Die neue "Pantherschmiede" in Oberösterreich

Rosenbauer nimmt "Fabrik der Zukunft" in Betrieb

IMG 9272Leonding/Oberösterreich. Er ist spurtstark, unnachgiebig und kampferprobt wie eine Raubkatze. Der „Panther“ ist ein Flughafenlöschfahrzeug und das Premium-Produkt des Feuerwehrspezialisten Rosenbauer aus Österreich. Am Konzernsitz in Leonding, nahe der Landeshauptstadt Linz,  nahm das Unternehmen im Sommer 2014 ein neues Montagewerk in Betrieb. „Damit haben wir frühzeitig die Weichen in einem stark umkämpften Feuerwehrmarkt gestellt“, sagte Dr. Dieter Siegel, Vorstandsvorsitzender der Rosenbauer International AG bei der Einweihung. 

Der Konzern aus der Alpenrepublik spricht von dem modernsten Fahrzeugwerk der Feuerwehrbranche. Die beiden neuen, synchronisierten Fertigungslinien seien dabei die zentralen Bestandteile der „Fabrik der Zukunft“. Dort werden das Flugfeldlöschfahrzeug „Panther“ und die kommunalen Löschfahrzeuge der AT-Baureihe montiert. „AT“ steht übrigens für „Advanced-Technology“ oder übersetzt  Zukunftstechnologie. Als ebenso fortschrittlich beschreibt Rosenbauer die Produktion der Löschboliden im neuen Werk 2 Leonding, das nach einer einjährigen Umbau- und Anpassungsphase im Juni 2014 nun offiziell eröffnet wurde. Gearbeitet werde nach industriellen Standards der Automobil- und Maschinenbauindustrie, heißt es vom Konzern. „Alle Prozesse sind synchronisiert!“ Bereits wenige Tage nach Anlauf der Produktion hatte Rosenbauer die ersten Autos in seiner neuen „Fahrzeugschmiede“ fertiggestellt: Der erste „Panther“ aus dem Werk 2 Leonding ging nach Malaysia und den ersten „AT“ erhielt die Feuerwehr Thüngen in Deutschland.
Der neue Standort ist für eine jährliche Produktionskapazität von etwa 150 Flugfeldlöschfahrzeugen des Typs „Panther“ sowie 250 Normfahrzeugen der AT-Baureihe im Einschichtbetrieb ausgerichtet. Durch die Einführung anderer Arbeitszeitmodelle könne die Kapazität entsprechend erweitert werden, sagt die Rosenbauer-Zentrale. Über zwölf Millionen Euro seien in den zurückliegenden Monaten in das neue Werk investiert worden. 350 Mitarbeiter seien dort beschäftigt. Das neue rund 52.000 Quadratmeter große Rosenbauer-Areal liegt nur etwa drei Kilometer von der Konzernzentrale entfernt. Entstanden sind eine 15.000 Quadratmeter große Werkshalle und 5.000 Quadratmeter Bürofläche. Das Werk 2 Leonding, so betont Rosenbauer, hätte damit eine rund 60-prozentige Vergrößerung der Produktionsfläche am Standort des Unternehmens in Oberösterreich  gebracht. „Wir bekommen Platz, den wir dringend benötigen“, sagt Konzernchef Siegel; denn: „Der Wettbewerbsdruck erfordert Lösungen, durch die es gelingt, die Feuerwehrfahrzeuge effizient und in bester Qualität herzustellen!“  
Die Montage auf den beiden Hauptlinien erfolgt an definierten Stationen und nach einem festgelegten Takt. Die Fahrgestelle und Aufbauten werden auf Schienen und damit quasi automatisch von einer Station zur nächsten weiterbewegt. Signale läuten jeweils den Taktwechsel ein. Für die Montage der „Panther-Modelle“ 4 X 4 (zweiachsiges Allradfahrgestell) und 6 X 6 (dreiachsiges Allradfahrgestell) sind sechs solcher Stationen vorgesehen. Auf Transportwagen geht es für die kompletten Chassis im Zweitagestakt von Station zu Station.  Die Montage der kommunalen Löschfahrzeuge der AT-Baureihe erfolgt hingegen im Eintagestakt über 13 Stationen hinweg, wobei im Gegensatz zur „Panther-Linie“ nur der Aufbau, also nicht das komplette Fahrgestell, durch die Halle „geschleust“ wird. Die „Hochzeit“, gemeint ist damit die Vereinigung von Aufbau und Chassis, erfolgt vielmehr im letzten Takt. Danach geht das Auto noch zur Beladung und Inbetriebnahme an verschiedene weitere Standplätze bis in den  „Finishbereich“, wo der „Feinschliff“ erfolgt.
Rosenbauer ist ein  international tätiger Konzern und weltweiter Partner der Feuerwehr. Das Unternehmen entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstungen sowie Telekommunikations- und Informatiklösungen für den Einsatzalltag. Mit einem Jahresumsatz von 738 Millionen Euro und über 2.600 Mitarbeitern ist Rosenbauer nach eigenen Angaben größter Feuerwehrausstatter der Welt.  Zum Konzern gehören unter anderem das Feuerlöschgerätewerk in Luckenwalde/Brandenburg (ehemals FGL) und Drehleiter-Spezialist  Metz-Aerials in Karlsruhe. Zu den Spitzenprodukten der Rosenbauer-Group zählt der „Panther 8 X 8“. Er ist mit zwei Caterpillar-Motoren ausgerüstet, die über insgesamt 1.260 PS verfügen. Der 52 Tonnen schwere Vierachser beschleunigt damit in 25 Sekunden von 0 auf 80 Stundenkilometer. Er ist mit einem Löscharm ausgerüstet und hat 12.500 Liter Wasser, 1.500 Liter Schaum sowie 500 Kilogramm Pulver an Bord.  

-Vo-

Informationen: Rosenbauer International AG, Austria


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Rosenbauer ist ein international agierender Feuerwehrausstatter. (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Am Konzernsitz in Leonding/Oberösterreich entstand für 12 Millionen Euro ein neues Werk. (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Die beiden synchronisierten Fertigungslinien sind das Herzstück der Fabrik mit
einer Fläche von 15.000 Quadratmetern. (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Montiert werden das Flugfeldlöschfahrzeug „Panther“ (im Hintergrund) und die kommunalen Löschfahrzeuge
der AT-Baureihe (im Vordergrund). (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Für die Produktion des „Panther“ sind sechs Stationen vorgesehen. (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Seine Kabine wird in vier gesonderten Arbeitsschritten montiert und
dann auf Rollwagen zur Hauptlinie transportiert. (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Lemongelbe „Panther“ für die US-Army im Finishbereich (Foto: © Rosenbauer International AG)

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Rosenbauer-Premium-Produkt: Der „Panther 8 X 8“ (Länge: 12,25 Meter)
mit 1.260 PS und 12.500 Litern Wasser an Bord. (Foto: Archiv KFV Herford)