Treffen der „Blaulicht-Blitze Enger“ und „Löschdachse Spenge“
Enger/Spenge. Die Sommerferien haben bereits begonnen. Doch am Samstag (12.07.2025) herrschte auf dem Gelände der Grundschule Westerenger noch einmal reges Treiben. Die Kinderfeuerwehren aus Enger und dem benachbarten Spenge trafen sich zu ihrem ersten gemeinsamen Dienst. Engers Stadtkinderfeuerwehrwart Maik Neumann, Stellvertreter Florian Blut und das Betreuerteam hatten sich dazu einiges einfallen lassen. Die Löschbambini traten auf dem Schulhof zu einer „Kinderfeuerwehr-Olympiade“ an. Am Ende gab es nur Gewinner, und die Kleinen strahlten um die Wette.
Die Feuerwehren Enger und Spenge sind eng verbunden. So verfügen beide Kommunen über eine gemeinsame Drehleiter und bei größeren Einsätzen hilft man sich gegenseitig. Die „Blaulicht-Blitze Enger“ und die „Löschdachse Spenge“ haben nun dafür gesorgt, dass die Partnerschaft neuen Schwung bekommt. „Wir hatten beide die Idee, eine gemeinsame Kinderfeuerwehr-Olympiade zu veranstalten“, so Stadtkinderfeuerwehrwart Maik Neumann und Amtskollegin Laura-Louise Möntmann (Spenge). Direkt vor dem Gerätehaus an der Westerengerstraße findet der Auftakt der Veranstaltung statt. Die Teilnehmenden - 17 Kinder aus Enger und 15 aus Spenge sind mit von der Partie – haben einen großen Kreis gebildet. Unter dem Motto „Tatütata die Kinderfeuerwehr ist da!“ findet die Begrüßung statt, und die Kleinen machen pantomimisch vor, wie sie zum Gerätehaus laufen, ihre Einsatzkleidung anlegen und mit dem Feuerwehrauto ausrücken. „Ich wünsche Euch einen spannenden und aufregenden Tag“, ruft Neumann den „Olympioniken“ zu.
Die Kinderfeuerwehren Enger und Spenge sind am Gerätehaus Westerenger zu einer „Feuerwehr-Olympiade“ zusammengekommen.
Nele (8), Lina (8), Noah (7), Salome (8) und Niklas (9) sind beim 112-Bingo erfolgreich.
Mit dem Feuerwehr-Unimog das Löschwasser herbeigeschafft.
Insgesamt fünf Mannschaften gehen zu dem spielerischen Wettstreit auf dem benachbarten Grundschulgelände an den Start. Sie sind „bunt gemischt“ – bestehen also jeweils aus Kindern aus Enger und Spenge. „Der Nachwuchs aus beiden Städten soll als Team zusammenarbeiten“, erklärt stellvertretender Stadtkinderfeuerwehrwart Florian Blut, „so wie die Aktiven im Feuerwehreinsatz“. Im Übrigen gilt an diesem Vormittag der olympische Gedanke: „Dabei sein ist alles!“. Für Nele (8), Lina (8), Noah (7), Salome (8) und Niklas (9) steht zunächst das 112-Bingo auf dem Programm. Ziel des Spiels ist es, mit großen Schaumstoffwürfeln möglichst schnell die Notrufnummer „112“ zu knobeln. Das gelingt dem gemischten Team aus Enger und Spenge in null Komma nichts, sodass bereits nach wenigen Minuten der erste Sticker auf der Laufkarte klebt. Beim Stangenball balanciert Lina (9) einen Ball über zwei lange Kunststoffstäbe, die sie an den Enden zusammenhält. Im passenden Moment öffnet das Mädchen die „Schienenstränge“, sodass der Ball in einen darunter stehenden Eimer fällt. Louis (6), Josef (9), Lina (9) und Rudolf (10) sind mit Tretautos „der Marke Mercedes-Benz Unimog“ auf dem Tanklöschfahrzeug-Parcours unterwegs. Auf der Hälfte der Strecke befindet sich die „Einsatzstelle“, wo die Nachwuchsfeuerwehrleute das mitgeführte Löschmittel in einen Behälter füllen. Tilda (7), Joris (9) und Franziska (8) messen sich in der Zwischenzeit beim Dosenwerfen, während Marleen (9) und Finnjas (9) beim Wassertransport mit Hilfe von Schwämmen im Einsatz sind. Richtig kniffelig erweist sich das Geräteraten: Tomte (7), Theresa (9), Emely (9), Jason (7) und Konrad (7) strecken ihre Arme in acht Kisten, um Verteiler, Strahlrohr, Schnittschutzhelm und weitere Ausrüstungsgegenstände zu ertasten. Weitere Sticker sammeln die Kinder beim „Dreibeinlauf“, Hindernisparcours mit Dobble-Kartenspiel und Stiefelweitwurf. Nach gut zwei Stunden haben die Feuerwehr-Knirpse alle neun Stationen absolviert. Maik Neumann und Laura-Louise Möntmann überreichen den Feuerwehr-Olympioniken Urkunden und Medaillen. Die Kinder wirken glücklich und zufrieden. „Das war eine supercoole Sache“, sagt Josef (9). Auch künftig wollen die Kinderfeuerwehren Enger und Spenge eng zusammenarbeiten. Das nächste Treffen soll in Spenge stattfinden.
Marlin (9), Manuel (8) und Joris (9) freuen sich über Urkunden und Medaillen.
Arbeit trägt Früchte
Die Kinderfeuerwehr steht für Knirpse im Alter von sechs bis neun Jahren offen. Die Kleinen werden spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Sie lernen die Gefahren des Feuers kennen und üben, wie man sich bei einem Notfall richtig verhält. Ausflüge, Besichtigungen und Wettbewerbe stehen ebenfalls auf dem Programm. Im August feiern die „Löschdachse Spenge“ gemeinsam mit den Eltern ihr Sommerfest. „Wir zeigen bei dieser Gelegenheit, was die Kinder schon alles gelernt haben“, sagt Chefin Laura-Louise Möntmann (30), die im Hauptberuf als Erzieherin tätig ist. Die Kinderfeuerwehrarbeit trägt bereits Früchte. Im Oktober wechseln die ersten beiden „Löschdachse“ in die Jugendfeuerwehr Spenge. In Enger gab es in diesem Jahr bereits vier Übertritte zu verzeichnen. Möntmann berichtet noch von einer weiteren Erfolgsgeschichte: „Ein Vater, dessen beiden Jungs bei den Löschdachsen mitmachen, ist spontan in die aktive Wehr eingetreten und zusätzlich als Betreuer der Kinderfeuerwehr tätig!“
Im Jahr 2018 wurde mit den „Löschzwergen Rödinghausen“ die erste Kinderfeuerwehrgruppe im Kreis Herford ins Leben gerufen. In der Folgezeit gingen die „Feuerfüchse Kirchlengern“ (Gründung: 2018), „Feuerdrachen Herford“ (2021), „Blaulichtkids Vlotho“ (2022) und „Blaulicht-Blitze Enger“ (2023) an den Start. Die Erfolgsgeschichte wurde im vergangenen Jahr fortgeschrieben. Im April 2024 fiel der Startschuss für die „Löschdachse Spenge“ und Ende August 2024 fand die Gründungsversammlung der „112-Kids Hiddenhausen“ statt.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Bildunterschriften:
Am Gerätehaus Westerenger herrscht am Samstagmorgen viel Trubel.

Aufwärmrunde unter dem Motto „Tatütata die Kinderfeuerwehr ist da!“
Lina (9) zeigt Geschick beim Stangenball.
Dosenwerfen
Mit dem „Feuerwehr-Unimog“ geht es durch den Hindernissparcours.
Löschwasserabgabe
(v.l.) Louis (6), Josef (9), Lina (9) und Rudolf (10) mit Kinderfeuerwehrwartin Laura-Louise Möntmann (Spenge) und Betreuer Patrick.
(v.l.) Marleen (9) und Finnjas (9) beim Wassertransport per Schwamm.
(v.l.) Finya u. Kyra von der Jugendfeuerwehr Enger helfen bei der Organisation.
Stiefelweitwurf
(v.l.) Tomte (7), Theresa (9), Emely (9), Jason (7) u. Konrad (7) mit stellv. Kinderfeuerwehrwartin Lea Duffert (Spenge) und Betreuerin Andrea.
(v.l.) Betreuerin Marleene, Lina (9) u. Josef (9) beim „Dreibeinlauf“.
Hindernisparcours
Betreuerteam
Stadtkinderfeuerwehrwart Maik Neumann (l) und Amtskollegin Laura-Louise Möntmann (r) übernehmen die Siegerehrung.
Die Kinderfeuerwehr-Olympiade ist ein voller Erfolg.