Lebensmittelmarkt bleibt nach Kühltruhenbrand geschlossen

Feuerwehr verhindert Schlimmeres

P1060267Hiddenhausen. Das Weihnachtsgeschäft hat bei Edeka-Kirschke in Schweicheln-Bermbeck ein abruptes Ende genommen. In der Nacht zum Montag (23.12.2019) brannte in dem Lebensmittelmarkt an der Herforder Straße eine Kühltruhe. Die Feuerwehr Hiddenhausen verhinderte Schlimmeres. Allerdings verteilte sich der Ruß im gesamten Verkaufsraum. Das Geschäft muss daher vorerst geschlossen bleiben. Der Sachschaden könnte nach einer ersten vorsichtigen Einschätzung der Marktleitung mehrere hunderttausend Euro betragen.

Gegen 3.20 Uhr hatte die Überwachungsanlage des Verbrauchermarktes ein Alarmsignal gesendet. Eine Kirschke-Mitarbeiterin, die daraufhin von einem privaten Sicherheits-Unternehmen verständigt worden war, eilte zum Unternehmen. Zunächst gingen alle Beteiligten von einem Einbruchalarm oder einer technischen Störung aus. Doch als die Frau gemeinsam mit der Polizei einen seitlichen Eingang öffnete, drang Rauch aus dem Gebäude.

Die Kreisleitstelle löste um 3.37 Uhr unter dem Stichwort „Feuer Stufe 2“ Alarm aus. Bereits fünf Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte vom Löschzug Schweicheln-Bermbeck vor Ort ein. Nicholas Jost, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hiddenhausen, übernahm die Einsatzleitung. „Zunächst ging es darum, die Brandursache so schnell wie möglich zu ermitteln“, sagte der Gemeindebrandinspektor. Aufgrund der unklaren Lage forderte Jost Verstärkung an. Der Löschzug Eilshausen rückte ebenfalls aus, sodass sich insgesamt 45 Feuerwehrleute im Einsatz befanden.

Brennende Kühltruhe mit der Wärmebildkamera lokalisiert

Der Angriffstrupp vom ersten Hilfeleistungslöschfahrzeug aus Schweicheln-Bermbeck rückte unter Atemschutz durch den seitlichen Eingang in das Gebäude vor. Weitere Feuerwehrleute verschafften sich durch eine Tür an der rückwärtigen Gebäudeseite Zugang zum Verkaufsraum. „Die Sicht betrug zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch eineinhalb bis zwei Meter“, schilderte Truppführer Patrick Flachmeier die Lage. Die Einsatzkräfte kontrollierten zunächst mehrere Kühltruhen in der Tiefkühlabteilung, die allerdings fehlerfrei arbeiteten. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera lokalisierten sie schließlich die Brandursache im Kassenbereich. Dort stand eine Kühltruhe für Speiseeis in Flammen. Das Feuer hatte bereits auf zwei weitere Truhen und einen Kühlautomat für Getränkedosen übergegriffen. Die Wehrleute löschten den Brand innerhalb weniger Minuten mit dem Hohlstrahlrohr. Per Notentriegelung öffneten sie die gläsernen Schiebetüren des Haupteingangs und betätigten die Rauch-Wärmeabzugsanlage per Druckknopfmelder. „Danach entspannte sich die Situation“, sagte Einsatzleiter Jost. Die Wehrleute brachten anschließend Überdruckbelüftungsgeräte in Stellung, mit denen sie den Rauch aus dem Gebäude entfernten. Sie kontrollierten außerdem eine benachbarte Arztpraxis.

Technischer Defekt als Unglücksursache?

Die Feuerwehr verhinderte, dass sich die Flammen über die abgehängte Decke weiter ausbreiten konnten. Das Gebäude blieb deshalb rein äußerlich unversehrt. Der Ruß hatte sich allerdings innerhalb des gesamten rund 1.500 Quadratmeter großen Verkaufsraums verbreitet. Die Marktleitung stoppte deshalb den Verkauf. Die unter dem Dach des Edeka-Marktes befindliche Verkaufsstätte einer Bäckerei ist von der vorübergehenden Schließung ebenfalls betroffen. Das Amt für Lebensmittelüberwachung des Kreises Herford muss nun entscheiden, wie es weitergeht. Brandermittler der Polizei untersuchten nach Abschluss der Löscharbeiten die Unglücksursache. Vermutlich hat ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst. Fremdverschulden sei jedenfalls auszuschließen, sagte einer der Beamten. Für die Feuerwehr war der Einsatz gegen 7 Uhr beendet.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Feuer bei Edeka-Kirschke an der Herforder Straße in Schweicheln-Bermbeck: Der Rauch verursacht einen erheblichen Sachschaden.

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Dass an einer Kühltruhe der Brand entstand, gilt als sicher.

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Die Einsatzkräfte dringen durch einen Seiteneingang in das Gebäude vor.

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Über das Außenlager (hinten) gelangen sie an die Gebäuderückseite.

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Insgesamt sind rund 45 Feuerwehrleute vor Ort.

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Sie schaffen weitere Kühltruhen nach draußen, die schwer beschädigt sind.

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Wehrführer Mario Daume (l) und Einsatzleiter Nicholas Jost (gelbe Weste) stimmen das weitere Vorgehen ab.

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