Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann ist man ein Leben lang!

25 Jahre Feuerwehr-Ehrenabteilung Kirchlengern

DSC 0272Kirchlengern. So manchen gefahrvollen Einsatz haben sie in der Vergangenheit gemeinsam gemeistert. Jetzt, im Ruhestand gehören sie längst noch nicht zum alten Eisen. Ihre Hilfsbereitschaft und ihre große Erfahrung sind nach wie vor gefragt. Vor allem ihre soziale Verantwortung, im Krankheitsfall füreinander da zu sein, verdient Respekt. Die Mitglieder der Ehrenabteilung Kirchlengern feierten am Samstag (13.05.2017) ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum. Friedrich Wilhelm Tödtmann, 1. Vorsitzender der agilen Rentnertruppe, und Stellvertreter Hans Dieter Schmölzmeier hatten zu Kaffee und Kuchen in das Gerätehaus „auf dem Hüller“ eingeladen.

Landrat Jürgen Müller würdigte während der Feierstunde das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Kreis Herford in allen Bereichen. Der Freiwilligen Feuerwehr und ihrer Arbeit bescheinigte er einen besonders hohen gesellschaftlichen Stellenwert. „Sie retten Leben und helfen damit in besonderer Weise!“ Müller lobte die besondere Kameradschaft unter den Feuerwehrleuten. „Sie müssen sich im Einsatz aufeinander verlassen können!“ Und dieses Miteinander ende nicht mit dem 60. Lebensjahr und dem aktiven Dienst. Deshalb sei die Gründung der Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchlengern vor 25 Jahren ein ganz besonderer Tag gewesen. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit heute bei Ihnen zu sein, um Ihnen für Ihr langjähriges, ehrenamtliches Engagement zu danken!“

DSC 0602
Die Ehrenabteilung im Jubiläumsjahr.

Kümmerer stehen mit Rat und Tat zur Seite und leisten Sozialarbeit

Kirchlengerns Bürgermeister Rüdiger Meier fand ebenfalls anerkennende Worte für die Ehrenabteilung, wo ein Stück weit Sozialarbeit innerhalb der Feuerwehr geleistet werde. „Hier gibt es die Kümmerer, die ihre kranken Kameraden, die zu Hause, im Krankenhaus oder Pflegeheim ans Bett gefesselt sind, besuchen, damit sie nicht alleine bleiben!“ Meier bezeichnete diesen Einsatz als besonders wertvoll. Dass die Ehemaligen mit der Feuerwehr verbunden blieben, sei für die Aktiven Kameraden und die Jugendfeuerwehr wichtig. „Sie sind die großen Vorbilder, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und wertvolle Unterstützung leisten!“ Der Bürgermeister sprach sich dafür aus, dass gesundheitlich fitte Kameraden der Ehrenabteilung verstärkt in den Bereich der Brandschutzerziehung an Kindergärten und Schulen eingebunden werden. „Warum soll nicht ein lebenserprobter Opa, der sich liebevoll um seine Enkelkinder kümmert, eine solche Aufgabe übernehmen?“

Neue Laufbahnverordnung: Bis zum 67. Geburtstag aktiv!

Mit der Unterstützungsabteilung, die in der neuen Laufbahnverordnung geregelt ist, wird das auch offiziell möglich sein. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer, der die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrverbandes überbrachte, berichtete, die Neuregelung werde in den nächsten Tagen veröffentlicht. „In der Unterstützungsabteilung werden sich die ehemals Aktiven aber auch Außenstehende in die Feuerwehrarbeit einbringen können.“ Der aktive Feuerwehrdienst reicht künftig bis zum 67. Lebensjahr, verkündete der Kreisbrandmeister als weitere gravierende Neuerung. Bisher gilt eine Altersgrenze von 63 Jahren. „Der Gesetzgeber hat erkannt, dass wir viele Kameraden haben, die noch fit sind und noch weiter aktiven Dienst leisten können!“

DSC 0230
Zahlreiche Gäste sind gekommen.

Dieter Wilkening (Ehrenkreisbrandmeister): Dienst ist von gelebter Kameradschaft und Achtung geprägt!

Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening hielt die Laudatio zum Gründungsjubiläum. „Wer von der Einsatz- in die Ehrenabteilung wechselt“, so seine Worte, „der findet im Kreise seiner Feuerwehr weiterhin ein soziales Umfeld, das von gelebter Kameradschaft und Achtung geprägt ist!“ Er zeigte sich davon überzeugt: „Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann ist man im Regelfall bis zum Lebensende!“ Dafür gebe es die Jugendfeuerwehr, Einsatz- und Ehrenabteilung, die er als ein aufeinanderfolgendes Gemeinsames sah. Mit der Kinderfeuerwehr sei nun eine weitere, vierte Säule hinzugekommen. Wilkening verschwieg nicht, dass sich unter den Feuerwehrrentnern hin und wieder auch kleine Wehwehchen bemerkbar machten. Er nahm es mit Humor: „Manches muss bei unseren Treffen wiederholt werden, weil beispielsweise das ein oder andere Hörgerät nicht eingeschaltet ist!“ Die Ehrenabteilung brauche gerade diese gemischte Altersstruktur, um weiterhin lebendig zu sein und zu bleiben.
Die Gründungsversammlung der Ehrenabteilung Kirchlengern hatte auf Initiative des damaligen Gemeindebrandmeisters Frido Menkhoff am 7. Januar 1992 im Gerätehaus „auf dem Hüller“ stattgefunden. Bereits am 4. Februar hatte sich die neu gegründete Einheit zu ihrer ersten Sitzung zusammengefunden. Seitdem gehören die turnusmäßigen Treffen der Ehrenabteilung, die jeweils am ersten Dienstag im Monat in einem der vier Gerätehäuser stattfinden, zum festen Programm.
Daneben organisiert der Festausschuss Tagesausflüge und Besichtigungen sowie das alljährliche Grillfest auf Homburgs Hof. „Die Interessenslage ist bei allen Beteiligten gleich, und es kommt immer wieder zu einem regen Gedankenaustausch“, berichtete Wilkening. Zu vielen Veranstaltungen werden auch die Witwen der verstorbenen Kameraden mit eingeladen. „Ich halte das für sehr wichtig!“
Reinhard Blase (85), Hermann Ottensmeier (87), Arthur Koglin (86) und Gerhard Rullkötter (87) wurden an diesem Nachmittag von Friedrich Wilhelm Tödtmann besonders geehrt. Sie sind die wohl ältesten Feuerwehrleute der Elsegemeinde und gehören seit der ersten Stunde zur Ehrenabteilung. Die zählt momentan 30 Mitglieder. Mit Doris Sieker gehört auch eine Frau zur Einheit.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

DSC 0227
25-jährigen Gründungsjubiläum der Ehrenabteilung Kirchlengern: Im Gerätehaus Hüllerstraße findet die Feierstunde statt.

DSC 0234
Landrat Jürgen Müller: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit heute bei Ihnen zu sein!“

DSC 0242
In der Ehrenabteilung werde ein Stück weit Sozialarbeit geleistet, sagt Bürgermeister Rüdiger Meier.

DSC 0247
Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer berichtet über das neue Laufbahnrecht. Künftig reicht der aktive Dienst bis zum 67. Lebensjahr.

DSC 0248
Der Posaunenchor Hagedorn unter Leitung von Kai Honermeier begleitet die Veranstaltung musikalisch mit Titeln wie …

DSC 0257
„Der Mai ist gekommen“, „Über den Wolken“ und der Winnetou-Filmmusik.

DSC 0270
Bürgermeister Rüdiger Meier ist hier ebenfalls engagiert.

DSC 0269

DSC 0262
Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening hält die Jubiläumsrede.

DSC 0265
„Während der regelmäßigen Treffen kommt es immer zu einem regen Gedankenaustausch!“

DSC 0259
(v.l.) Landrat Jürgen Müller, Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening und Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer

DSC 0282
Gern gesehene Gäste: (v.l.) Vlothos Ehrenwehrführer Dieter Rethmeier und Heinrich Meier, „Cheforganisator“ der kreisweiten Ehrenabteilungs-Treffen in der Werretalhalle.

DSC 0279
Harald Sauerwald überbringt die Glückwünsche von der befreundeten Ehrenabteilung aus Bünde und …

DSC 0280
… Manfred Wauschkuhn vom Feuerschutzausschuss der Gemeinde Kirchlengern.

DSC 0281
Gemeindepfarrerin Ulrike Schwarze verspricht, für die nächste Sitzung der Ehrenabteilung einen Kuchen zu stiften.

DSC 0272
Besondere Ehrung: (v.l.) Reinhard Blase, Friedrich Wilhelm Tödtmann (Vorsitzender),
Hans Dieter Schmölzmeier (Stellvertreter), Arthur Koglin, Gerhard Rullkötter und Hermann Ottensmeier (sitzend)

DSC 0276
Ein besonderer Dank des Vorsitzenden geht auch an Dieter Wilkening (l), der die Festschrift ausgearbeitet hat.

DSC 0284
Doris Sieker, die bisher einzige Frau der Ehrenabteilung Kirchlengern, im Kreis von
(v.l.) Friedrich Wilhelm Tödtmann, Reinhold Sewing und Hans Dieter Schmölzmeier.

DSC 0286
Das Gerätehaus Hüllerstraße.