montag (4.05./5.05.2014) auf der Vlothoer Straße in Herford komplett ausgebrannt. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschfahrzeugen an, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Dabei machte den Wehrleuten vor allem die enorme Strahlungswärme zu schaffen. Der polnische LKW-Fahrer blieb unverletzt; sein Fahrzeug  wurde allerdings völlig zerstört.  

Kurz vor dem Unglück war der Brummi-Pilot noch auf der Autobahn 2 unterwegs gewesen.  Nach eigener Aussage hatte er sich dann allerdings aufgrund von Bremsproblemen entschieden,  an der  Anschlussstelle Herford-Ost abzufahren. Viel Zeit blieb dem Fahrer  jetzt nicht mehr; denn als er seine Fahrt auf der Vlothoer Straße in Richtung Herford fortsetzen wollte, setzte die defekte und vermutlich überhitzte Bremsanlage den Lastzug in Brand. Dem Polen gelang es gerade noch rechtzeitig, sein persönliches Hab und Gut aus der Fahrerkabine zu schnappen und sich dann in Sicherheit zu bringen.

Die Feuerwehr Herford wurde um 23:45 Uhr über die Kreisleitstelle alarmiert.  Das Gerätehaus der Löschgruppe Schwarzenmoor liegt ganz in der Nähe der Autobahn.  Als von dort und von der Hauptamtlichen Wache die ersten Einsatzkräfte eintrafen, brannten Zugmaschine und Auflieger bereits  in voller Ausdehnung.  Die Ladung, die aus Holzpaletten bestand, bot den Flammen reichlich Nahrung.  „Die Strahlungswärme war in der Anfangsphase extrem“, berichtete Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier. Vier an der Straße geparkte Autos seien durch die enorme Hitze beschädigt  und die Fassade eines leer stehenden Wohngebäudes sei  in Mitleidenschaft gezogen worden. „Eine Fensterscheibe zersprang, ein Rollladen verschmorte!“

Die Wehrleute kümmerten sich deshalb  vorrangig  darum,  ein Übergreifen der Flammen auf das Haus zu verhindern. Dazu wurden mehrere Strahlrohre in Stellung gebracht und damit quasi eine Wasserwand zur Abschirmung der Strahlungswärme erzeugt. Die Feuerwehrexperten sprechen in einem solchen Fall von einer Riegelstellung.  Parallel dazu nahmen die Einsatzkräfte zwei Schaumrohre zum brennenden Lastzug vor, mit denen es gegen 0:44 Uhr gelang, die Flammen größtenteils zu ersticken. Die Nachlöscharbeiten dauerten dann allerdings noch geraume Zeit an. Zur Verstärkung kam das Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000) aus Vlotho. Ein Spezialunternehmen, das von der Polizei angefordert worden war, führte anschließend die schwierige Bergung des LKW-Wracks durch. Erst gegen 3 Uhr war der Einsatz für die 23 Feuerwehrleute  beendet.

Das Feuer, das aller Wahrscheinlichkeit nach durch die defekte Bremse ausgelöst worden war, hat laut Schätzungen der Feuerwehr einen Schaden von rund 150.000 Euro angerichtet. Der polnische LKW-Fahrer wurde zunächst auf der Polizeiwache in Herford untergebracht, wo ihn später ein Kollege abholte.

-Vo-
Infos u. Fotos: Feuerwehr Herford

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Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintreffen, steht der LKW bereits im Vollbrand.

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Die Ladung besteht aus Holzpaletten, sodass die Flammen reichlich Nahrung finden.

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Die Einsatzkräfte rücken unter  Atemschutz vor.

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Letzte Brandnester werden mit einem C-Strahlrohr gelöscht.