25. Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Herford
Kreis Herford/Hiddenhausen-Eilshausen. Ein ganzes Wochenende lang (6.09.-8.09.2013) standen die neue Kreisleitstelle und die modernisierte Kreisfeuerwehrzentrale im Blickpunkt. Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe, die Freitag stattfand, sind die Bauarbeiten für das 6,4-Millionen-Euro-Projekt nun offiziell abgeschlossen. Viele Bürger nutzten den Tag der offenen Tür am Sonntag, um sich das moderne Sicherheitszentrum in Hiddenhausen-Eilshausen anzusehen. Tags zuvor hatte der Jubiläumsverbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Herford an gleicher Stelle stattgefunden. „Wir feiern gemeinsam eine gute Idee, die 25 Jahre alt und weiterhin zukunftsfähig ist“, sagte Landrat Christian Manz in seiner Laudatio.
145 Delegierte aus allen neun Wehren waren zur Kreisfeuerwehrzentrale gekommen, um noch einmal auf das Einsatzjahr 2012 zurückzublicken und die Anfänge des Kreisfeuerwehrverbandes Herford e.V. (KFV Herford e.V.) im Oktober 1988 in Erinnerung zu rufen. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer freute sich besonders, zahlreiche Ehrengäste, darunter die Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze und Frank Schäffler sowie die Landtagsabgeordnete Angela Lück, im „Zentrum der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr“ begrüßen zu dürfen. „Sie alle stehen hinter dem Ehrenamt!“
Landrat Manz zeigte sich von der Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes – dessen Gründung eine Idee des damaligen Kreisbrandmeisters Dieter Wilkening gewesen sei - überzeugt. Der Verband sei wie eine Klammer zu sehen, die hauptamtliche und ehrenamtliche Kräfte zusammenhalte und für die nötige Verbindung zwischen der Feuerwehrarbeit auf kommunaler Ebene und Kreisebene sorge. „Wir haben Grund, dem Kreisfeuerwehrverband dankbar zu sein!“, diese Worte richtete der Landrat an die Adresse der anwesenden Politiker, Bürgermeister und Spitzenbeamten der Kreisverwaltung. Stefan Schwartze, der 1991 selbst in die Feuerwehr eintrat, mahnte zur Wachsamkeit. „Der Automatismus der Nachwuchsgewinnung ist durch die Abschaffung der Wehrpflicht weggefallen“, sagte der Bundestagsabgeordnete. Außerdem müsse die Akzeptanz für das Ehrenamt bei den Arbeitgebern gestärkt werden. Alle Verantwortlichen in den Kommunen seien deshalb gefordert, genau hinzuschauen. Ähnlich äußerte sich Frank Schäffler. Das Ehrenamt dürfe nicht an der Einhaltung von Einsatzzeiten scheitern. „An den Feuerwehren hängt viel Kultur“, sagte Schäffler, „die erhalten werden muss“. Der Politiker erwähnte außerdem die Erhöhung der steuerfreien Aufwandspauschale (der KFV Herford berichtete). „Das haben wir immerhin in der vergangenen Legislaturperiode hinbekommen!“
Rund 1,3 Millionen Feuerwehrleute gebe es nach den Worten von Kreisbrandmeister Hackländer in Deutschland. „Sie stehen an 365 Tagen rund um die Uhr bereit, um im Notfall die Hand zu reichen. Das ist echte Nachbarschaftshilfe!“ Ein Dankeschön sei gerade den Ehrenamtlichen oftmals Lohn genug für ihre Arbeit, meinte Bezirksbrandmeister Michael Kirchhoff, der in diesem Zusammenhang an den Hochwassereinsatz in Schönebeck erinnerte. Dort hätte sich im Übrigen gezeigt, dass das Konzept der überörtlichen Hilfe, so wie in Nordrhein-Westfalen aufgestellt, funktioniere.
Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening gilt als Motor des KFV Herford. Er hatte den Verband zu seiner aktiven Zeit ins Leben gerufen. „Drei Punkte waren uns stets wichtig. Die Förderung der Ausbildung, die Gründung von Ehrenabteilungen und besonders die Unterstützung der Jugendfeuerwehren.“ Die Nachwuchsabteilungen, Wilkening bezeichnete sie als Herzstück jeder Feuerwehr, hätten innerhalb der letzten 25 Jahre einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Heute gebe es 20 Jugendfeuerwehren, in denen 485 Mädchen und Jungen aktiv seien. „Hier darf nicht nachgelassen werden!“
In seinem Bericht lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister und Geschäftsführer des KFV Herford, Bernd Kröger, die positive Mitgliederentwicklung. So hätte die Zahl der Aktiven Brandschützer auf 1.515 zugenommen (2011: 1.465). „Das ist schon erstaunlich!“, sagte Kröger. Gleichzeitig bemängelte er allerdings, dass es immer schwieriger werde, die arbeitsintensiven Führungspositionen zu besetzen. Insgesamt 2.070 Feuerwehreinsätze, in der Mehrzahl waren es technische Hilfeleistungen, gab es im Kreis Herford im vergangenen Jahr zu verzeichnen. Alle vier Stunden sei damit, rein statistisch gesehen, irgendwo im Kreis Herford ein Löschzug ausgerückt. 27 Lehrgänge und Seminare fanden im vergangenen Jahr an der Kreisfeuerwehrzentrale statt. 455 Ehrenamtliche nahmen daran teil. Umfang und Qualität der Ausbildung seien von den Lehrgangsteilnehmern nach wie vor als gut beurteilt worden, sagte Kröger, der gleichzeitig Ausbildungsbeauftragter des KFV ist.
Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier, sie hatte ihr Amt erst vor einem Jahr angetreten, berichtete über die Aktivitäten in den Jugendfeuerwehren. Spannung, Spiel und Feuerwehrtechnik, unter diesen Schlagworten ließe sich die Arbeit in den Nachwuchsgruppen zusammenfassen. Etwa 120 Betreuer kümmern sich kreisweit um die Feuerwehrjugend. 32 Übertritte in die aktive Wehr seien im vergangenen Jahr zu verzeichnen gewesen.
Für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen wurden Klaus-Dieter Henseler (Bünde), Rolf Kuhle (Hiddenhausen) und Hans-Günter Mehrkühler (Kirchlengern) mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Ebenso wurden die Leistungen von Rüdiger Müller (Bünde), Tobias Mebes (Bünde) und Dirk Remmert (Löhne) mit der silbernen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes gewürdigt.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Hinweis: Ein Bericht mit Fotos zum Tag der offenen Tür an der Kreisleitstelle / Kreisfeuerwehrzentrale folgt.
Feuerwehr u. Kreisverwaltung blicken gemeinsam auf die 25-jährige Geschichte des KFV zurück:
(v.l.) Gerhard Koch (Kreisordnungsamtsleiter), Norbert Burmann (Dezernent der Kreisverwaltung), Bezirks-Bm Michael Kirchhoff,
Bernd Kirchhoff (Leiter der Leitstelle), KBM Wolfgang Hackländer, Landrat Christian Manz, Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier,
stellv. KBM Bernd Kröger und Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening
Richten Grußworte an die Versammlung: (v.l.) MdB Frank Schäffler, Landrat Christian Manz und MdB Stefan Schwartze
145 Delegierte und viele Ehrengäste sind zum Jubiläumsverbandstag zur Kreisfeuerwehrzentrale gekommen.
Werden ausgezeichnet: (v.l.) Tobias Mebes, Dirk Remmert, stellv. KBM Bernd Kröger, Rüdiger Müller, Rolf Kuhle,
Hans-Günter Mehrkühler, Klaus-Dieter Henseler, KBM Wolfgang Hackländer u. Bezirks-Bm Michael Kirchhoff
Das Blasorchester Herford unter Leitung von Christian Tölke (l) begleitet die Veranstaltung mit
stimmungsvollen Tönen (I will survive, Smoke on the water …)