Prüfungen auf dem Gelände der Haller Glaswerke in Kirchlengern abgenommen
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen über ein großes Fachwissen verfügen; denn nur so ist professionelle Hilfe möglich. 21 Ehrenamtliche aus dem gesamten Kreisgebiet drückten jetzt über drei Wochen hinweg die Schulbank. Sie absolvierten die Ausbildung zum Truppführer. Am vergangenen Samstag (22.09.2012) ging es zu den Haller Glaswerken nach Kirchlengern-Quernheim. Hier mussten sich die Feuerwehrschüler während der praktischen Prüfung bewähren.
Bernd Kröger (m) erläutert die Übungslage.
Der Trupp ist die kleinste taktische Einheit im Feuerwehreinsatz. Er besteht aus zwei bis drei Wehrleuten, die beispielsweise bei einem Gebäudebrand direkt am Strahlrohr eingesetzt werden. „Der Truppführer leitet eine solche Einheit und muss wichtige Entscheidungen im Einsatzgeschehen selbständig treffen können“, sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Kröger (Spenge). Ihm komme daher ein hohes Maß an Verantwortung zu. Der Einsatzleiter könne schließlich vor der Haustür nicht sehen, was sich tatsächlich in einer brennenden Wohnung abspiele, erläutert Kröger, der zugleich Ausbildungsbeauftragter des Kreisfeuerwehrverbandes Herford ist. Darum sei es wichtig, die Truppführer vor allem taktisch auf das alltägliche Einsatzgeschehen vorzubereiten. In den Wochen zuvor standen aber auch Fahrzeug- und Gerätekunde, Vorbeugender Brandschutz, Baukunde, chemische Stoffe und Strahlenschutz auf dem Stundenplan. Außerdem mussten die Feuerwehrschüler den Druckverlust bei der Wasserförderung über eine lange Wegstrecke berechnen und den Verbrauch von Schaummittel bestimmen, das von der Feuerwehr zum Ablöschen von Flüssigkeitsbränden eingesetzt wird. Elf verschiedene Übungsszenarien sieht der praktische Teil der Truppführerprüfung vor. „Wir orientieren uns dabei eng an den Bewertungskriterien, die das Institut der Feuerwehr in Münster für alle weiterführenden Lehrgängen zugrunde legt“, sagt Bernd Kröger.
Ein „Arbeiter“ ist unter einen Palettenstapel geraten. Die Wehrleute betreuen den
„Verletzten“ und sichern die Einsatzstelle.
Am Vormittag ist der gesamte Truppführerlehrgang auf dem Gelände der Haller Glaswerke im Übungseinsatz. Gerade wird Tim Kollmeier (Kirchlengern) auf die Probe gestellt. Ein Palettenstapel ist umgestürzt. Dabei, so die angenommene Lage, wird ein Arbeiter mit den Beinen eingeklemmt. Routiniert verteilt der junge Mann die Aufgaben an seine Mannschaft. Die Trupps kümmern sich um die Betreuung des „Verletzten“ und sichern den Palettenstapel, um ein Nachrutschen zu verhindern. Bei einem solchen Unfall könnten verletzte Gefäße abgeklemmt sein. Daher müsse die weitere Rettung unbedingt mit dem Notarzt abgesprochen werden, weiß Kollmeier. Klaus Westerholz (Kirchlengern), der zur Prüfungskommission gehört, ist zufrieden.
Bernd Kröger (m) erläutert die Übungslage.
Der Trupp ist die kleinste taktische Einheit im Feuerwehreinsatz. Er besteht aus zwei bis drei Wehrleuten, die beispielsweise bei einem Gebäudebrand direkt am Strahlrohr eingesetzt werden. „Der Truppführer leitet eine solche Einheit und muss wichtige Entscheidungen im Einsatzgeschehen selbständig treffen können“, sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Kröger (Spenge). Ihm komme daher ein hohes Maß an Verantwortung zu. Der Einsatzleiter könne schließlich vor der Haustür nicht sehen, was sich tatsächlich in einer brennenden Wohnung abspiele, erläutert Kröger, der zugleich Ausbildungsbeauftragter des Kreisfeuerwehrverbandes Herford ist. Darum sei es wichtig, die Truppführer vor allem taktisch auf das alltägliche Einsatzgeschehen vorzubereiten. In den Wochen zuvor standen aber auch Fahrzeug- und Gerätekunde, Vorbeugender Brandschutz, Baukunde, chemische Stoffe und Strahlenschutz auf dem Stundenplan. Außerdem mussten die Feuerwehrschüler den Druckverlust bei der Wasserförderung über eine lange Wegstrecke berechnen und den Verbrauch von Schaummittel bestimmen, das von der Feuerwehr zum Ablöschen von Flüssigkeitsbränden eingesetzt wird. Elf verschiedene Übungsszenarien sieht der praktische Teil der Truppführerprüfung vor. „Wir orientieren uns dabei eng an den Bewertungskriterien, die das Institut der Feuerwehr in Münster für alle weiterführenden Lehrgängen zugrunde legt“, sagt Bernd Kröger.
Ein „Arbeiter“ ist unter einen Palettenstapel geraten. Die Wehrleute betreuen den
„Verletzten“ und sichern die Einsatzstelle.
Am Vormittag ist der gesamte Truppführerlehrgang auf dem Gelände der Haller Glaswerke im Übungseinsatz. Gerade wird Tim Kollmeier (Kirchlengern) auf die Probe gestellt. Ein Palettenstapel ist umgestürzt. Dabei, so die angenommene Lage, wird ein Arbeiter mit den Beinen eingeklemmt. Routiniert verteilt der junge Mann die Aufgaben an seine Mannschaft. Die Trupps kümmern sich um die Betreuung des „Verletzten“ und sichern den Palettenstapel, um ein Nachrutschen zu verhindern. Bei einem solchen Unfall könnten verletzte Gefäße abgeklemmt sein. Daher müsse die weitere Rettung unbedingt mit dem Notarzt abgesprochen werden, weiß Kollmeier. Klaus Westerholz (Kirchlengern), der zur Prüfungskommission gehört, ist zufrieden.
Bastian Kröger erteilt seinen Einsatzbefehl. Ein Arbeiter liegt nach einem
Kurzschluss bewusstlos neben einer Maschine, so lautet die Prüfungsvorgabe.
Fast zeitgleich kommt es in einer Produktionshalle des Unternehmens an einer Maschine zu einem „Kurzschluss“. Ein „Arbeiter“ ist „bewusstlos zusammengebrochen“. „Es sprühen Funken und Rauch steigt auf“, erklärt Ausbilder André Storck (Vlotho) die weitere Übungslage. Jetzt hat Bastian Kröger (Bünde) das Kommando und muss sein Wissen unter Beweis stellen. Er betätigt noch während der Lageerkundung den Notausschalter für die elektrische Anlage, der sich am Eingang befindet. Gleichzeitig löst Kröger die Rauchwärmeabzugsanlage aus. Nachdem der Sicherheitstrupp bereit steht, rückt der Angriffstrupp mit einem Hohlstrahlrohr in die Halle vor. Waldemar Weiß (Vlotho) und Patrick Tiemann (Enger) stülpen dem „bewusstlosen Maschinenführer“ eine Fluchthaube über den Kopf und bringen ihn in Sicherheit. Prüfer Michael Heise (Herford) und Norbert Ewering (Spenge) loben anschließend die gute Lageerkundung. Auch die Rückmeldungen und die Personenrettung durch den Angriffstrupp seien „Topp gewesen“. Später müssen die Lehrgangsteilnehmer noch einen fiktiven Muldenbrand löschen, einen „abgestürzten Bauarbeiter“ sichern und einem „eingeklemmten Motorradfahrer“ helfen.
Der Sicherheitstrupp steht bereit.
„Der Lehrgang hat mich überzeugt“, sagt Bernd Kröger abschließend. Es sei bereits ein gutes Vorwissen vorhanden gewesen. Außerdem hätten alle Teilnehmer ein hohes Maß an Kameradschaft gezeigt, meint André Storck ein wenig Stolz. Die erfolgreiche Truppführerausbildung ist Voraussetzung für die Beförderung zum Unterbrandmeister und alle weiterführenden Lehrgänge am Institut der Feuerwehr in Münster. Ingo Mertens, Geschäftsführer der Glaswerke Haller GmbH, bekommt schließlich den Ehrenkrug des Kreisfeuerwehrverbandes überreicht. Er hatte ganz unkompliziert das Firmengelände für die Prüfungen zur Verfügung gestellt. „Das ist für mich doch eine Selbstverständlichkeit!“ Haller produziert in Kirchlengern spezielle Gläser, die beispielsweise für Bankautomaten oder Maschinenschutzscheiben Verwendung finden.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
(Text u. Fotos)
Waldemar Weiß und Patrick Tiemann legen dem „Maschinenführer“ eine
Fluchthaube an und …
… bringen ihn in Sicherheit.
Ein Dankeschön geht an Haller-Geschäftsführer Ingo Mertens (m).
Mit großer Vorsicht helfen die Wehrleute einem „verletzten Motorradfahrer“.
Die „Personenrettung“ über die vierteilige Steckleiter klappt vorbildlich.
Gruppenfoto des Truppführerlehrgangs 1/2012