34. Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Herford
Kreis Herford. Beim 34. Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Herford, der am vergangenen Freitag (16.06.2023) in Herford-Elverdissen stattfand, zog der Vorstand Bilanz über die im letzten Jahr geleistete Arbeit. Kreisbrandmeister Bernd Kröger blickte gleichzeitig sorgenvoll in die Zukunft. „Die Feuerwehren in Deutschland stehen durch Wetterextreme wie Starkregen, Dürresommer und Tornados vor großen Herausforderungen“, sagte der Feuerwehrchef. „Wir haben im Kreis Herford allerdings sehr leistungsfähige und gut ausgestattete Feuerwehren!“ Der Kreisfeuerwehrverband vertritt die Interessen der Feuerwehrleute im Kreis Herford. Ein Großteil von ihnen ist ehrenamtlich tätig.
Am Abend hatten sich 103 Feuerwehrdelegierte aus dem gesamten Wittekindsland sowie Gäste aus Politik und Verwaltung in der Aula der Grundschule eingefunden. Mit einem musikalischen „Feuerwerk“, dargeboten vom Blasorchester der Feuerwehr Herford, wurde der Verbandstag eröffnet. Landrat Jürgen Müller dankte den Feuerwehrleuten für ihren im letzten Jahr geleisteten Einsatz. „Wir sind sehr dankbar, dass wir Sie im Kreis Herford haben.“ Der Landrat kam auf den Umbau und die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale zu sprechen, die vor wenigen Wochen begonnen haben. Mehr als sechs Millionen Euro werden in Hiddenhausen-Eilshausen investiert. „Das ist gut angelegtes Geld, am richtigen Ort für die richtigen Menschen.“ Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte landesweit Schwächen im Katastrophenschutz aufgezeigt. Mittlerweile wird an einer Neufassung des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) gearbeitet, das den rechtlichen Rahmen bildet. „Ich hoffe, dass der Gesetzentwurf in der zweiten Jahreshälfte das Parlament erreicht, erklärte Landtagsabgeordneter Christian Dahm während der Tagung in Elverdissen.
103 Delegierte und einige Ehrengäste sind zum Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes nach Herford-Elverdissen gekommen.
Kreisbrandmeister Bernd Kröger: „Wir haben im Kreis Herford sehr leistungsfähige und gut ausgestattete Feuerwehren!“
Bericht des Vorsitzenden
Der Ukrainekrieg habe zu einschneidenden Veränderungen geführt, betonte der Kreisbrandmeister in seinem Bericht. „Der Begriff des Blackouts ist seitdem in aller Munde.“ Doch bereits die Schneekatastrophe im Münsterland im Jahr 2005 und der Stromausfall in Berlin-Köpenick 2019 hätten deutlich gemacht, dass langanhaltende Stromausfälle nicht unrealistisch und auch nicht neu seien. „Wir tun daher gut daran, uns mit diesem Thema zu befassen und die Notfallplanungen dafür voran zu treiben“, meinte Kröger. In Brandenburg, Sachsen und im Harz bekämpften die Feuerwehren im letzten Jahr verheerende Waldbrände. Im Kreis Herford sei ebenfalls eine Zunahme an Vegetationsbränden zu verzeichnen gewesen, so der Kreisbrandmeister. Die Erstellung eines Katastrophenschutzbedarfsplans für den Kreis Herford hielt Kröger in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels für richtig und wichtig. „Wir werden nicht drum herumkommen, mehr Geld für Personal und Ausrüstung zu investieren, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.“
„Wiehenfeuer“ brennt in Rödinghausen
Matthias Kuhle, Geschäftsführer des Verbandes, erinnerte an die Katastrophenschutzübungen vergangener Zeiten, die an der Nordseeküste stattgefunden hatten. „Unser Verband muss allerdings auf der Höhe der Zeit bleiben“, erklärte Kuhle, „sodass wird den Schwerpunkt aktuell auf das trainieren von Wald- und Vegetationsbränden in heimischen Gefilden gelegt haben.“ So steht am 1. Juli die Großschadensübung „Wiehenfeuer“ auf dem Programm, die in Rödinghausen geplant ist. 2.622 Mitglieder zählt der Kreisfeuerwehrverband. „Knapp 1.600 Feuerwehrleute gehören zu den aktiven Einsatzabteilungen der neun Freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet“, so Kuhle. Die Aus- und Fortbildung zählt zu den weiteren Schwerpunkten der Verbandsarbeit. Insgesamt 32 Seminare und Lehrgänge fanden im vergangenen Jahr an der Kreisfeuerwehrzentrale statt. „Fast 500 Einsatzkräfte absolvierten über 6.000 Unterrichtsstunden in Theorie und Praxis“, sagte Ausbildungsbeauftragter Holger Klann. Schließlich berichtete Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier über die Nachwuchsarbeit. Aktuell gibt es im Kreis Herford fünf Kinder- und 17 Jugendfeuerwehren. Gerade erst waren 85 „Löschbambini“ aus dem gesamten Kreisgebiet am Gerätehaus Herford-Schwarzenmoor zum 2. Kinderfeuerwehr-Erlebnistag zusammengekommen. Im August geht es für die Jugendfeuerwehren auf große Fahrt. „Rund 400 Nachwuchsfeuerwehrleute haben sich zum Kreisjugendzeltlager am Hennesee im Hochsauerlandkreis angemeldet“, freute sich Meier.
Anfang Juni hatten die OWL-Feuerwehren gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) im Kampf gegen den Blutkrebs eine Registrierungsaktion durchgeführt. Fast 500 Menschen konnten allein im Kreis Herford als mögliche Stammzellspender gewonnen werden. Die Löschgruppen Bünde-Muckum, Rödinghausen-Bieren und Spenge-Lenzinghausen wurden beim Verbandstag mit Gutscheinen belohnt. Sie hatten besonders viele Bürger überzeugt, bei der Aktion mitzumachen.
Ernennung während des Verbandstags
Ralf Krause (Löhne) zum Kreissicherheitsbeauftragten
Ehrungen während des Verbandstags
Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber
Sven Büttner (Herford)
Jens Meyer (Enger)
Danny Rottmann (Spenge)
Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Feuerwehrverbandes
Olaf Horn (Herford)
Stefan Müller (Herford)
Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes
Sven Detering (Vlotho)
Thomas Twelsiek (Vlotho)
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
(v.l.) Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier, Wehrführer Christian Ehlert (Löhne) u. Amtskollege Frank Rieke (Kirchlengern)
(v.l.) Lutz Kölling (Leiter der Hauptamtlichen Wache Herford) u. Kreisbrandmeister Michael Schäfer (Kreis Minden-Lübbecke)
(v.l.) Wehrführer Torsten Sievering (Vlotho), Amtskollege Thomas Reschke (Spenge) u. MdL Christian Dahm
Abordnung aus Hiddenhausen
Hat lange Zeit die Hauptamtliche Wache Löhne geleitet: Ulrich Imort (l)
Vertreter des THW, der DLRG u. des DRK
Bürgermeister Thomas Meyer (Enger) im Kreise der Feuerwehrleute aus der Widukindstadt.
(v.l.) Stellv. Kreisbrandmeister Holger Klann, Abteilungsleiter Bernd Kirchhoff u. Kreisordnungsamtsleiterin Annika Friedrichs
Abordnung aus Spenge
Landrat Jürgen Müller spricht den Feuerwehrleuten Dank und Anerkennung aus.
Delegierte aus Vlotho
Delegierte aus Löhne
(v.l.) Siegfried Lux (Bürgermeister Rödinghausen), MdL Christian Dahm, Landrat Jürgen Müller u. Wolfgang Tiekötter (Fraktionsvorsitzender im Kreistag)
Delegierte aus Rödinghausen
Delegierte aus Enger
(v.l.) Kreisbrandmeister Bernd Kröger, Stellvertreter Holger Klann u. Geschäftsführer Matthias Kuhle
Das Blasorchester der Feuerwehr Herford sorgt für stimmungsvolle Musik.
Abordnung aus Bünde
Wehrführer Karsten Buschmann (3. v.l.) und weitere Führungskräfte der Feuerwehr Herford.
Abordnung aus Vlotho
(v.l.) Klaus Maschmeyer (Herford) u. Heinrich Meier (Löhne)
(v.l.) Wehrführer Mario Daume (Hiddenhausen) u. Andreas Frenzel (allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters)
Bezirksbrandmeister Michael Kirchhoff u. Michael Stiegelmeier (Leiter der Hauptamtlichen Wache Herford a.D.)
Die Einheiten Rödinghausen-Bieren, Bünde-Muckum und Spenge-Lenzinghausen waren bei der Registrierungsaktion der OWL-Feuerwehren in Zusammenarbeit mit der DKMS besonders erfolgreich und werden mit Gutscheinen belohnt.
Ralf Krause (l) ist neuer Kreissicherheitsbeauftragter.
Jens Meyer (l) wird mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber ausgezeichnet.
Glückwünsch: Olaf Horn (l) erhält das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze.
Thomas Twelsiek (l) u. …
… Sven Detering werden mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.
Ehrungen u. Ernennungen: (v.l.) Olaf Horn, Sven Büttner, Stefan Müller, Danny Rottmann, stellv. Kreisbrandmeister Holger Klann, Geschäftsführer Matthias Kuhle, Kreisbrandmeister Bernd Kröger, Jens Meyer, Thomas Twelsiek, Sven Detering, Ralf Krause u. Landrat Jürgen Müller.