LNW 2008: 29. Leistungsnachweis im Kreis Herford: 43 Gruppen zeigten ansprechende Ergebnisse!

Gespanntes Warten am Verteiler.Der Leistungsnachweis gehört seit vielen Jahren zum festen Ausbildungsprogramm der Feuerwehren aus dem Kreis Herford. Die mittlerweile 29. Abnahme fand in diesem Jahr wieder traditionell Ende September in Hiddenhausen-Eilshausen statt. Den ganzen Samstag hindurch herrschte am Gerätehaus des Löschzugs Eilshausen, der nahen Kreisfeuerwehrzentrale und dem Sportplatz Eilshausen Wettkampfstimmung.
 
Gespanntes Warten am Verteiler.Gegen acht Uhr trafen die ersten Gruppen aus Schweicheln-Bermbeck und Vlotho-Exter an der Meierstraße ein. Zu dieser frühen Morgenstunde war es noch recht kühl und auch nebelig. Als um kurz vor 10 Uhr die Dienstlimousine mit dem stellvertretenden Landrat Dietrich Thiede auf den Parkplatz an der Feuerwehrzentrale rollte, sah das schon anders aus. Da schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel und das Thermometer zeigte 18 Grad. Thiede konnte sich zusammen mit zahlreichen weiteren Vertretern aus Politik und Verwaltung während eines Rundgangs vom guten Ausbildungsstand der heimischen Wehren überzeugen. Zuvor hatte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer die Gäste in der Kreisfeuerwehrzentrale zu einem gemeinsamen Frühstück begrüßt. „Ich bin mehr als erfreut über den gut gefüllten Raum“, sagte der Kreisbrandmeister. So konnte Hackländer neben dem stellvertretenden Landrat, den Herforder Bürgermeister Bruno Wollbrink mit Gattin sowie dessen Amtskollegen aus Hiddenhausen, Löhne, Rödinghausen und Vlotho, Ulrich Rolfsmeyer, Kurt Quernheim, Wilhem Vortmeyer und Bernd Stute von der Gästeliste verlesen.
Christian Manz, Bürgermeister aus Spenge, war etwas später gekommen und hatte direkt das Gespräch mit den Wehrleuten gesucht. Daneben (v.l.) Daniel Pilgrim, Pascal Diesing, Marco Ruschhaupt, Sarah Rainey u. Sven Meyer (Hiddenhausen-Eilshausen 1) können sich freuen: Die Übung zur technischen Hilfe ist reibungslos verlaufen. galten auch MdL Chris Bollenbach, dem SPD-Kreis-vorsitzenden Stefan Schwarze, dem Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Hans Stüwe, Kreisdirektor Ralf Heemeier und Paul Bischof, Dezernatsleiter der Kreisverwaltung herzliche Willkommensgrüße. „Heute Morgen sind zwei Kreisbrandmeister anwesend“, stellte Wolfgang Hackländer fest. Seit Jahren bestehen freundschaftliche Beziehungen zur Feuerwehr des Nachbarkreises Minden-Lübbecke. So stellen Einheiten aus beiden Kreisen eine gemeinsame Bezirksreserve. Helmut Hevermann, Kreisbrandmeister im Mühlenkreis, galt daher ebenfalls ein besonderer Willkommensgruß. Schließlich waren auch Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening und Ehefrau Brigitte gern gesehene „Frühstücksgäste“. Während der Begrüßung äußerte sich Wolfgang Hackländer in kurzen Worten zu der geplanten neuen Leitstelle. Eine Baugenehmigung sei noch nicht erteilt, die Planungen liefen allerdings auf Hochtouren, doch noch fehlten einige Beschlüsse. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Hackländer. Schließlich sei die Sicherheit der Bevölkerung ein wichtiges und sensibles Thema. „Wir werden unseren Standard mit der Baumaßnahme auf jeden Fall verbessern.“ Anschließend erläuterte der Kreisbrandmeister den Leistungsnachweis. „Wir sind angehalten, einmal im Jahr den Leistungsstand der Feuerwehren zu überprüfen.“ 43 Gruppen mit rund 400 Aktiven seien beim diesjährigen Leistungswettbewerb mit dabei. Im praktischen Teil könne zwischen einem Löschangriff und einer Übung zur technischen Hilfe gewählt werden. Knoten und Stiche, Wissensfragen sowie ein sportlicher Teil seien ebenfalls zu absolvieren, erklärte Hackländer den Gästen.

Auf der abgesperrten Meierstraße mühten sich die Frauen und Männer zu dieser Zeit Alle Klappen sind gefallen! bereits seit drei Stunden mit den Schläuchen. „Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit B-Rohr zum mittleren Übungsobjekt über den Platz vor!“, lautete der Befehl an die Gruppen in diesem Jahr. In einer Mindestzeit von fünf Minuten mussten dann die Saugleitung gekuppelt, das Schlauchmaterial über die Distanz von 70 Metern verlegt und schließlich die Zielklappen gefallen sein. Erstmals wurde nach der neuen Richtlinie des Landesfeuerwehrverbandes geübt. Die Maschinisten durften danach die Absicherung der „Einsatzstelle“ mit Blaulicht, Fahrlicht und Warnblinkanlage nicht vergessen um keine unnötigen Fehlerpunkte zu kassieren. Während der Übungsdurchgänge behielten Oberschiedsrichter Jürgen Tomann (Enger) und sein Team nämlich alles im Blick und hörten genau hin, wenn die Trupps ihre Befehle wiederholten.
Ewas ruhiger verliefen die Übungen zur technischen Hilfe am Nachmittag. „Eingeklemmte Person in PKW nach Verkehrsunfall!“ lautete hier die Vorgabe. Sechs Gruppen hatten sich zu diesem Teil angemeldet, die zuvor nochmals von Oberschiedsrichter Rudi Altehoff (Rödinghausen) auf einige Details zum Ablauf hingewiesen wurden. Schließlich arbeiteten die einzelnen Mannschaften auch diese Übungslage vorbildlich nach den Vorgaben der Richtlinie des Landesfeuerwehrverbandes ab. Während der Angriffstrupp das Hydraulikgerät vornahm, sicherte der Wassertrupp die „Einsatzstelle“ und der Schlauchtrupp baute ein Stativ mit Scheinwerfern auf.
Beim Übungsteil „Knoten und Stiche“ waren in diesem Jahr der Pfahlstich (Rettungsknoten), Mastwurf und Schotenstich mit Aufzugsschlaufe gefordert. Die Knoten mussten innerhalb der Zeitvorgabe von drei Minuten gelegt bzw. gestochen werden. Gerade der Pfahlstich, der in diesem Jahr erstmals mit einem Spierenstich abzusichern war, bereitete dabei einigen Wehrleuten Probleme, mussten die beiden Wertungsrichter Burkhard Schürmann (Kirchlengern) und Ralf Krause (Löhne) feststellen. „Der Knoten zieht sich ja noch weiter zu!“, so Schürmann zu einem jungen Feuerwehrmann. „Da kann irgendetwas nicht stimmen!“

Auch die Kondition vieler Feuerwehrleute sei noch steigerungsfähig, so das Resultat von Horst Sett, Schiedsrichter beim sportlichen Teil. Die Gruppen hatten hierbei in Einsatzkleidung einen Staffellauf zu absolvieren. Röhre, Schwebebalken und Mauer gehörten zu den aus den Vorjahren bekannten Hindernissen auf der Strecke.
Schließlich gehörte noch ein schriftlicher Test zum Leistungsnachweis. Die Fragen waren in diesem Jahr zu den Themen Elektrizität, Grundsätze beim Atemschutzeinsatz und Fahrzeug- und Gerätekunde abgefasst.
Als Lohn für die gezeigten Leistungen bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Urkunden und Abzeichen überreicht. Kreisbrandmeister Hackländer zeigte sich bei der Verleihung übrigens sehr optimistisch, die Zahl der teilnehmenden Mannschaften weiter steigern zu können. „Im Jahr 2009 gehe ich von 50 Gruppen aus!“, meinte Hackländer.

Die detaillierte Auswertung des Leistungsnachweises 2008 erfolgt in den nächsten Tagen, sagte stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Die Gruppen mit den besten Ergebnissen würden dann wieder besonders geehrt.

Jens Vogelsang (Text u. Fotos)