Leistungsnachweis nimmt im Kreis Herford erfreulichen Aufschwung

55 Gruppen am Start, Vertreter aus Politik und Verwaltung vor Ort

Ende September 2009 fand in Hiddenhausen-Eilshausen der Feuerwehr-Leistungsnachweis statt. Die Veranstaltung nach den Richtlinien des Landesfeuerwehrverbandes jährte sich in diesem Jahr zum 30 (!) Mal.
Das Interesse am Leistungsnachweis hatte bei den Wehrleuten aus dem Kreis Herford in der zurückliegenden Zeit stark nachgelassen. Besonders deutlich war dieser Abwärtstrend im Jahr 2008 zu spüren. Nur 43 Gruppen waren damals angetreten. Viele Feuerwehreinheiten hatten sich kurzerhand komplett vom Wettbewerb abgemeldet. So konnte und durfte es nicht weitergehen! Denn der Leistungsnachweis ist für Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer wichtiges Kriterium, um die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr festzustellen.

 
Gruppenfoto der Ehrengäste mit der Mannschaft Kirchlengern-Mitte im Vordergrund

Wolfgang Hackländer, Stellvertreter Bernd Kröger und nicht zuletzt die neun Wehrführer aus dem Kreisgebiet waren daher gefordert. Alle gemeinsam leisteten in den vergangenen Monaten wichtige Überzeugsarbeit. Und die zahlreichen Appelle haben Wirkung gezeigt. In diesem Jahr hat der Wettbewerb mit 55 teilnehmenden Gruppen einen erfreulichen Aufschwung genommen.

Kreisbrandmeister Hackländer eröffnete deshalb sichtlich erfreut das traditionelle Frühstück zum  Leistungsnachweis 2009. Die zahlreich erschienenen Ehrengäste und die hervorragenden Wetterbedingungen sorgten beim Feuerwehrchef zusätzlich für gute Laune.  Hackländer konnte unter anderem den künftigen Landrat Christian Manz,  MdB Wolfgang Spanier, MdL Chris Bollenbach und einige Bürgermeister aus dem Wittekindskreis begrüßen. Helmut Hevermann, Kreisbrandmeister aus dem benachbarten Minden-Lübbecke, war in seiner Heimatgemeinde Petershagen bereits früh losgefahren, um den Termin im 57 Kilometer entfernten Hiddenhausen nicht zu verpassen.
Hackländer begrüßte seinen Amtskollegen deshalb ebenfalls besonders herzlich in den Räumen der Kreisfeuerwehrzentrale. Bereits um 8,30 Uhr hatte der Löschzug Eilshausen den praktischen Übungsteil eröffnet. „Wasserentnahmestelle offenes Gewässer, zur Brandbekämpfung drei C-Rohre vornehmen!“ Dieser Einsatzbefehl war im Verlaufe des Tages insgesamt 47 Mal zu hören.  Die neun Frauen und Männer jeder Gruppe bemühten sich dann nach Kräften, die Saugleitung zügig zusammenzukuppeln und den Löschangriff über die 70 Meter Distanz aus B- und C-Schläuchen aufzubauen. Schließlich fiel die dritte Zielklappe im mittleren Übungsabschnitt bei allen Teams innerhalb der vorgegebenen Zeit von fünf Minuten.
 

(v.l.) Bruno Wollbrink (Bürgerm. Herford), Wolfgang Spanier (MdB) u.
     Ernst-W. Vortmeyer (Bürgerm. Rödinghausen) im Gespräch

 
Alternativ zum Löschangriff absolvierten acht Gruppen eine Übung zur technischen Hilfe. Nach dem Einsatzbefehl „PKW-Fahrer im Fahrzeug einklemmt, zur Menschenrettung mit Schneidgerät und Spreizer vor!“ gingen die Feuerwehrleute zu Werke. Auch hier war der Übungsablauf genau festgelegt. Während der Angriffstrupp das Hydraulikwerkzeug in Stellung brachte, kümmerte sich der Wassertrupp um die Absicherung der Einsatzstelle gegen den Straßenverkehr und die Brandgefahr. Der Schlauchtrupp war hingegen für die Ausleuchtung der Einsatzstelle zuständig und eilte danach mit Krankentrage und Sanitätskasten zur Hilfe. An der Station Knoten und Stiche hatten die Aktiven in diesem Jahr Rettungsknoten, Kreuzknoten und Doppelten Ankerstich zu zeigen.  Burkhard Schürmann (Kirchlengern) und Ralf Krause (Löhne) prüften hier in gewohnter Weise bzw. mit geschultem Blick die Resultate.
 
Auf dem Sportplatz Eilshausen kamen die Wehrleute dann noch einmal ins Schwitzen. Während des Staffellaufs ging es durch die Röhre, über die Hinderniswand und über den Schwebebalken. Die Schiedsrichtercrew unter Leitung von Michael Heise (Herford) stoppte schließlich nach 450 Metern die Zeiten. Im theoretischen Teil stand dann noch die Beantwortung von Wissensfragen auf dem Programm. 30 Fragen aus dem Bereich Brand- und Löschlehre waren zuvor geübt worden, jetzt galt es drei davon richtig zu beantworten.
 

Helmut Hevermann (2. v.l.), KBM Minden-Lübbecke in gemeinsamer Runde mit
     Klaus Maschmeyer, Michael Stiegelmeyer, Eckard Milz (Herford), Dieter
     Weinberg u. Heinz Prause (Löhne)


Als Lohn für die gezeigten Leistungen warteten zum Abschluss Urkunden und Abzeichen auf die Wehrleute. In diesem Jahr erhielt Brandinspektor Michael Brinkmann vom Löschzug Spenge-Lenzinghausen das Leistungsabzeichen der Sonderstufe in Gold auf gelbem Grund. Brinkmann wurde damit für die 30. Teilnahme geehrt, war also bei allen bisherigen Veranstaltungen mit von der Partie. Diese Leistung ist wohl zweifellos als vorbildlich einzustufen.
Stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger zeigte sich mit dem Ablauf des Wettbewerbs zufrieden. Die Gruppen hätten deutlich bessere Leistungen gezeigt, als im Vorjahr, meinte Kröger. Die genaue Auswertung des Leistungsnachweises erfolge jedoch erst in den kommenden Wochen.


                                                                                                                              Jens Vogelsang
                                                                                                                              (Text u. Fotos)
 

Heinz-D. Held, neuer Bürgermeister der Stadt Löhne,  informiert sich bei
      KBM Wolfgang Hackländer „aus erster Hand“

 

Die Gruppe Bünde-Muckum mit ihrem LF 8 (DB 508 D, Bj. 1981) vor dem Start.
 

Wassertrupp u. Schlauchtrupp aus Vlotho-Steinbründorf
 
 
Leistet gute Dienste: Die gemeinsame Mannschaft Spenge-Bardüttingdorf/
Wallenbrück ist mit neuer TS 8 (Rosenbauer-Fox mit BMW-Antrieb) vor Ort.
 

 
 

Geschafft! Bei der Gruppe Löhne-Mennighüffen sind alle Klappen gefallen.
 
 
 

Die Gruppe aus Rödinghausen-Ostkilver „befreit einen PKW-Fahrer mit Schneidgerät u. Spreizer“.
 
 
 
 

Das Schiedsrichterteam um Michael Heise (r. stehend, Herford) ist am Sportplatz im Einsatz.
 

(v.l.) Harald Sauerwald u. Rüdiger Meier (Bünde) kümmern sich um die Auswertung.
 

Gratulation an Michael Brinkmann aus Spenge (r), ...
 

... der für die 30. Teilnahme geehrt wird.