Bauprogramm steht vor dem Abschluss

Neues Gerätehaus in Herford-Diebrock

P1030800Herford. Die Löschgruppe Herford-Diebrock erhält ein neues Gerätehaus. Die Bauarbeiten an der Zeppelinstraße im Gewerbegebiet Diebrock sind bereits im vollen Gange. Laufe alles reibungslos weiter, dann könnten die Aktiven ihr neues Domizil bereits Ende dieses Jahres beziehen, sagt Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier. Für das Bauvorhaben sind rund 550.000 Euro veranschlagt.

Der erste Spatenstich hatte bereits im Dezember 2013 stattgefunden. Herfords damaliger Bürgermeister Bruno Wollbrink unterstrich während des Termins die Notwendigkeit des Projektes. „Die Sicherheit hat oberste Priorität für unsere Bürger“. Deshalb sei die Ausstattung der Feuerwehr, trotz der prekären Haushaltslage  der Stadt nie zum Streitpunkt unter den Ratsfraktionen geworden. Wollbrink war bei der Kommunalwahl 2014 nicht erneut angetreten. Er werde die Bauarbeiten allerdings als Privatperson „wachsam weiter verfolgen“, so sein damaliges Versprechen auf der grünen Wiese im Gewerbegebiet.
Seit der Grundsteinlegung hat sich auf dem etwa 3500 Quadratmeter großen Grundstück, das direkt am Anfang der Zeppelinstraße liegt, viel getan. Durch den milden Winter konnten die  ersten Erd- und Erschließungsarbeiten bereits Ende Februar in Angriff genommen werden. Nachdem die Bodenplatte gegossen war, hatten die Maurer des Bauunternehmens Leimbrock aus Rödinghausen damit begonnen, den Trakt mit den Schulungs- und Sozialräumen hochzuziehen. Der Rohbau steht mittlerweile. Direkt davor haben die Mitarbeiter der Firma Möller Glasmetall auch schon das Stahlgerippe für die neue Fahrzeughalle errichtet. Die Konstruktion der  Metallbauexperten aus Bünde wird einmal das Dach für das gesamte Gebäude tragen. Deshalb wurden auch im Bereich des künftigen Schulungs- und Sozialtraktes Stahlpfeiler und -träger montiert. „Die neue Halle bietet Platz für drei Großfahrzeuge“, sagt Stiegelmeier. Die Einsatzwagen der Diebrocker, ein Tanklöschfahrzeug 16/25 (TLF 16/25) und ein Mannschaftstransporter (MTF), können darin bequem untergebracht werden. Das gilt ebenso für das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), mit dem die Löschgruppe voraussichtlich Anfang kommenden Jahres - als Ersatz für das mittlerweile 25 Jahre alte Tanklöschfahrzeug - ausgestattet wird. Das alte Spritzenhaus, das sich momentan noch in einem Seitenflügel der privaten Grundschule „Das Forscherhaus“ an der Hausheider Straße befindet, wäre für das neue Auto schlichtweg zu klein gewesen, meint Stiegelmeier. Und auch sonst hätte das alte Gerätehaus wenig mit einem modernen Ausbildungsstandort gemein.  Das Gebäude sei sanierungsbedürftig und wegen der drangvollen Enge mit den geltenden  Unfallverhütungsvorschriften nicht in Einklang zu bringen.
Die Errichtung des modernen Funktionsbaues für die Löschgruppe Diebrock wurde vom Immobilien- und Abwasserbetrieb (IAB), Sparte Immobilien, einem kommunalen Eigenbetrieb der Stadt Herford, in Auftrag gegeben. Den neuen Standort im Gewerbegebiet Diebrock wählten die Verantwortlichen mit Überlegung. Große Unternehmen, wie die Bekleidungsfabrikanten Ahlers und Brax, Wellpappenhersteller Schöneberg, Brillux-Farben und Schraubenlieferant Dresselhaus haben hier Produktions- und Lagerstätten. Hinzu kommen die Post AG sowie die Paketdienste Ups und Trans-o-flex, die in unmittelbare Nähe Logistikzentren unterhalten. Die stark befahrenen Bundesstraßen 61 und 239 verlaufen außerdem nur einen Steinwurf weit entfernt. Löschgruppenführer Jürgen Eickmeier und seine 27 Aktiven können künftig all diese Bereiche von ihrem neuen Domizil aus schnell erreichen. Zuletzt war die Truppe innerhalb weniger Wochen zweimal im Gewerbegebiet gefordert: Zunächst geriet ein mit Papierballen beladener Lastwagen in Brand; dann liefen in einer Halle rund 600 Liter verdünnte Natronlauge aus. Die Löschgruppen Diebrock und Elverdissen bilden gemeinsam den Löschzug-Süd, der für den Herforder Süden und Süd-Westen zuständig ist.
Mit der Errichtung des neuen Gerätehauses an der Zeppelinstraße geht das „Feuerwehr-Bauprogramm“ der Stadt Herford, das vor rund sechs Jahren begonnen hatte, langsam seinem Ende entgegen. Zunächst waren die Räumlichkeiten des Löschzugs Herford-Mitte renoviert worden. Es folgten die Sanierung und Erweiterung des Gerätehauses Elverdissen und der Neubau am Standort Herford-Schwarzenmoor. In Diebrock hatte es ursprünglich den Vorschlag eines Privatunternehmers gegeben, das Gerätehaus privat errichten und finanzieren zu wollen. Nach dessen Vorstellungen hätte die öffentliche Hand den Bau dann mieten sollen.

-Vo-
Fotos: J. Vogelsang


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Dank des milden Winters können die Bauarbeiter bereits Ende Februar mit den Erd-
und Erschließungsarbeiten für das neue Gerätehaus in Diebrock loslegen.

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April 2014: Die ersten Fundamente zeigen die Umrisse des Sozialtraktes (vorne im Bild) und der Fahrzeughalle.

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Mai 2014: Teile des Rohbaus stehen bereits. (Gebäudeansicht von hinten)

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Juni 2014: Blick von der Zeppelinstraße aus auf das Stahlgerippe der Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen.

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Ansicht von hinten auf die künftigen Schulungs- und Sozialräume und

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… von der Seite auf den gesamten Neubau.

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Das alte Domizil der Löschgruppe Diebrock an der Hausheider Straße. Eine Sanierung wäre hier einem Neubau gleich gekommen.