Internet und Hörfunkprogramm werden einbezogen
Düsseldorf/Kreis Herford. Am kommenden Donnerstag, 13. März 2025 findet erneut ein landesweiter Warntag statt. Um 11 Uhr heulen überall in NRW die Sirenen, Handys schlagen Alarm und auf vielen digitalen Werbetafeln erscheinen Warnhinweise. Doch der „Warnmittelmix“ ist damit noch nicht komplett: In diesem Jahr sollen die sozialen Medien und lokalen Hörfunksender verstärkt mit einbezogen werden.
„Wir müssen für den Ernstfall vorbereitet sein und alle Menschen erreichen“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul. „Das ist geprobter Bevölkerungsschutz, der uns katastrophenfest macht.“ Über das Modulare Warnsystem (MoWaS) wird die landesweite Warnung der Stufe 1 am Donnerstag ausgelöst und zwar zentral aus dem Lagezentrum der Landesregierung. Alle Handys, die für Meldungen über Cell Broadcast empfangsbereit sind, werden daraufhin um 11 Uhr laut schrillen. Weiterhin ist vorgesehen, Warnmeldungen über die Warn-Apps "Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und "Katwarn" zu versenden. Auf rund 2.100 digitalen Stadtwerbetafeln soll zudem folgende Probewarnung zu lesen sein: „In NRW findet zurzeit ein landesweiter Probealarm statt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Halten Sie die Notrufnummern von Feuerwehr und Polizei frei.“
Mittlerweile gibt es einen „Warnmittelmix“ für den Bevölkerungsschutz. Der wird am kommenden Donnerstag erneut getestet. (Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)
Unterbrechung des Radioprogramms durch die Leitstellen
Um 11 Uhr erfolgt zudem die Auslösung der kommunalen Warnmittel, wie der Sirenen, durch die örtlichen Leitstellen. Dabei gilt die im Warnerlass vorgeschriebene Dauer und Tonfolge: Eine Minute Entwarnung, eine Minute Warnung und eine Minute Entwarnung mit einer Pause von jeweils fünf Minuten zwischen den Tonfolgen. Der auf- und abschwellende Heulton alarmiert bei Gefahren. Das können Brände, Unwetter, Schadstoffaustritte oder akute Bombenentschärfungen sein. Die Bevölkerung ist in einem solchen Fall dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren, je nach Lage Gebäude zum Schutz aufzusuchen oder aus Sicherheitsgründen zu räumen, Nachbarn zu benachrichtigen und die Notrufleitungen nicht zu blockieren.
Internet und Lokalradio wurden in der Vergangenheit nicht in ausreichendem Maße als Probe-Warnmittel genutzt. Das ergaben die Auswertungen der letzten Warntage. Die Aufschaltung von Warninformationen im Internet sowie in den sozialen Medien ist deshalb um 11 Uhr sowie die Meldung zur Entwarnung um 11.20 Uhr vorgesehen. Auch das Innenministerium wird erstmalig Hinweise über seine neuen Social-Media-Kanäle WhatsApp, Facebook und Instagram veröffentlichen. Für die Unterbrechung des lokalen Hörfunkprogramms und direkte „Einsprachen“ der Leitstellen steht - in Abstimmung mit den Lokalredaktionen – ein Zeitfenster von 11 Uhr bis 11.05 Uhr zur Verfügung.
In Nordrhein-Westfalen fand erstmals im Jahr 2018 ein landesweiter Sirenenprobealarm statt, der im Verlaufe der Zeit zu einem Warntag weiterentwickelt wurde. Mittlerweile wurde die Idee auf Bundesebene übernommen. Nach der vorläufigen Auswertung einer Umfrage zum letzten bundesweiten Warntag, der im letzten Jahr stattfand, konnten 95 Prozent der bisher rund 113.000 Befragten durch den „Warnmittelmix“ von Bund, Ländern und Kommunen erreicht werden. 76 Prozent der Teilnehmenden gaben an, eine Probewarnung per Cell Broadcast auf ihr Smartphone erhalten zu haben. Damit bleibt der Mobilfunkdienst das Warnmittel mit der größten Reichweite. (Redaktion: kfv-herford.de)
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