Stimmung gut, Verpflegung gut, Wetter durchwachsen!

14. Kreisjugendzeltlager am Herthasee

DSC 0433Hörstel/Kreis Herford. Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Wittekindsland sind am letzten Ferienwochenende (6.-9.08.2015) nach Hörstel im Münsterland gereist. Am Herthasee kamen rund 280 Jugendliche und Betreuer zum 14. Kreisjugendzeltlager zusammen. Das Programm für die Veranstaltung hatte der Feuerwehrnachwuchs selber über sein Jugendforum zusammengestellt.  Es gab Workshops, Geschicklichkeitsspiele und die traditionelle „Wasserbombenschlacht“. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer überzeugte sich vor Ort von der ausgelassenen Stimmung: „Das ist Euer Wochenende!“, sagte Hackländer während einer kurzen Ansprache.

Zwölf Jugendfeuerwehren sind bei dem Zeltlagerevent mit dabei. Sie reisen zum größten Teil bereits am Donnerstag an. Die Jungfeuerwehrleute zeigen sich beim Aufbau der Unterkünfte geübt.  Der Jugendzeltplatz ist in ein Kiefernwäldchen eingebettet. Darin entsteht im Handumdrehen eine kleine „Zeltstadt“. Im Zentrum des Camps, dem „Marktplatz“, ist die große Versammlungsstätte zu finden. Davor sind zwei   Fahnen gehisst.  „Jugendfeuerwehren im Kreis Herford“ und „Ohne uns wird’s brenzlig“ ist darauf zu lesen. Einige Jugendliche besuchen am Freitag das Aaseebad in Ibbenbüren oder den Natur-Zoo in Rheine. Das Programm für den darauffolgenden Samstag ist hingegen vom Jugendforum ausgearbeitet worden. „Es vertritt die Interessen der Jugendlichen!“, erläutert Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier. Das Jugendparlament, in dem zwei Mitglieder aus jeder Jugendfeuerwehr vertreten seien, hätte zuvor zweimal getagt, sagt Meier.

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Die Freizeitanlage Herthasee bei Hörstel ist Schauplatz des 14. Kreisjugendzeltlagers.

Jetzt laufen, ganz so wie es die Jugendlichen demokratisch entschieden haben, auf dem gesamten Platz viele verschiedene Aktionen. Die Jugendfeuerwehr Vlotho hat beispielsweise den „Tanz unter der Limbo-Stange“ organsiert, während bei den beiden Gruppen aus Spenge Knoten und Stiche vorgeführt werden müssen. „Capture the Flag“ heißt es beim Feuerwehrnachwuchs aus Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck. „Für die  Teilnehmerteams geht es darum, die Fahne der Gegenpartei zu erobern“, so Jugendwart Fabian Stadelmann. An anderer Stelle wird aus Paletten und Plastiktonnen ein Floß gebaut und Wikinger-Schach gespielt. Die Jugendfeuerwehr Kirchlengern hat eine „Atemschutzübungsstrecke“ aufgebaut. „Die Teilnehmer sollen einen Eindruck davon bekommen, welche Belastungen im späteren Einsatzalltag auf sie zukommen“, sagt Jan-Wilhelm Busse (16), der den Parcours betreut. Niklas Neiss (13), ebenfalls Nachwuchsfeuerwehrmann aus Kirchlengern, demonstriert, wie es geht. Er setzt sich das Atemschutzgerät auf den Rücken - es handelt sich um eine Attrappe, die aus sandgefüllten PVC-Rohren besteht - und bewegt sich mit Mundschutz und abgeklebter Taucherbrille im Seitenkriechgang am C-Schlauch entlang.

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Der See liegt in der münsterländischen Parklandschaft.

Am Herthasee, der inmitten der münsterländischen Parklandschaft liegt, fanden in früherer Zeit bereits drei Zeltlagerveranstaltungen der Kreisjugendfeuerwehr statt. Auch dieses Mal sei man gut aufgenommen worden, sagt Natascha Meier. „Inhaber Josef Janning hat uns sofort die Zusage gegeben!“ Erstmals war man an dem 50.000 Quadratmeter großen Badesee, der im Schnitt nur 1,30 Meter tief ist, im Jahr 1999 zu Gast. Damals hatte es das ganze Wochenende hindurch geregnet.  Das Wetter hat beim diesjährigen Kreisjugendzeltlager ebenfalls Kapriolen geschlagen. In den beiden Nächten zuvor, so erzählt Meier, hätte es nach heftigen Regenfällen überall Wassereinbrüche gegeben. Maik Beckmann, Jugendwart in Bünde, bestätigt die Schilderungen. „Wir hatten zehn Zentimeter Wasser im Zelt!“  Teilweise sichern die Jugendfeuerwehren ihre Zeltdächer mit zusätzlichen Planen, die aus dem Baumarkt besorgt werden. Ansonsten sind die Probleme der letzten Nächte längst vergessen. Tom-Niclas Benecke, Jungfeuerwehrmann aus Spenge, ist an diesem Samstag 14-Jahre alt geworden. Die gesamte Mannschaft gratuliert und Jugendwart Michael Bergemann übergibt ihm eine Bananensplit-Torte. Bei der Jugendfeuerwehr Enger freut man sich über den Besuch von Jürgen Tomann, erster Jugendwart der Widukindstadt und seit kurzem Wehrführer a.D.  „Die Jugendfeuerwehr liegt mir noch immer am Herzen“, sagt er zu Christian Lange, der die Gruppe jetzt leitet.
Am Nachmittag sind Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer und weitere Führungskräfte zu Gast. Die Jugendlichen treten vollzählig auf dem „Marktplatz“ an. Eine Feuerwehrabordnung aus Kirchlengern, die unter Leitung von Wehrführer Frank Rieke steht, hat Geschenke und eine Urkunde mitgebracht. Sie sind für Betreuerin Doris Sieker bestimmt, die an diesem Nachmittag in die Ehrenabteilung verabschiedet wird. Die Feuerwehrfrau aus Stift Quernheim-Klosterbauerschaft hat die Jugendfeuerwehr Kirchlengern seit ihrer Gründung im Jahr 1982 begleitet und arbeitete auch einige Jahre im Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr mit. Sie habe sich in vielfältiger Weise für die Jugendarbeit verdient gemacht, meint Frank Rieke. Jetzt werde Doris im Kreis der Jugendfeuerwehr verabschiedet: „Dort, wo Du Dich immer am wohlsten gefühlt hast!“
Mit einer großen „Wasserbombenschlacht“, bei der kaum ein T-Shirt trocken bleibt, endet das Spiele-Programm am Samstagnachmittag. Obwohl das Zeltlager sehr diszipliniert abläuft, haben die beiden Rettungsassistenten, Tobias Güttler (Bünde) und Marco Peters (Hiddenhausen), gut zu tun. Sie behandeln Wespenstiche und sonstige kleinere Blessuren. Ein großes Lob bekommen die beiden Feldküchen aus Bünde-Hunnebrock und Löhne-Gohfeld zu hören. Die beiden Chefköche Klaus-Dieter Henseler und Jürgen Tasto verarbeiten mit ihrem Team 300 Eier zu Rührei, zaubern hunderte Leberkässemmeln und grillen ebenso viele Steaks. Ursprünglich hatte sich das Jugendforum Spanferkel gewünscht. „Das konnten wir allerdings nicht erfüllen“, sagt Klaus-Dieter Henseler mit einem Lachen.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

 

 

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Die Versammlungsstätte am „Marktplatz“ steht im Zentrum der „Zeltstadt“.

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(v.l.) Jan-Wilhelm Busse, Niklas Neiss u. Tobias Bartsch haben eine provisorische „Atemschutzübungsstrecke“
vorbereitet. Die Teilnehmer sollen einen Eindruck vom späteren Einsatzalltag bekommen.

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Glückwünsch an Tom-Niclas Benecke aus Spenge. Er bekommt von Jugendwart Michael Bergemann eine Torte überreicht.

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Gern gesehener Gast: Engers Wehrführer a.D. Jürgen Tomann (rechts im Hintergrund) wird von
Jugendwart Christian Lange (links im Hintergrund) und weiteren Betreuern aus Spenge und Herford-Schwarzenmoor begrüßt.

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Zeltplatzaufsicht: (v.l.) Achim Honerkamp (Rödinghausen) u. Dustin Jost (Hiddenhausen) haben eine ruhige Schicht.

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Die gesamte Feuerwehrjugend tritt auf dem „Marktplatz“ an.

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KBM Wolfgang Hackländer  hält eine kurze Ansprache. Er wünscht dem Feuerwehrnachwuchs einen guten Schulstart.

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Verabschiedung und Belobigungen: (v.l.) KJFW Natascha Meier, Frank Rieke (Wehrführer Kirchlengern),
Klaus-Dieter Henseler (Chefkoch der Feldküche Bünde-Hunnebrock), Timo Bauer (Jugendwart Kirchlengern),
Doris Sieker (Verabschiedung), KBM Wolfgang Hackländer, Klaus Willmann (Feldküche Bünde-Hunnebrock),
Jürgen Tasto (Chefkoch der Feldküche Löhne-Gohfeld) u.
Michael Ober-Kassebaum (Löschgruppenführer Stift Quernheim-Klosterbauerschaft)

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Doris Sieker neben Jugendwart Timo Bauer. Sie hat die Jugendfeuerwehr seit ihrer Gründung unterstützt …

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… und bekommt dafür von Löschgruppenführer Michael Ober-Kassebaum Blumen überreicht.

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Bei der Jugendfeuerwehr Bünde werden alle Vorbereitungen …

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… für das „große Finale“ getroffen.

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Mit einer großen „Wasser-(bomben-)schlacht“ endet das Spiele-Programm am Samstag.

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Das 14. Kreisjugendzeltlager ist von einer ausgelassenen und harmonischen Stimmung geprägt.