Eine Institution für die Sicherheit

Institut der Feuerwehr NRW besteht seit mehr als 90 Jahren

Feuerwehrschule am InselbogenMünster. Das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) in Münster ist die größte Feuerwehrschule in Deutschland. Anfang der 1930er Jahre wurde die Einrichtung als „Provinzialfeuerwehrschule“ gegründet. Sie wandelte sich im Laufe der Zeit zu einer renommierten Feuerwehr-Akademie mit Kompetenzzentrum. Um auch weiterhin eine moderne, zukunftsgerichtete Ausbildung zu garantieren, wurde in den letzten Jahren gewaltig investiert.   So zählt die 30 Meter hohe Übungshalle des Instituts zu den größten Bauwerken ihrer Art in Europa. Um die Stabsarbeit zu forcieren entstand für rund 13 Millionen Euro das „Lehrsaalgebäude C“. Doch mittlerweile sind die Lehrgangskapazitäten an der Wolbecker Straße erschöpft. Deshalb gibt es seit kurzem im Kreis Düren, tief im Südwesten von NRW, ein weiteres Ausbildungszentrum.  Zum 90. Geburtstag, den das IdF im vergangenen Jahr feierte, wurde der neue Außenstandort in Betrieb genommen.  

 

Die Anfänge des Instituts, das zunächst für den westfälischen Teil des heutigen Nordrhein-Westfalens zuständig war, reichen bis in das Jahr 1931 zurück. Damals war Münster (heute rd. 320.000 Einwohner) Hauptstadt der preußischen Provinz Westfalen. Der erste Ausbildungsstandort der „Provinzialfeuerwehrschule“ befand sich an der alten Hauptwache der Berufsfeuerwehr an der Hafenstraße (heute Bernhard-Ernst-Straße) am Stadthafen. 1937 bezog die Schule ihr erstes eigenes Domizil am Inselbogen. In den Wirren des 2. Weltkriegs verlagerten die Machthaber den Schulbetrieb nach Mettingen (Kreis Steinfurt, Westfalen) und Hilden (Kreis Mettmann, Rheinland). Unter britischer Besatzung begann  1946 der Neuanfang. Die Behörden richteten in Warendorf (Kreis Warendorf) eine gemeinsame Feuerwehrschule für ganz Nordrhein-Westfalen ein. 1960 erfolgte schließlich der Umzug nach Münster – zurück zu den Wurzeln. An der Wolbecker Straße im Stadtviertel Sankt Mauritz, direkt am Dortmund-Ems-Kanal, befindet sich noch immer das sogenannte Stammgelände des Instituts.  

100 1950Das Institut der Feuerwehr in Münster, Deutschlands größte Feuerwehrschule, besteht seit 90 Jahren.

 

Festakt 90 Jahre IdFNRW-Innenminister Herbert Reul (r) und IdF-Direktor Berthold Penkert freuen sich gemeinsam über die Erfolgsgeschichte des Instituts.
(Foto: IdF NRW)

 

Feuerwehrschule am InselbogenHistorische Aufnahme: Im Jahr 1937 bezog die Schule ihr erstes eigenes Domizil am Inselbogen.
(Foto: Fundus IdF NRW)

 

IdF Stammgelände LuftaufnahmeLuftaufnahme des „Stammgeländes“ an der Wolbecker Straße in Münster.
(Foto: IdF NRW)

 

200 Mitarbeiter und 300 Internatsplätze

Deutschlands größte Feuerwehrschule, die seit dem Jahr 2013 von Berthold Penkert geleitet wird,  beschäftigt mittlerweile etwa 200 Mitarbeiter. Auf dem Institutsgelände stehen  rund 300 Internatsplätze zur Verfügung. Das Ausbildungsangebot richtet sich sowohl an die knapp 10.000 Berufsfeuerwehrleute im Lande als auch an die rund 90.000 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehren. Im Vordergrund stehen die Qualifizierung von Führungskräften und Ausbildern sowie die Vermittlung von Spezialkenntnissen. Die  Laufbahnprüfung für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst wird dabei zentral für alle Bundesländer am IdF in Münster abgenommen. Die Leistungsbilanz des Instituts ist beeindruckend: 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, fanden 650 Aus- und Fortbildungslehrgänge mit mehr als 15.000 Teilnehmern statt. Dagegen waren die Anfänge im Jahr 1960 eher bescheiden. Damals waren zu 54 Lehrgängen insgesamt 950 Feuerwehrschüler nach Münster gekommen.

100 1949Haupteingang mit dem Direktions- und Verwaltungstrakt

 

100 1945Modernes Lehrsaalgebäude „B 1“

 

100 1946Die Schule verfügt über rund 300 Internatsplätze.

 

100 1948Gaststätte „Heldenhalle“

 

Seit Fertigstellung des neuen Schulgebäudes „B 1“ im Jahr 1999 stehen gut 20 Lehrsäle für den Unterrichtsbetrieb zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem Planspiel- und Chemieräume,  Stabsrahmenübungsanlage sowie die Lehrleitstelle. Die Räumlichkeiten sind mit der neuesten Medientechnik ausgestattet. Die Aufgaben des IdF beschränken sich aber nicht nur auf den klassischen Schulbetrieb. So ist das Technische Kompetenzzentrum, das zurzeit aus Kapazitätsgründen in der Außenstelle Münster-Wolbeck untergebracht ist, ebenfalls Teil des Instituts. Deren Mitarbeiter checken bei den Feuerwehren im Lande turnusmäßig die „motorbetriebenen Fahrzeuge und Geräte“ auf Funktion, Sicherheit und Normgerechtigkeit. Die technische Abnahme von neuen Feuerwehrautos, also Einsatzfahrzeugen die erstmals für eine Kommune zugelassen werden, erfolgt ebenfalls durch das Kompetenzzentrum. In der hauseigenen Schreinerei und Schlosserei des IdF werden außerdem Lehrmittel angefertigt, gepflegt und nötigenfalls repariert.

Lehrsaal PlanspielPlanspielraum: Hier werden taktische Übungen am Modell „durchgespielt“.
(Foto: IdF NRW)

 

100 1944Sporthalle und angrenzende Fahrzeughalle

 

Im Katastrophenfall unterstützen die Mitarbeiter des IdF die Feuerwehren vor Ort. Das war zuletzt während der Flutkatastrophe im Sommer 2021 der Fall. Eine Mannschaft des Instituts rückte mit dem geländegängigen Wechselladerfahrzeug (WLF 32) samt Abrollbehälter zur Wasserförderung („Hytrans Fire System“) aus, um zunächst im Großraum Erftstadt und anschließend in Leverkusen bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Weitere Beamte des Instituts verstärkten die Koordinierungsgruppe bzw. den Krisenstab beim NRW-Innenministerium und der Bezirksregierung Köln sowie bei der autorisierten Stelle für den Digitalfunk.

Der Fuhrpark des IdF umfasst rund 80 Fahrzeuge, die in der Betriebswerkstatt gewartet werden. Darunter befinden sich sieben Hilfeleistungslöschfahrzeuge 10 (HLF 10) auf MAN-Fahrgestell (TGM 12.250) mit Ziegler-Aufbau, die im Dezember 2019 in Dienst gestellt wurden. Ergänzt werden sie unter anderem durch acht Hilfeleistungslöschfahrzeuge 20 (HLF 20) auf Scania-Fahrgestell, die Magirus aus Ulm/Donau im Frühjahr 2020 zur Erneuerung der Fahrzeugflotte nach Münster lieferte.

IdF HLF 10 Ziegler aHilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10) auf MAN-Fahrgestell: Ziegler lieferte sieben baugleiche Autos  nach Münster.
(Foto: Albert Ziegler GmbH, Giengen/Brenz)

 

IdF HLF 20 Magirus aAcht neuwertige Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF 20)  von Magirus (Fahrgestell Scania)  zählen ebenfalls zum Fuhrpark.
(Foto: Magirus GmbH, Ulm/Donau)    

 

DSC 0897„Florian IdF 01-DLK 23-01“ ist eine Magirus-Leiter (DLK 23/12) auf Scania-P320-Fahrgestell.

P1030691Ein Wechsellader mit Kran der 26-Tonnen-Klasse  (MAN TGS 26.400) und Abrollbehälter „Strahlenschutz“
(WLF 26-KR mit AB „Strahlenschutz“) zählt zu den größten Ausbildungsfahrzeugen des Instituts.

P1030692Der Mercedes-Benz Unimog U 1000 ist für den Winterdienst auf dem weitläufigen Schulgelände  am Dortmund-Ems-Kanal ausgerüstet.
(Foto aus dem Jahr 2014)

 

IdF HFS LevIm Katastrophenfall unterstützten die Mitarbeiter des IdF die Feuerwehren vor Ort,
so wie bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021.
Damals kam das Wechselladerfahrzeug 32 (WLF 32) unter anderem in Leverkusen zum Einsatz.
(Foto: IdF NRW)

 

25.000 Quadratmeter großes Übungsgelände

„Wir lernen für Ihr Leben gern!“, so lautet der Leitspruch des IdF. Das 2,5 Hektar große Außengelände im Stadtteil Handorf bietet dazu unzählige Möglichkeiten. Hier sind zahlreiche Bauten, von der Tankstelle bis zum Hochhaus,  zu finden. Wohnungsbrände, Verkehrsunfälle, Hoch- und Tiefbauunglücke können in der „Kulissenstadt“ nachgestellt werden. Eine Gleisanlage mit Oberleitung und Güterwagen, ein Baukran sowie ein „Campingplatz“ mit Wohnwagen stehen darüber hinaus als Übungsobjekte zur Verfügung.  Zentrum der Anlage bildet die Hauptstraße, auf der sogar eine Straßenbahn „verkehrt“. Doch die ausrangierten Wagen der Rheinbahn Düsseldorf befördern längst keine Personen mehr. Sie stehen jetzt ebenfalls im Dienste der Feuerwehr und erfüllen ihren Zweck für anspruchsvolle Übungen im Bereich der Technischen Hilfe. Vorteil der „Kulissenstadt“: Die Ausbilder können schnell zwischen den Übungsobjekten wechseln. Viel vorzubereiten gibt es nicht. Oftmals müssen nur die Statisten in Position gebracht und mit einer Nebelmaschine ordentlich Rauch erzeugt werden – schon kann die Löschgruppe oder der komplette Löschzug anrücken und unter realistischen Bedingungen das Einsatzgeschehen „abarbeiten“.

DSC 0696Die Hauptstraße bildet das Zentrum der „Kulissenstadt“ auf dem Außengelände in Münster-Handorf.

DSC 0661Unzählige Szenarien, wie etwa ein Tiefbauunfall, können von den Einsatzkräften realitätsnah „abgearbeitet“ werden.  

DSC 0692

 

DSC 0638Der Eisenbahnbetrieb ist mit besonderen Gefahren verbunden. Eine Übungsgleisanlage mit Kesselwagen bietet für die
Feuerwehrleute gute Möglichkeiten, um sich darauf vorzubereiten.

 

P1030692Einsätze in Hochhäusern bzw. hohen Häusern können auf dem weitläufigen Areal ebenfalls trainiert werden.

 

30 Meter hohe Übungshalle

Doch damit nicht genug: Die Übungshalle des IdF, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Außengelände befindet, bietet dank ihrer ausgefeilten Simulationstechnik eine Fülle weiterer Möglichkeiten - und zwar unabhängig von der Witterung. Sie wurde nach einer sechsjährigen Planungs- und Bauzeit Anfang 2008 in Betrieb genommen. Die Halle gilt als eine der modernsten ihrer Art in Europa und soll etwa 23 Millionen Euro gekostet haben. Sie verfügt über eine Grundfläche von rund 7.000 Quadratmetern. An ihrer höchsten Stelle misst sie 30 Meter, sodass Übungen mit der Standard-Drehleiter 23/12 (DLK 23/12) im Inneren möglich sind. In und an dem Bauwerk wurden Gebäude unterschiedlicher Art, Höhe und (angenommener) Nutzung nachgebildet. Ein multifunktionaler Gebäudekomplex mit Tiefgarage, Verkaufsstätte, Werkstatt, Hochregallager, Laboren sowie einer Krankenhausabteilung mit Bettenräumen zählt dazu. Besonderer Clou der Anlage ist die computergesteuerte Simulationstechnik, die dafür sorgt, dass sich an den Fenstern Figuren zu Rauch, Licht- und Geräuscheffekten  bewegen.

 

DSC 0999Imposantes Bauwerk: Die Übungshalle des Instituts, die sich ebenfalls im Stadtteil Handorf befindet,
zählt zu einer der modernsten ihrer Art in Europa.

 

DSC 0936In den bis zu 30 Meter hohen Fassadenwänden sind die verschiedensten Übungsobjekte,
vom Hochregallager bis zur Krankenhausabteilung, integriert.

 

DSC 1066Unabhängig von der Witterung werden die Feuerwehrleute auf den harten Einsatzalltag vorbereitet.

 

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Die angehenden Führungskräfte trainieren die Lageerkundung und –beurteilung,
so wie bei diesem simulierten Wohnungsbrand im 2. Obergeschoss.     

 

DSC 1055Das Übungsprogramm ist anspruchsvoll. Dafür sorgen die Dozenten und die ausgefeilte Simulationstechnik der Anlage.

 

Übungshalle LuftbildÜbungshalle aus der Vogelperspektive: Das Bauwerk  wurde Anfang 2008 in Betrieb genommen.
(Foto: IdF NRW)

 

Ausbildung der Krisenstäbe ist wichtiger denn je

Das IdF NRW erfüllt noch eine weitere wichtige Aufgabe, wie die erst wenige Monate zurückliegende Hochwasserkatastrophe gerade erst wieder gezeigt hat: In Münster werden die Mitglieder der Krisenstäbe des Innenministeriums, der Bezirksregierungen sowie der Kreise und kreisfreien Städte ausgebildet. Auch in diesem Bereich sind die Anforderungen an eine adäquate Ausbildung gestiegen. Das Land hat darauf mit dem „Lehrsaalgebäude C“ reagiert, das für knapp 13 Millionen Euro in zweijähriger Bauzeit entstand und Ende 2016 eröffnet wurde.

 

Lehrsaalgebaeude CDas „Lehrsaalgebäude C“ wurde eigens für die Ausbildung der Krisenstäbe errichtet.
Es verfügt über optimale räumliche Bedingungen und eine hochmoderne technische Ausstattung.
(Foto: IdF NRW)

 

Das Gebäude verfügt über eine hochmoderne audio-visuelle Medientechnologie. Es ist so gestaltet, dass darin die kleinste aber auch die größte Kommune angemessen üben kann. Allein 366 Quadratmeter misst der Stabsraum A im Erdgeschoss. Hier werden die Krisenstäbe einschließlich der Koordinierungsgruppen (KGS) ausgebildet. Sie müssen im Ernstfall alle mit einer Großeinsatzlage in Verbindung stehenden „administrativ-organisatorischen“ Maßnahmen vorbereiten und die Ausführung eigenverantwortlich veranlassen und kontrollieren. Zu ihren Aufgaben gehört es, über die Evakuierung von Wohngebieten zu entscheiden, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge zu treffen und die Bevölkerung über Verhaltungsmaßnahmen zu informieren. Der Stabsraum A bietet  Krisenstäben bis zu 130 Personen Platz. Dank einer flexiblen Raumaufteilung kann das Erdgeschoss auch als Tagungszentrum für mehr als 300 Gäste genutzt werden. Im Stockwerk darüber befindet sich der Stabsraum B für die Einsatzleitung der Feuerwehr, der auf 277 Quadratmetern bis zu 50 Führungskräften, Verbindungspersonen, Fachberatern und Mitgliedern der Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK-Einheit) Funktionsplätze bietet. Die Einsatzleitung veranlasst im Ernstfall alle „operativ-taktischen“ Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr. Dazu gehören die Bildung des Einsatzschwerpunktes sowie die Ordnung des Einsatzraums und der Kräfte.

Auf beiden Ebenen gibt es Regieräume zur Übungssteuerung. Anhand eines individualisierten Drehbuchs spielen die Dozenten des IdF im Übungsbetrieb unterschiedliche Szenarien ein. Das können Meldungen und Anfragen sowohl der Einsatzleitung als auch der zuständigen Bezirksregierung, des Innenministeriums und anderer Behörden und Personen sein. Die Nachforderung von Einsatzkräften durch die Einsatzleitung der Feuerwehr wird mit einer speziellen Software in Echtzeit simuliert.

100 3125Die Spezialeinheit Führung der Berufsfeuerwehr Dortmund ist mit dem Einsatzleitwagen 3 (ELW 3) zu Gast am IdF.

 

Zweiter Standort im Kreis Düren

Die Aufgaben der Feuerwehren sind gewachsen und werden in Zukunft wohl weiter zunehmen. Ständig wird neues, gut ausgebildetes Führungspersonal gebraucht. Doch die Lehrgangskapazitäten in Münster sind bereits seit geraumer Zeit erschöpft. Das Land NRW hat mittlerweile für Abhilfe gesorgt und im Kreis Düren, tief im Südwesten von NRW, ein weiteres Übungsgelände in Betrieb genommen. Innenminister Herbert Reul, der Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn, und IdF-Direktor Berthold Penkert hatten dazu Anfang Dezember 2020 einen gemeinsamen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der zunächst für fünf Jahre gilt. Bereits sieben Monate später, am 28. Juni 2021, folgte die Eröffnung des neuen Trainingszentrums in der Gemeinde Kreuzau. „Heute ist ein guter Tag für die Feuerwehren in NRW. Genau 90 Jahre nach der Gründung erhält das Institut der Feuerwehr einen zweiten Bildungsstandort“, sagte Direktor Penkert während der Einweihungsfeier. Bereits in der darauffolgenden Woche startete der Lehrgangsbetrieb. Zu den ersten Teilnehmern zählten 24 Feuerwehrleute, die   ihre Gruppenführerausbildung zum Teil mit Bestleistungen absolvierten. Die Kapazität am Standort Süd soll bis Januar 2023 schrittweise auf 72 Feuerwehrleute hochgefahren werden, die  zeitgleich am Lehrgangsbetrieb teilnehmen können. Insgesamt 61.200 Ausbildungstage für Zug- und Gruppenführer sind im Kreis Düren innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant. Das IdF NRW stellt das Lehrpersonal und die Feuerwehrfahrzeuge, während der Kreis Düren  für die Logistik vor Ort sorgt.

 

Feuerwehr280621 04 Caroline Seidel IMNRWIm Kreis Düren, ganz im Süden von NRW, befindet sich seit kurzem der zweite Standort des Instituts,
den (v.l.) Landrat Wolfgang Spelthahn, IdF-Direktor Berthold Penkert und NRW-Innenminister Herbert Reul gemeinsam einweihten.
(Foto: Caroline Seidel, IM NRW)

Feuerwehr280621 05 Caroline Seidel IMNRWDie praktische Ausbildung der Führungskräfte findet am Standort Süd auf dem Gelände eines ehemaligen Baumarktes statt.
Bauwerke, die unter anderem aus Überseecontainern entstanden, dienen als Übungsobjekte.
(Foto: Caroline Seidel, IM NRW) 

 

Die vollständige Infrastruktur für das neue Ausbildungszentrum Süd, wo nach gleichem Standard wie in Münster unterrichtet wird, entstand in Rekordzeit. Der Kreis Düren errichtete dazu auf dem Gelände seines Feuerschutztechnischen Zentrums (FTZ) in Kreuzau-Stockheim ein neues Schulungsgebäude in moderner Modul-Bauweise. Jetzt stehen Unterrichts- und Gruppenräume, ein Planspiel- und ein großer Seminarraum für Tagesveranstaltungen zur Verfügung. Nur einige hundert Meter weit entfernt findet die  praktische Ausbildung der angehenden Führungskräfte statt. Das Gelände eines ehemaligen Baumarktes wurde dazu in ein Trainingszentrum umfunktioniert. Für die realitätsnahen Übungen werden sowohl die frühere Verkaufshalle als auch die großzügige Parkplatzfläche, auf der sich mittlerweile verschiedene Übungsobjekte befinden, genutzt. Die „Kulissen“, wie ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten, bestehen größtenteils aus Überseecontainern, die flexibel zusammengestellt wurden. Auf dem Außengelände sollen auf ähnliche Weise weitere Übungsanlagen entstehen, wie Doppelhäuser, Verkaufsstätte und ein Werkstatt- und Industriebereich mit Baugrube und Kesselwagen. Das Land NRW investiert während des fünfjährigen Kooperationszeitraums rund 16 Millionen Euro in den Aufbau und Betrieb des neuen Ausbildungszentrums.

Das Institut der Feuerwehr ist auch im Dienste der Wissenschaft tätig. Seit dem Jahr 2015 besteht eine Kooperation zwischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Feuerwehrschule. Zurzeit geht man gemeinsam der Frage nach: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren?

 

Gefahrenabwehrbericht 2020

Die Zahl der Einsatzkräfte in den Freiwilligen Feuerwehren des Landes NRW hat im Jahr 2020 die Marke von 90.000 überschritten. Dies geht aus dem neuesten Gefahrenabwehrbericht hervor. Das NRW-Innenministerium verzeichnet nun 90.325 Aktive (2019: 88.839), davon 4.659  hauptamtliche Kräfte (2019: 4.687). Der Zuwachs entspricht einem Plus von rund 1,7 Prozent.

Die Berufsfeuerwehren konnten mit 9.982 Mitarbeitern die Personalstärke des Vorjahres  etwa beibehalten (2019: 10.147). Die NRW-Feuerwehren rückten im vergangenen Jahr zu 1.861.709 Einsätzen aus (2019: 1.892.092). Den größten Teil davon leistete der Rettungsdienst.

                                                                                                                          Von Jens Vogelsang
                                                                                                                          (Text u. Fotos)

Link zur Internetseite des Instituts: https://www.idf.nrw.de/

 

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