„Jetzt Du!“

NRW startet Umfrage zum ehrenamtlichen Engagement

Düsseldorf. Wenn Flüsse nach heftigen Regenfällen für Überschwemmungen sorgen oder sich ein Feuer zum Großbrand entwickelt, dann ist der Katastrophenschutz gefordert.  Das NRW-Innenministerium hat jetzt eine große Umfrage zum Ehrenamt im Katastrophenschutz gestartet. Dabei soll herausgefunden werden, wo es Defizite gibt, wie man die Ehrenamtlichen künftig noch besser unterstützen und neue Helfer hinzugewinnen kann. In NRW gibt es alleine 83.000 Freiwillige Feuerwehrleute für die Gefahrenabwehr.  

 

 

Der Katastrophenschutz sei ohne die Menschen im Ehrenamt nicht denkbar, sagte Innenminister Herbert Reul in Düsseldorf. „Sie zu gewinnen, ist essentiell wichtig!“ Deshalb fördere die Landesregierung ehrenamtliches Engagement. „Und deshalb wollen wir wissen, wie wir den vielen Freiwilligen in Nordrhein-Westfalen unter die Arme greifen können!“ Die Umfrage, die der Minister unter dem Motto „Jetzt Du!“ startete, soll mit dazu beitragen. 

 

NRW-Innenminister Herbert Reul möchte das Ehrenamt weiter stärken.
(Foto: IM NRW)

 

Ziel der Befragung ist es, herauszufinden, wie die Menschen, die sich bereits ehrenamtlich engagieren, bestärkt und unterstützt werden können. Zum anderen soll die Studie die Frage beantworten, was Menschen motivieren könnte, ein Ehrenamt zu übernehmen und was sie bisher (noch) daran hindert. Die Umfrage richtet sich damit sowohl an die jetzt schon Aktiven im Katastrophenschutz als auch die „Allgemeinbevölkerung“.

Das Innenministerium habe sich zum Ziel gesetzt, durch Wertschätzung der freiwilligen Arbeit die Zukunft des Ehrenamtes auf feste Beine zu stellen, heißt es aus Düsseldorf. Gemeinsam mit den Organisationen im Katastrophenschutz habe man dazu ein Konzept entwickelt. Ein Baustein sei die durch das Ministerium in Auftrag gegebene Befragung. Sie wird von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durchgeführt. Die Studie soll die Grundlage für künftige Imagestrategien zur Mitgliederbindung und Neugewinnung von Helfern bilden.

 

Bis Anfang Oktober können die bereits engagierten Ehrenamtlichen unter dem Link

www.ku.de/befragungengagierte ihre Meinung sagen.

 

Die „Allgemeinbevölkerung“ wird gebeten, bis zum Jahresende unter dem Link

www.ku.de/befragungbevoelkerungkats an der Befragung teilzunehmen.

 

Um aussagekräftige Erkenntnisse zu erhalten, müssen möglichst viele Menschen an der Umfrage teilnehmen. Reul ruft deshalb die Menschen in Nordrhein-Westfalen dazu auf, sich möglichst zahlreich zu beteiligen. Das nehme nicht viel Zeit in Anspruch, könne unter Umständen aber helfen, die Sicherheit in unserem Land auf Dauer zu gewährleisten. „Das Thema Katastrophenschutz geht schließlich jeden an!“, so der Minister.

 

Feuerwehren bilden den Grundstock der Gefahrenabwehr

Extreme Wetterlagen, wie Stürme, Starkregenfälle oder Dürreperioden, fordern den Katastrophenschutz immer mehr. Hinzu kommen Großbrände, Unfälle mit vielen Verletzten und Unglücke, bei denen Gefahrstoffe freigesetzt werden. Den Grundstock der Gefahrenabwehr bilden die Feuerwehren. Sie übernehmen die Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung. Dazu gehört auch der Umgang mit ABC-Gefahrstoffen einschließlich der Dekontamination von „Mensch und Material“. In NRW gibt es 30 Berufs- und 396 Freiwillige Feuerwehren. Sie zählen fast 14.000 hauptberufliche und 83.000 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte.

Ergänzt wird der Katastrophenschutz im Land durch 241 Einsatzeinheiten der anerkannten Hilfsorganisationen: Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst und DLRG. Sie verfügen über insgesamt rund 20.000  ehrenamtliche Helfer. Sanitäts- und Betreuungsgruppen sowie Führungs- und  Technikkomponenten stehen aus ihren Reihen für den Notfall bereit. Ihre Ausrüstung wird jeweils zu einem Drittel vom Land, vom Bund und von den Organisationen selbst beschafft.

Die rechtliche Grundlage für den Katastrophenschutz bildet in Nordrhein-Westfalen das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz vom 17. Dezember 2015 (BHKG). Danach sind die Kreise und kreisfreien Städte zuständige Katastrophenschutzbehörden, die bei Großeinsatzlagen oder in Katastrophenfällen das Zusammenwirken der Feuerwehren und Hilfsorganisationen gewährleisten müssen. Auf der mittleren Verwaltungsebene sind die Bezirksregierungen, darüber das Innenministerium zuständig. (Redaktion: kfv-herford.de)

                                                                                                                                                    -Vo-

 

Die Feuerwehren und übrigen Hilfsorganisationen bilden in NRW die Einheiten des Katastrophenschutzes.
(Foto: VdF-NRW)