Pokale für die Schnellsten!

37. Leistungsnachweis der Feuerwehren aus dem Kreis Herford

Hiddenhausen. Feuerwehrleute der Löschgruppe Kirchlengern-Südlengern und des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck haben den Leistungsnachweis 2016 gewonnen. Sie zeigten bei allen vier Übungsteilen, darunter ein Löschangriff, Bestleistungen und wurden am Samstagabend (24.09.2016) am Gerätehaus Eilshausen mit Pokalen geehrt. Dem Kreisfeuerwehrverband bereitet weiterhin die viel  zu geringe Teilnehmerzahl an dem Wettbewerb Sorgen.  Fast 1.500 Aktive zählen die  Feuerwehren im Wittekindsland. Nur etwa jeder Fünfte stellte sich am Wochenende bei bestem Wetter der Leistungsprüfung, die für die Ehrenamtlichen keine Pflicht ist.


 Vertreter aus Politik und Verwaltung sind nach Eilshausen gekommen. 


Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter stellvertretender Landrat Friedel Möhle, haben sich am Morgen mit den Wehrführern in der Kreisfeuerwehrzentrale zusammengefunden. Das traditionelle „Bürgermeisterfrühstück“  bietet Gelegenheit, um über die Zukunft des Feuerwehrehrenamtes zu diskutieren.  Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer zeigt sich zufrieden. Die Kreisfeuerwehrzentrale  wird in den nächsten Jahren noch einmal für etwa fünf Millionen Euro modernisiert und erweitert. Politik und Verwaltung hätten für alle 250.000 Einwohner im Kreis Herford eine wichtige Entscheidung getroffen, meint der Feuerwehrchef.  Er sieht die zentrale Ausbildungsstätte für die Feuerwehren im Wittekindsland, die unter anderem eine neue Atemschutzübungsstrecke und zusätzlich eine Übungswohnung  erhalten wird, für die nächsten 25 Jahre gut gerüstet.  Der Kreisbrandmeister macht allerdings keinen Hehl daraus, dass die Resonanz am Leistungsnachweis erneut nicht zufriedenstellend ist. 40 Gruppen haben sich in diesem Jahr angemeldet. Zu Spitzenzeiten seien es mehr als 70 Mannschaften gewesen, die damals noch an zwei Tagen an den Start gegangen seien.  „Mein Stellvertreter, Bernd Kröger, und ich arbeiten daran, den Wettbewerb am Leben zu erhalten!“

 


An der Station „Knoten und Stiche“ bekommen sie von Dirk Rabeneck (l) Informationen aus erster Hand.

 „Mit B-Rohr zum mittleren Zielfeuer über den Platz vor!“

Die Gäste aus Politik und Verwaltung erleben bei ihrem anschließenden Besuch an der Wettkampfstrecke allerdings hoch motivierte Brandschützer. Nach den Vorgaben des Verbandes der Feuerwehren NRW müssen die Ehrenamtlichen insgesamt vier Stationen absolvieren. Zur Löschübung, bei der ein B-Rohr vorzunehmen ist, können sie als Gruppe mit neun Aktiven oder einer Staffel  aus sechs Aktiven antreten. Michael Berg, Leiter der Löschgruppe Enger-Nord, und seine Leute haben sich für die Gruppenübung entschieden.  Um 12.30 Uhr bekommen sie ihren Einsatzbefehl von Hauptschiedsrichter Michael Stiegelmeier (Herford).   „Mit B-Rohr zum mittleren Zielfeuer über den Platz vor!“, wiederholt Angriffstruppführer Lukas Berg den Auftrag.  Dann geht es los: Während Lukas, Truppfrau Lisa Roßmann und Melder Peter Coring-Sanker die Schläuche über die 70-Meter-Distanz nach vorne verlegen, kümmern sich Dominic Rottmann und Jannik Roßmann vom Wassertrupp um den Aufbau der Saugleitung. Unterstützung bekommen sie von Benjamin Röthemeier und Philipp Berg, die den Schlauchtrupp stellen. Maschinist Stefan Bender bedient die Pumpe des erst wenige Wochen alten Löschgruppenfahrzeugs 10 (LF 10 auf Atego 1326 mit Ziegler-Aufbau) der Löschgruppe Enger-Nord.  Ein leises Surren ist zu hören. Nach exakt 3 Minuten und 46 Sekunden strömen 600 Liter Wasser durch die drei Strahlrohre und die letzte Zielklappe im „rechten Brandabschnitt“ fällt. Brandinspektor Michael Berg ist zufrieden: „Ihr seid super gelaufen!“ Für Lukas (18) und Lisa (17) ist es die erste Teilnahme am Leistungsnachweis. Sie versprechen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.  Auf Bahn 2 zeigt unmittelbar danach die Staffel der Löschgruppe Löhne-Mennighüffen ihr Können. Sie entnimmt das Löschwasser per Standrohr aus einem Unterflurhydranten.  Um die Chancengleichheit zu wahren, wird allerdings eine Hydranten-Attrappe verwendet.

Ein theoretischer Test gehört ebenfalls zum Programm. In diesem Jahr müssen 30 Fragen zum Thema Digitalfunk und Kartenkunde, Technische Hilfe, Verbeugender Brandschutz und Einsatztaktik beherrscht werden.  An der Kreisfeuerwehrzentrale führen die Ehrenamtlichen außerdem drei Knoten vor. Es handelt sich um den Mastwurf, der beim Befestigen des Auszugsseils der Schiebleiter Verwendung findet und den Zimmermannsstich, der zum Hochziehen von Hölzern eingesetzt wird. Als besonders kniffelig erweist sich der Achterknoten mit Spierenstich, mit dem die Einsatzkräfte in der Praxis das Gurtzeug des Absturzsicherungssatzes einbinden. Für das Anlegen der Feuerwehrknoten haben die Ehrenamtlichen drei Minuten Zeit. Auf dem Sportplatz in Eilshausen wird schließlich noch ihre sportliche Fitness getestet. Dort zeigen sie einen Staffellauf.


Die Feuerwehrleute aus Löhne-Obernbeck führen drei Knoten vor.

 Klaus Westerholz (Kirchlengern): „Ich lebe Feuerwehr vor!“

Insgesamt sind etwa 30 Schiedsrichter vor Ort, um die Leistungen zu bewerten. Die Besatzungen der beiden Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) aus Bünde und Löhne kümmern sich um den reibungslosen zeitlichen Ablauf. „Wir stehen mit allen Stationen in Kontakt“, sagt Markus Obermann von der Information- und Kommunikationsgruppe.

Am Ende bestehen alle 18 Gruppen und 22 Staffeln die freiwillige Prüfung.  Bernd Kröger, stellvertretender Kreisbrandmeister und Ausbildungsbeauftragter des Kreisfeuerwehrverbandes, verbreitet Optimismus. „In diesem Jahr haben viele junge Kameraden das erste Mal teilgenommen!“  Insgesamt 47 Abzeichen in Bronze wurden vergeben. Als vorbildlich stuft Kröger die Leistungen von Klaus Bockermann (Löschgruppe Enger-Westerenger), Klaus Westerholz (Löschgruppe Kirchlengern) und Jörg Wilkening (Löschgruppe Löhne-Obernbeck) ein. Alle Drei absolvierten die Leistungsprüfung, die es im Kreis Herford seit knapp 37 Jahren gibt, zum 35. Mal. Dafür werden sie mit dem „Leistungsabzeichen der Sonderstufe in Gold mit Jahreszahl und Kranz nebst Urkunde“ geehrt. „Ich lebe meinen Kameraden Feuerwehr vor!“, sagt Klaus Westerholz auf die Frage, ob er auch künftig am Leistungsnachweis teilnehmen werde.

Der Tag endet mit der Übergabe von Pokalen an die Mannschaften Kirchlengern-Südlengern 1 (Gesamtzeit: 209 Sekunden), Hiddenhausen-Eilshausen 1 (213 Sekunden) und Löhne-Ort (231 Sekunden), die beim Gruppenlauf Bestleistungen gezeigt haben sowie Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck 2 (Gesamtzeit: 188 Sekunden), Herford-Elverdissen (190 Sekunden) und Enger-Mitte 2 (191 Sekunden) für besonders gute Leistungen beim Staffellauf. „Ihr habt dazu beigetragen, die Kameradschaft und Euer eigenes Wissen zu fördern“, dieses Lob richtet Kreisbrandmeister Hackländer am Schluss an alle Teilnehmer.

 

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

      
Ehrungen:

25. Teilnahme
Jens Böckstiegel (LZ Spenge-Lenzinghausen)
Hans-Jörg Deters (LG Löhne-Gohfeld)
Bernd Habighorst (LG Löhne-Obernbeck)
August-Wilhelm Kronsbein (LZ Spenge-Lenzinghausen)
Olaf Strehlow (LG Vlotho-Steinbründorf)

30. Teilnahme
Eckhard Figge (LG Bünde-Ahle)
Thomas Hoetger (LG Löhne-Ort)

35. Teilnahme
Klaus Bockermann (LG Enger-Westerenger)
Klaus Westerholz (LG Kirchlengern-Mitte)
Jörg Wilkening (LG Löhne-Obernbeck)

 


Stellv. Kreisbrandmeister Bernd Kröger (l) erklärt Thomas Meyer, 
Bürgermeister in Enger, 
den Ablauf der Löschübung.

 


Stellv. Landrat Friedel Möhle (Mitte) überzeugt sich an der Wettkampfstrecke
vom guten
Ausbildungsstand der Wehrleute.

 


(v.l.) Kreisordnungsamtsleiter Gerhard Koch und Kreisdezernent Norbert Burmann im
Gespräch.

 


Vlothos Wehrführer Torsten Sievering versorgt Kreisordnungsamtsleiter a.D.
Hans-Walter H
artogs mit Neuigkeiten.

 


 (v.l.) Egon Sundermeier, Ehrengemeindebrandmeister aus Rödinghausen,

Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier und Kirchlengerns Wehrführer Frank Rieke

 


Die Feuerwehren aus dem Wittekindsland und dem Mühlenkreis sind eng verbunden: (v.l.)

Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer, Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening und
Michael Schäfer (Porta-Westfalica), Kreisbrandmeister im Nachbarkreis Minden-Lübbecke

 


Das neue Löschfahrzeug (LF 10) der Löschgruppe Enger-Nord.  

 
Ihr Leiter, Michael Berg, bekommt von Michael Stiegelmeier den Einsatzbefehl.

 


 „Vier A-Längen!“

 



 

 


Geschafft:  Das Wasser strömt aus B-Rohr und zwei C-Rohren!

 


Lisa und Lukas sind erleichtert. Sie nehmen das erste Mal am Leistungsnachweis teil.

 


Die Gruppe Kirchlengern-Mitte ist an der Kreisleitstelle angetreten. 

 

 
Klaus Westerholz (l) wird für die 35. Teilnahme besonders geehrt. 

 


Haben die Lage im Griff: (v.l.) Hans Kleinemeier und Markus Obermann koordinieren den

          zeitlichen Ablauf im Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) 

 

 


Die Mannschaft aus Löhne-Mennighüffen bei der Staffelübung.

 


Einsatzauftrag für die Löschgruppe Westerenger

 

 


Die Gruppe aus Spenge-Lenzinghausen auf der Strecke: „Verteiler Wasser marsch!“

 


Leistungsziel erreicht: Die Staffel vom Löschzug Enger-Mitte.

 

 


Den wachsamen Blicken der Wertungsrichter entgeht kein Patzer.

 


 „Wasserentnahmestelle Unterflurhydrant!“

 

 

 

 


Fleißige Helfer an der Strecke: Die Jungfeuerwehrleute aus Eilshausen.

 


Fehleranalyse

 

 


Vor allem der Achterknoten (rechts im Bild) bereitet den Wehrleuten Probleme.

 


Schiedsrichterduo an der Station Knoten u. Stiche:  (v.l) Nicholas Jost (Hiddenhausen) und
Dirk Rabeneck (Löhne)

 


Fitnesstest auf dem Sportplatz Eilshausen

 

 


Uhrenvergleich: (v.l.) Marco Nichele (Bünde), Ralf Meise (Vlotho) und Michael Heise
(Herford)

 


Im Stabsraum der Kreisleitstelle läuft die Auswertung auf Hochtouren.

 


Die Löschgruppe Kirchlengern-Südlengern …


 
… kann erneut den Gruppenlauf gewinnen.

 


Sieger des Staffellaufs ist die Mannschaft vom Löschzug Schweicheln-Bermbeck

 


Gruppenfoto der Siegermannschaften (Plätze 1 bis 3)