400.000 Nadeln brennen wie Zunder!

Sicherheitshinweise des KFV Herford zur Advents- und Weihnachtszeit

Adventskranz Feuer DekraKreis Herford. Echte Wachskerzen sorgen in der Advents- und Weihnachtszeit für eine besinnliche Stimmung. Ihr unsachgemäßer oder leichtsinniger Gebrauch kann der Gemütlichkeit allerdings schnell einen brandheißen Schlusspunkt setzen. Die Erfahrungen der Feuerwehr haben gezeigt: Ist das Adventsgesteck oder der Christbaum ausgedörrt, können die Nadeln explosionsartig verbrennen. Damit es soweit gar nicht erst kommt, hat der Kreisfeuerwehrverband Herford einige Tipps parat, um Wohnungsbrände zu vermeiden.

Die Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft belegen, dass die  Anzahl der Brände in der Weihnachtszeit mit rund 12.000 Fällen seit 2009 bundesweit nahezu unverändert geblieben ist. „Kerzen sollten deshalb niemals ohne Aufsicht brennen“, sagt Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer; denn Unachtsamkeit ist nach seinen Erfahrungen die  Brandursache Nummer eins.  Deshalb rät der Feuerwehrchef dazu, Kerzen nur in hierfür geeigneten, nicht brennbaren Halterungen zu entzünden. Gefährlich seien zudem brennbare Unterlagen und Materialen in der näheren Umgebung sowie starke Zugluft.  In der Weihnachtszeit sind Lichterketten ebenfalls sehr beliebt. Hierzu empfiehlt Hackländer, nur Artikel zu kaufen, die mit dem VDE-Symbol versehen sind. Das Prüfzeichen garantiere, dass die Sicherheit dieser Artikel gewährleistet sei. „Wichtig ist bei solchen Ketten, gerade auch bei LED-Leuchten, auf eine eventuelle Überlastung der Steckdosen und Verlängerungskabel zu achten.“

Löschmittel für den Notfall bereitstellen

Wer auf echte Kerzen am Weihnachtsbaum nicht verzichten möchte, der sollte Fichte oder Tanne besonders standsicher aufstellen und auf einen ausreichenden Abstand zur Wohnungseinrichtung, wie Vorhängen, Teppichen und Möbeln, achten. „Versorgen Sie den Baum regelmäßig mit Wasser, um ein Austrocknen zu verzögern“, sagt Hackländer, der eine Ausbildung zum Brandschutztechniker hat. „Ein großes Stück mehr Sicherheit bietet sicherlich eine elektrische Lichterkette.“ Ist der Christbaum nämlich erst einmal ausgedörrt, dann genüge  bereits ein Funke und das Nadelgrün stehe in Flammen, warnt der Feuerwehrmann. Rund 400.000 Nadeln hat die "Standardausführung" eines Weihnachtsbaums, einer Fichte von 2,20 Meter Höhe. Wird der Harz im Nadelinneren erhitzt, so beginnt er sich zu verflüssigen und schließlich zu verdampfen. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. „Es kommt schließlich zu einer Kettenreaktion, die explosionsartig abläuft“, sagt Hackländer. Irgendwann werde der Baum durch den unterschiedlichen Abbrand kopflastig, stürze um und setze in den meisten Fällen weitere Teile der Wohnungseinrichtung in Brand. Ganz wichtig sei daher, für den Notfall Löschmittel, wie etwa einen Eimer Wasser, bereitzuhalten. Eigene Löschmaßnahmen sollten nach den Worten des Kreisbrandmeisters aber nur dann durchgeführt werden, wenn diese ohne Eigengefährdung noch möglich seien. Ansonsten: „Schließen Sie nach Möglichkeit die Tür zum Brandraum, verlassen Sie mit allen Personen die Wohnung und rufen Sie die Feuerwehr!“
Rauchwarnmelder verringern das Risiko einer unbemerkten Brandausbreitung. Die kleinen
Lebensretter gibt es günstig im Fachhandel. Sie sind ab 1. Januar 2017 für alle Wohnungen in NRW Pflicht. (Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Adventskranz Feuer Dekra
Die Feuerwehr rät: Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen lassen!

(Foto: Provinzial-Versicherung)