"Das müssen wir packen, sonst sind wir raus!"

Jugendfeuerwehr Spenge-Süd mit der Leistungsspange ausgezeichnet

Spenge/Bielefeld. Bei der Jugendfeuerwehr Spenge-Süd ist die Freude groß. Sie nahm am vergangenen Samstag (1.07.2017) mit Erfolg am Leistungsspangen-Wettbewerb in Bielefeld teil. Sieben Jungfeuerwehrleute  aus der Warmenau-Stadt erhielten am Ende das begehrte Abzeichen. Ralf-Thilo Bohrer und Nico Potthoff hatten sie zuvor über drei Monate hinweg vorbereitet. Die Leistungsspange, die aus einem feuerwehrtechnischen und sportlichen Teil besteht,  gilt als höchste Auszeichnung während der Jugendfeuerwehrzeit. Sie ist ein erster Prüfstein vor dem Übertritt in die aktive Wehr.

 

 

Um kurz nach sieben Uhr morgens hatte sich die Gruppe auf den Weg gemacht.  Mit zwei Mannschaftstransportern ging es zum Böllhoff-Stadion in Bielefeld-Brackwede, wo die Leistungsspangenabnahme nach den Richtlinien der Deutschen Jugendfeuerwehr stattfand. Hans-Dieter Mühlenweg, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Bielefeld, übernahm  gemeinsam mit stellvertretendem Landesjugendfeuerwehrwart Peer Grieger (Bielefeld) und Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier (Herford) als Abnahmeberechtigte, die Begrüßung der Teilnehmer. 30 Jugendfeuerwehren waren aus ganz NRW angereist und in Reih und Glied auf der Rasenfläche des Stadions angetreten. Nach der Eröffnungszeremonie  marschierten die Jugendfeuerwehrleute im Alter von 15 bis 18 Jahren in ihren blauen Uniformen und mit den orangefarbenen Helmen  zu den einzelnen Stationen.

 


Justin Enders, Aron Altheide, Tom Niklas Benecke, Florian Bohrer, Noel Bulla, Julian Sielemann
und Tim Sussiek wurden mit der Leistungsspange ausgezeichnet.

 

Ralf-Thilo Bohrer: „Noch eine Nullwertung hätten wir uns nicht erlauben dürfen!“

Für den Spenger Nachwuchs ging es zunächst um die Beantwortung von Wissensfragen, die sich um den Feuerwehrbereich, aber auch gesellschaftspolitische Themen drehten. Mit strahlenden Gesichtern kehrten die Jugendlichen zu ihrem Ausbilderteam zurück. Weiter ging es zur Schnelligkeitsübung oder besser gesagt Schlauch-Stafette. „Hier müssen in höchsten einer Minute und 15 Sekunden acht 15 Meter lange C-Rollschläuche ohne Dreher verlegt und zusammengekuppelt werden“, erläuterte Ralf-Thilo Bohrer, der seiner Mannschaft am Rande der Strecke die Daumen drückte. Und das war auch nötig; denn eine „Vollverdrehung“ in Schlauch Nummer drei bedeutete für die Gruppe zunächst eine Nullwertung. Im zweiten Anlauf klappte es schließlich. Nachdem sich die Jugendlichen sportlich gekleidet hatten, stand der Kugelstoßwettbewerb auf dem Programm. 55 Meter waren hier von jeder Mannschaft mindestens zu erreichen. „Jeder Teilnehmer muss die vier Kilogramm schwere Kugel aus dem Kreis stoßen. Die Weiten werden zusammenaddiert“, so Bohrer. Der Staffellauf über 1.500 Meter stellte die Feuerwehrjugend aus Spenge vor eine besondere Herausforderung. Die Zeitvorgabe liegt bei diesem Wettbewerbsteil bei 4:10 Minuten. „Noch eine Nullwertung hätten wir uns nicht erlauben dürfen!“ Der Spenger Schlussläufer passierte die Ziellinie schließlich nach 4:01 Minuten. Ralf-Thilo Bohrer: „Die größte Hürde war damit genommen!“

 


Ryan Thenhausen und Felix Bondzio sind beim nächsten Mal wieder mit dabei.
Sie erfüllten noch nicht die Altersvoraussetzung. (Foto: Jugendfeuerwehr Spenge-Süd)

 

Auf den Schlussspurt eingeschworen

Vor dem Schlussspurt schwor Justin Enders, der die Funktion als Gruppenführer übernommen hatte, seine Jungs noch einmal ein. „Den Löschangriff müssen wir packen, sonst sind wir raus …!“,  machte der Nachwuchsfeuerwehrmann seinen Leuten unmissverständlich klar. Schließlich lief alles glatt. Tim Sussiek und Noel Bulla vom Angriffstrupp bauten gemeinsam mit Melder Ryan Thenhausen die erste Angriffsleitung auf. Währenddessen kümmerten sich der Wassertrupp, der von Tom Niclas Benecke und Julian Sielemann gebildete wurde, sowie Florian Bohrer und Felix Bondzio vom Schlauchtrupp, um die Wasserversorgung. Nach kurzer Zeit hieß es: „1. C-Rohr Wasser marsch!“ und das Übungsziel war erreicht.  

Bis zu vier Wertungspunkte wurden für die einzelnen Disziplinen nach den Statuten der Deutschen Jugendfeuerwehr vergeben. Zehn Gesamtpunkte waren für eine erfolgreiche Teilnahme erforderlich,  mindestens ein Punkt musste an jeder Station erreicht werden.

Nach rund fünf Stunden Anstrengungen war es schließlich soweit: „Ich möchte die Spannung vorwegnehmen, ihr habt bestanden!“, verkündete Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier. Als Lohn für die gezeigten Leistungen bekamen die jungen Feuerwehrleute die Leistungsspangenabzeichen verliehen. Glückwünsche gab es von den Ehrengästen, die dann auch die „Spangen“ persönlich an die Uniformen der Mädchen und Jungen hefteten. Dass es während der Siegerehrung wieder einmal regnete, interessierte in diesem Moment niemanden.

(Infos und Mitarbeit: Ralf-Thilo Bohrer, JF Spenge-Süd, Redaktion: kfv-herford.de)

 

                                                                                                                                                   -Vo-

 


Der Wettbewerb fand im Böllhoff-Stadion in Bielefeld-Brackwede statt.

30 Gruppen aus ganz NRW nahmen daran teil. (Foto: Jugendfeuerwehr Spenge-Süd)