Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Kirchlengern
Kirchlengern. Brände, Verkehrsunfälle und Unwetterlagen: Die Feuerwehr Kirchlengern war im vergangenen Jahr erneut gefordert. Während der Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Freitag (21.02.2025) im Gerätehaus der Löschgruppe Südlengern stattfand, zogen die Ehrenamtlichen Bilanz. Sie wurden im vergangenen Jahr 140 Mal um Hilfe gerufen. Wehrführer Frank Rieke lobte seine Mannschaft. „Ohne Euch wäre es nicht möglich, den Bürgern der Gemeinde einen optimalen Schutz zu gewähren.“
Die Feuerwehr Kirchlengern hat sich in den zurückliegenden Jahren weiterentwickelt. Neben der Einsatzabteilung gibt es mittlerweile die Kinder- und Jugendfeuerwehr, die Ehren- und Unterstützungsabteilung. Bürgermeister Rüdiger Meier sprach daher in seinem Grußwort von einer großen Feuerwehrfamilie. „Das Altersspektrum reicht momentan von sechs bis 93 Jahren.“ Die Zeiten, in denen es den Kommunen finanziell gut gegangen sei, gehörten der Vergangenheit an, erklärte der Bürgermeister weiter. Die Feuerwehr sei allerdings eine Einrichtung, so Meier, die den Menschen in kritischen Situationen helfe. Im Gemeindehaushalt 2025 seien deshalb Feuerwehrinvestitionen in Höhe von 1,9 Millionen Euro vorgesehen. So soll die Löschgruppe Mitte ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) bekommen, für dessen Anschaffungskosten alleine rund 450.000,- Euro einkalkuliert sind. „Es geht darum die Ausrüstung an die neuen Erfordernisse, wie den Klimawandel, anzupassen und up-to-date zu halten“, sagte Meier.
Die Wehrversammlung der Feuerwehr Kirchlengern ist gut besucht.
Dachstuhl steht in Flammen
Der stellvertretende Wehrführer Klaus Westerholz erläuterte die Zahlen, Daten und Fakten des vergangenen Jahres. Insgesamt 36 Mal rückten die Ehrenamtlichen aus, um Brände zu löschen. In 23 Fällen leisteten sie Technische Hilfe nach Verkehrsunfällen. 19 Menschen, die sich in Notlagen befanden, wurde geholfen. Außerdem beseitigten die Wehrleute 13 Wasser- und Sturmschäden. Ende August stand der Dachstuhl eines Wohnhauses an der Straße Am Markt in Flammen. Rund 70 Feuerwehrleute übernahmen die Löscharbeiten. Westerholz erinnerte sich während der Wehrversammlung mit Schrecken zurück: „Wir dachten zunächst, dass Personen im Gebäude zurückgeblieben sind!“ Am Ende sei glücklicherweise niemand verletzt worden. Insgesamt 272 Mitglieder zählt die Wehr, davon 127 Aktive. Sie versehen ihren Dienst bei den Löschgruppen Nord (Stift Quernheim-Klosterbauerschaft), Mitte, Kirchlengern und Südlengern. „Die Zahl der Aktiven ist zwar leicht gestiegen“, so Westerholz, „trotzdem müssen wir uns weiterhin bemühen, die Menschen für die Feuerwehr zu begeistern.“ Der Arbeitskreis „Mitgliederwerbung“ leiste in diesem Zusammenhang hervorragende Arbeit.
Ausbildungstage organisiert
Matthias Kuhle, Ausbildungsbeauftragter der Wehr, erläuterte anschließend das umfangreiche Fortbildungsprogramm in den vergangenen zwölf Monaten. Sieben Anwärter aus der Elsegemeinde absolvierten ihre Grundausbildung, die gemeinsam mit der Feuerwehr Löhne stattfand. 61 Aktive besuchten Lehrgänge und Seminare an der Kreisfeuerwehrzentrale, während sechs Kameraden an Laufbahnlehrgängen am Institut der Feuerwehr in Münster teilnahmen. Erstmals organisierte die Wehr an zwei Tagen eine Stationsausbildung auf Gemeindeebene. Dabei ging es unter anderem mit dem Schlauchboot auf die Else, um „ausgelaufenes Heizöl“ zu beseitigen. „Die Ausbildungstage fanden großen Anklang und sollen fortgeführt werden“, erklärte Kuhle.
Eine Abordnung der Jugendfeuerwehr, sie steht unter Leitung von Stefan Kröger, berichtete danach, welche besonderen Aktivitäten im zurückliegenden Jahr unternommen wurden. Ein Casinoabend und der Besuch im Heidepark standen unter anderem auf dem Programm. Auf dem Weihnachtsmarkt wurde Stockbrot verkauft. „Feuer ist gefährlich, es kann in kurzer Zeit große Schäden anrichten“, warnten die Jugendlichen während der Wehrversammlung. „Deshalb ist umso wichtiger, dass unser Bewusstsein für Brandschutz und Sicherheit im letzten Jahr weiter gefördert wurde.“ 57 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr momentan, davon 19 Mädchen.
Die Kinderfeuerwehr „Feuerfüchse“ steht für Knirpse im Alter von sechs bis zehn Jahren offen. Im Jahr 2024 ging die 40-köpfige Kinderschar auf Schatzsuche und besuchte den Tierpark in Herford. „Höhepunkt des Dienstjahres war der Kinderfeuerwehrerlebnistag“, so Gemeindekinderfeuerwehrwartin Stafanie Telthörster-Kröger. 95 Löschbambini aus dem gesamten Kreis Herford seien bei der Veranstaltung an der Erich Kästner-Gesamtschule Kirchlengern mit von der Partie gewesen.
Eine Abordnung der Jugendfeuerwehr erstattet Bericht.
Die Ehrenabteilung besteht aus 29 ehemaligen Aktiven. Neben den monatlichen Treffen an den Feuerwehrstandorten der Gemeinde, wurden weitere Veranstaltungen besucht. Friedrich-Wilhelm Tödtmann, Leiter der agilen Rentnertruppe, erzählte am Freitagabend von der Besichtigung der neuen Kreisfeuerwehrzentrale in Hille (Kreis Minden-Lübbecke), der Teilnahme an einem Vortrag zum Thema „Mobilität im Alter“ und vom traditionellen Pickertessen in Lübbecke-Gehlenbeck.
Silke Vahrson-Hilebrand, Leiterin des Amtes für Katastrophenschutz, überbrachte während der Wehrversammlung die Grüße des Landrates und Kreistags. Sie hob die Gemeinschaft der Feuerwehrleute hervor und ihr vorbildliches Tun. Dankbarkeit dafür bekommen die Einsatzkräfte nicht immer zu spüren. Kreisbrandmeister Bernd Kröger berichtete von zwölf Angriffen auf Mitarbeiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, die sich im zurückliegenden Jahr im Kreis Herford ereignet hätten. „Das waren zwölf Angriffe zu viel!“ Die Baumaßnahme an der Kreisfeuerwehrzentrale befindet sich derweil auf der Zielgeraden. Die Schlauchwäsche und Atemschutzübungsstrecke seien bereits in Betrieb genommen worden, sagte Kröger.
Am Ende der Veranstaltung wurden Susan Becker (40-jährige Mitgliedschaft), Dieter Telthörster (60-jährige Mitgliedschaft) und Wilfried Rieke (75-jährige Mitgliedschaft) ausgezeichnet, und die Versammlung erhob sich zu ihren Ehren von den Plätzen. Die Löschgruppe Mitte freute sich zudem über den ersten Platz beim letztjährigen Leistungsnachweis, der mit Urkunde und Grillgutschein belohnt wurde.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Auszeichnungen
Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber (25-jährige aktive Mitgliedschaft)
Ann-Kathrin Hölling
Matthias Kaiser
Andre Schicht
Tobias Sett
Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold (35-jährige aktive Mitgliedschaft)
Jens Broelhorst
Sascha Hilgefort
Michael Meier
Karsten Nordsieck
Michael Ober-Kassebaum
Pascal Peitzmeier
Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze
Pascal Peitzmeier
Sonderauszeichnung des Verbandes der Feuerwehr in NRW (VdF NRW)
für 40-jährige Mitgliedschaft
Susan Becker
für 60-jährige Mitgliedschaft
Dieter Telthörster
für 75-jährige Mitgliedschaft
Wilfried Rieke
Beförderungen
Zum Feuerwehrmann
Andreas Bolte
Kimi Brinker
Veith Wüllner
Zum Oberfeuerwehrmann/ Zur Oberfeuerwehrfrau
Mirko Inderlied
Xenia Kirsten
Daniel Knaub
Dennis Nagel
Zum Hauptfeuerwehrmann
Steffen Schneider
Zum Oberbrandmeister
Jan-Frederik Hölling
Zum Brandinspektor
Michael Mende
Bildunterschriften:
(v.l.) Stellvertretender Wehrführer Klaus Westerholz und Tim Erdbrügger, Leiter der Löschgruppe Südlengern.
Führungsduo der Feuerwehr Kirchlengern: (v.l.) Frank Rieke und Klaus Westerholz.
Matthias Kuhle berichtet über den Ausbildungsbereich.
Die Jugendfeuerwehr ist ebenfalls vertreten.
Einige Feuerwehrleute erhalten ihre Beförderungsurkunden.
Langejährige Mitglieder werden geehrt.
Gehören seit 35 Jahren „zur Truppe“: (v.l.) Sascha Hilgefort, Karsten Nordsieck, Michael Ober-Kassebaum, Jens Broelhorst, Michael Meier u. Pascal Peitzmeier.
Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft: Dieter Telthörster (l).
Ehrung für 75-jährige Mitgliedschaft: Wilfried Rieke (r).
Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze: Pascal Peitzmeier (r).
Gruppenfoto der Geehrten und Beförderten.