50 Gruppen beim Leistungsnachweis mit Strahlrohr und Hydraulikgerät im Einsatz

Bürgermeister sorgen für Motivationsschub, Gastwehr aus Bielefeld-Brake am Start
 
Die Feuerwehren im Kreis Herford sind fit für den Ernstfall. Das wurde während der Abnahme des Leistungsnachweises Ende September deutlich. Rund 500 Wehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen an dem Wettbewerb in Hiddenhausen-Eilshausen teil.
 

Zahlreiche Vertreter aus Politik u. Verwaltung zeigen Interesse an der Feuerwehr
 
Der Leistungsnachweis besteht aus vier Teilen. Gefordert werden sowohl der sichere Umgang mit den Feuerwehrgeräten, als auch theoretisches Feuerwehrwissen und sportliche Ausdauer. „Die Veranstaltung dient dazu, den Leistungsstand der Feuerwehren abzufragen“, sagte Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer am Morgen während eines Frühstücks in der Kreisfeuerwehrzentrale. Hier saßen die Bürgermeister mit den Wehrführern und Ehrenwehrführern traditionell in großer Runde zusammen. MdB Stefan Schwartze nutzte ebenfalls die Gelegenheit für einen Besuch an der (Feuerwehr-)Basis. „Seit über 30 Jahren ist der Leistungsnachweis bereits Bestandteil der Feuerwehrarbeit im Kreis Herford“, so Wolfgang Hackländer. „In diesem Jahr treten wieder gut 50 Gruppen an!“ Nicht überall im Lande würde Jahr für Jahr eine solche Veranstaltung angeboten. Der Kreisbrandmeister lobte daher besonders den großen Helferstab. „Das Team umfasst 40 bis 50 Kameraden, die als Schiedsrichter, Zeitnehmer und im Verwaltungsbereich gebraucht werden!“ Die Bürgermeister informierten sich im Anschluss direkt an der Wettkampfstrecke. Wolfgang Hackländer: „Sie geben den Wehrleuten durch ihren Besuch Rückendeckung und sorgen für einen zusätzlichen Motivationsschub!“ Am Nachmittag war übrigens Landrat Christian Manz auch im Kreise der Feuerwehrleute zu finden.  
 

Bündes Wehrführer Rüdiger Meier (r) zeigt wie es geht:  (v.l.) MdB Stefan
Schwartze, Dr. Peter Maria Böhm (Dezernent der Stadt Herford) u. Klaus Rieke
(Bürgermeister  Enger) üben noch!
  
Erst acht Wochen zuvor hatte der Verband der Feuerwehren NRW die Aufgaben für den Leistungsnachweis 2010 festgelegt, erläuterte stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger vor Ort. „Angriffstrupp mit B-Rohr zum mittleren Übungsobjekt über den Platz vor!“, lautete der Einsatzbefehl im praktischen Teil. Anschließend kuppelten die Mannschaften routiniert die Saugschläuche zusammen und verlegten das Schlauchmaterial über die  abgesperrte Meierstraße. Oberschiedsrichter Michael Stiegelmeier (Feuerwehr Herford) und sein Team behielten derweil mit kritischen Blicken die Übersicht. Maximal fünf Minuten standen den Ehrenamtlichen für diesen Teil zur Verfügung. „B-Rohr Wasser marsch!“, hieß es dann bei jedem Übungsdurchgang vom Angriffstrupp, der mit Strahlrohr und Stützkrümmer bereitstand, um die Zielklappe anschließend mit einem mächtigen Wasserstrahl zu Fall zu bringen.   Gruppenführer Olaf Strehlow und seine Mannschaft von der Löschgruppe Vlotho-Steinbründorf hatten sich in diesem Jahr allerdings – wie acht weitere Einheiten – auf die alternative Übung zur technischen Hilfeleistung vorbereitet. Hier galt es einen PKW-Fahrer nach einem angenommenen Verkehrsunfall aus seinem Fahrzeug zu befreien. Angriffstruppführer Mario Grove und Truppfrau Nadine Oelker zögerten nicht lange und nahmen den hydraulischen Spreizer und die Hydraulikschere zur Menschenrettung vor. Die anderen Trupps waren währenddessen für den Brandschutz zuständig und kümmerten sich um die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Melder Thorsten Schmiedekamp hatte derweil die Betreuung des „Unfallfahrers“ übernommen. Auch hierfür konnte es Fehlerpunkte geben.
 
 
Abordnung aus Herford: (v.l.) Frank Schröder (LG Schwarzenmoor), Eckhard Milz
(Ehrenstadtbrandmeister), Dr. Peter Maria Böhm (Dezernent), Klaus Maschmeyer
(Ehrenstadtbrandmeister), Karsten Buschmann (LG Elverdissen), Ralf Wöhler
(stellv. Wehrführer) u. Michael Stiegelmeier (Leiter der Feuerwehr)
 
Im theoretischen Teil hatten die Blauröcke dann ihr Feuerwehrwissen unter Beweis zu stellen. 34 Fragen zu den Rechtsgrundlagen und zur Fahrzeug- und Gerätekunde standen zur Auswahl. Außerdem waren drei Knoten – nämlich Mastwurf, Kreuzknoten und Schotenstich mit Aufzugsschlaufe - vorzuführen.  Dem Oberschiedsrichterteam  Krause/ Schürmann (Feuerwehren Löhne und Kirchlengern) blieben dabei keine „Hausfrauenknoten“ verborgen. Zum Abschluss hatten die Gruppen auf dem nahen  Sportplatz einen Staffellauf über 450 Meter zu absolvieren.
Kameradschaft wird bei der Feuerwehr seit jeher groß geschrieben. So wurde die aus Krankheitsgründen personell geschwächte Gruppe aus Pödinghausen durch Feuerwehrleute vom Löschzug Eilshausen aufgestockt. Für Maik-Oliver Häusler, Leiter der Löschgruppe Pödinghausen, war das eine „super Sache“. Die gemeinsame Gruppe zeigte übrigens im sportlichen Teil mit 85 Sekunden eine tolle Leistung. „Bunt gemischt“ präsentierte sich auch die Gruppe Spenge-Hücker-Aschen-Wallenbrück-Bardüttingdorf.  Außerdem ging beim diesjährigen Wettbewerb  mit der Löschabteilung Bielefeld-Brake eine Gastwehr an den Start. Im benachbarten Oberzentrum findet nämlich in diesem Jahr kein Leistungsnachweis statt. „Wegen der Aktionen zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Bielefeld wurde darauf verzichtet“, sagte Stephan Kastrup, Hauptbrandmeister bei der Löschabteilung Brake.
 

Löhnes Bürgermeister Heinz-Dieter Held (mit Enkelkind) begutachtet gemeinsam
mit Wehrführer Ralf Krause das Geschehen auf „der Strecke“.
 
Am Schluss der Veranstaltung gab es die begehrten Abzeichen und Teilnahmeurkunden. Die Leistungen von Helmut Dörken (Feuerwehr Kirchlengern) und Fred Wilkening (Feuerwehr Löhne) wurden dabei besonders gewürdigt. Die Beiden nahmen bereits zum 30. Mal (!) am  Leistungsnachweis teil.
Die genaue Auswertung des Wettbewerbs wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. „Die drei Gruppen mit den besten Ergebnissen werden dann Ende des Jahres mit Pokalen ausgezeichnet“, so Bernd Kröger.

Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
 
 
 

Geschafft: Bei der Gruppe aus Löhne-Mennighüffen sind alle Zielklappen gefallen.
 

Die Gruppen aus Rödinghausen ...
 

... Herford u. ...
 
... Vlotho-Steinbründorf befreien einen "verletzten Autofahrer".
 
 

Gast-Wehr aus Bielefeld: Die LA Brake an der Station Knoten u. Stiche.
 

Die gemeinsame Gruppe Enger-Pödinghausen/Oldinghausen – Hiddenhausen-
Eilshausen hat zum sportlichen Teil vor dem ELW 2 Aufstellung genommen.


Landrat Christian Manz (2. v.l.) und stellv. KBM Bernd Kröger (l) verleihen
Urkunden und Abzeichen an die Gruppe Bünde-Mitte.
 

(v.l.) Simon, Nico u. Lukas gehören zum ...
 

... fleißigen Helferteam der JF Eilshausen.