Minister radelt zur Feuerwehr

Ralf Jäger macht im Rahmen seiner „Komm-Tour 2016“ Station am Gerätehaus Enger

2016 05 18 12 54 40 7256Enger. Hoher Besuch bei der Jugendfeuerwehr Enger: NRW-Innenminister Ralf Jäger hat am Mittwoch (18.05.2016) den Kreis Herford per Fahrrad erkundet und am Gerätehaus an der Ringstraße Station gemacht. Er kam mit den Jungfeuerwehrleuten ins Gespräch, bewies Geschick beim Schlauchkegeln und verputzte in geselliger Runde eine Bratwurst. Während seiner Stippvisite in der Widukindstadt äußerte der Minister großen Respekt vor den Leistungen der ehrenamtlichen Helfer. 

Jäger, der in den letzten Wochen wegen der Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof unter Druck stand, traf gegen 13 Uhr am Rathaus ein. Von dort radelte er zusammen mit Bürgermeister Thomas Meyer zum Gerätehaus Enger-Mitte an der Ringstraße. Hier hatten sich Feuerwehrchef Michael Rogowski und Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange zusammen mit gut 15 Jugendlichen und einigen Betreuern auf den Besuch des Ministers und seiner Begleitdelegation vorbereitet. Der Grill war angefeuert und die Getränke standen bereit. Auch einen Infostand mit einigen Fotos und Neuigkeiten sowie einen Tisch mit allerlei Gerätschaften hatte man aufgebaut. Jäger begrüßte die Jugendfeuerwehrmannschaft. In lockerer Atmosphäre kam man sofort ins Gespräch. Der Politiker schien gut informiert zu sein: „Ihr seid doch 36 Mitglieder oder?“
Jäger wollte weitere Details wissen. Er ließ sich erklären, wie der Dienst und die Aktivitäten der Jugendlichen aussehen und welche Schutzausrüstung ihnen von der Stadt zur Verfügung gestellt wird. Er erinnerte daran, dass 90 Prozent der Feuerwehrleute im Lande rein ehrenamtlich tätig seien. Darum appellierte er an die Gruppe: „Bleibt am Ball, wir brauchen Euch!“
Während der Unterredung mit Wehrführer Michael Rogowski erkundigte sich der Minister, ob man in Enger bereits die Gründung einer Kinderfeuerwehr in Betracht gezogen habe. „Was hält ein erfahrener Feuerwehrmann von dieser Möglichkeit, die das neue Gesetz bietet!“ Im weiteren Gesprächsverlauf wurde deutlich, dass Jäger „FeuerwEhrensache“ zum Erfolg führen will. Die Zielsetzung des Projektes besteht darin, das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken und mehr Kinder, Frauen und Migranten für die Feuerwehr zu begeistern.
Anschließend nahm sich der Gast aus Düsseldorf wieder Zeit für den Nachwuchs. Er ließ sich die Feuerwehrarmaturen erklären und verblüffte mit seinem bereits vorhandenen Wissen. Die Jungfeuerwehrleute wiesen Minister und Bürgermeister in die Handhabung des Schlauchmaterials ein. Die Beiden konnten so im Anschluss ihr Geschick beim zielsicheren Ausrollen und fachmännischen Aufrollen unter Beweis stellen.
Christian Dahm und Angela Lück, die beiden Landtagsabgeordneten aus der Region, unterstützen den Minister während seiner Tour durch den Kreis Herford. In Enger stärkte sich die Delegation mit Bratwürstchen und Getränken. Ralf Jäger reihte sich übrigens brav in die Schlange am Grill ein.
Zum Abschluss überreichte Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange dem lächelnden Minister einen kleinen Löscheimer. „Den bekommt bei uns jeder Jugendliche, der in die aktive Wehr wechselt!“ Und Bürgermeister Meyer bedachte ihn ebenfalls mit einem kleinen Präsent: „Damit Sie irgendwann einmal wiederkommen; denn ein Besuch lohnt sich, nicht nur wegen der drei Museen in unserer Stadt!“ Dann schwang sich Ralf Jäger wieder auf sein Fahrrad, um die nächste Etappe nach Bünde in Angriff zu nehmen. Bürgermeister Meyer bedankte sich derweil bei der Feuerwehr Enger: „Ihr habt unsere Stadt schön präsentiert!“
Während seiner „Komm-Tour 2016“ besuchte der Innenminister weitere Projekte, die vom ehrenamtlichen Engagement der Bürger leben. Etwa die „Spielewohnung“ an der Herforder Ulmenstraße. Dort können Flüchtlinge Sprach- und Malkurse besuchen und es gibt Spielmöglichkeiten für Kleinkinder. Einen Zwischenstopp legte er außerdem an der Museumsschule in Hiddenhausen ein, wo sich ehrenamtliche Helfer darum kümmern, dass Schulklassen den Unterricht wie zur Kaiserzeit erleben. „Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Gesellschaft nicht annähernd so vielfältig!“, meinte Jäger.

Von Jens Meyer
(Text u. Fotos)

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(v.r.) Minister Ralf Jäger, Angela Lück (MdL), Christian Dahm (MdL), Bürgermeister Thomas Meyer,
Wehrführer Michael Rogowski und Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange mit dem Engeraner Feuerwehrnachwuchs

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Im Gespräch: (v.l.) Ralf Jäger, Wehrführer Michael Rogowski, Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange und Bürgermeister Thomas Meyer

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Zu Stärkung gibt es Würstchen vom Holzkohlegrill

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Rund zehn Personen begleiten den Minister während seiner Tour.

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Jäger steht der Lokalpresse Rede und Antwort.

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Schlauchkegeln in der Fahrzeughalle

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Bürgermeister Meyer überreicht zum Abschied original „Widukind-Schokolade“ und …

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…von der Jugendfeuerwehr gibt es einen kleinen Löscheimer.

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Danach macht sich die Delegation auf den Weg in Richtung Bünde.

Stichwort: Kinderfeuerwehren
Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes für den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) hat sich die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr verändert. Die Kinderfeuerwehr (KF) ist neu zur „Familie“ hinzugekommen. Der Verband der Feuerwehren NRW (VdF NRW) sieht in der Möglichkeit zur Gründung solcher Bambini-Abteilungen, in die Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensjahr aufgenommen werden sollen, eine Chance und einen Schritt in die richtige Richtung. „Natürlich kann das nicht einfach so mit in die Gerätehäuser gepackt werden!“, hatte VdF-Vertreter Jörg Müssig im März auf einer Infoveranstaltung gesagt. Nötig sei vielmehr eine Zusammenarbeit mit pädagogischem Personal, wie sie beispielsweise über eine Kooperation mit den Schulämtern erreicht werden könne. Eine solche Kinderfeuerwehr sei auch als Arbeitsgemeinschaft an einer offenen Ganztagsschule denkbar, meinte Müssig damals. „Es bietet sich im Übrigen nicht an, die Kinder mit Uniformen auszurüsten!“ Der VdF hat Informationsmaterial zum Thema Kinderfeuerwehr erarbeitet und bietet dazu auch dezentrale Informationsveranstaltungen an. Ab zehn Jahren erfolgt im Regelfall der Übertritt in die Jugendfeuerwehr.

-Mey-

Stichwort: Komm-Tour
Die „Komm-Tour 2016“ führte Innenminister Ralf Jäger durch zehn Städte in Ostwestfalen und das in drei Tagen. Die Radtour startete am 18. Mai in Herford und führte von dort nach Enger. Der Minister besuchte Projekte, Initiativen und Vereine, die vom Ehrenamt leben. Die Tour stand unter dem Motto: "Das Ehrenamt verdient Anerkennung, Respekt und Dank!". Sie endete am dritten Tag mit einem Besuch in Vlotho und Bad Salzuflen.

-Mey-