Biker-Unfälle bereiten große Sorgen - Polizei bietet Sicherheitstraining an

Biker-Unfälle bereiten große Sorgen - Polizei bietet Sicherheitstraining an

Düsseldorf. Die Halbjahresbilanz ist erschreckend: In den ersten sechs Monaten starben in NRW bereits 42 Motorradfahrer. Das ist eine Zunahme von fast 45 Prozent gegenüber 2014, wo 29 Biker tödlich verunglückten. Überhöhte Geschwindigkeit bleibt nach Feststellungen der Polizei Unfallursache Nummer eins. NRW-Innenminister Ralf Jäger appellierte an die Vernunft der Zweiradfahrer und warb für Sicherheitsschulungen. „Gutes Training und angepasste Geschwindigkeit können Leben retten!“

Zum Schutz der Motorradfahrer setzt die NRW-Polizei auf eine Doppelstrategie: Neben dem Angebot an Fahr- und Sicherheitstrainings führt sie an den Wochenenden zielgerichtete Geschwindigkeitskontrollen durch. Die von den Bikern bevorzugten Regionen im Sauer- und Siegerland, Bergischen Land und in der Eifel bilden die Einsatz-Schwerpunkte. Jeder sechste der bisher überprüften Motorradfahrer sei zu schnell unterwegs gewesen, heißt es vom NRW-Innenministerium. Die Beamten hatten seit Mitte Juni rund 9.900 Motorradfahrer kontrolliert. Über 1.700 von ihnen hielten sich nicht an das Tempolimit. In mehr als 130 Fällen waren die Geschwindigkeitsüberschreitungen so erheblich, dass Fahrverbote drohen. "Die NRW-Polizei wird ihre Kontrollen besonders an den Wochenenden fortsetzen", sagte Jäger.
Vor allem zu schnelles Fahren auf Landstraßen und in unübersichtlichen Kurven erhöht das Unfallrisiko immens. Kommt es zu gefährlichen Verkehrssituationen, entscheidet oft die richtige Reaktion des Motorradfahrers über Leben und Tod. Nach den Erfahrungen der Polizei sind häufig Anfänger und Wiedereinsteiger in Unfälle verwickelt. Sie unterschätzen oftmals die Leistung ihrer Motorräder und überschätzen die eigenen fahrerischen Fähigkeiten.
Die Verkehrssicherheitsberater der NRW-Polizei haben ein spezielles Aufbautraining für Biker im Programm. Das Angebot aus Düren richtet sich beispielsweise an Anfänger, Fahrer mit geringer Fahrpraxis und Wiedereinsteiger. Ein typischer Trainingstag beginnt mit einer theoretischen Einweisung und fahrpraktischen Übungen. Anschließend wird das Erlernte bei einer gemeinsamen Ausfahrt durch die Ruhreifel in die Praxis umgesetzt. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie nützlich es ist, wenn Experten der Polizei auf besondere Gefahren hinweisen und das richtige Fahrverhalten erklären", warb der Innenminister für das Angebot. (MIK NRW, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Polizeimaschine MIK
Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist in NRW im ersten Halbjahr stark gestiegen.
Die Polizei bietet deshalb spezielle Fahrsicherheitstrainings an. (Foto: MIK NRW)